GP Imola
Imola-Donnerstag in der Analyse: Schneller Doohan-Rauswurf "sehr unfair"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Leclerc muss Medientag auslassen +++ Glock: Alpine hat Doohan nicht fair behandelt +++ Wird Oscar Piastri bevorzugt? +++
Sainz: Miami-Ärger ist abgehakt
Wir haben ja gestern von Teamchef James Vowles bereits gehört, dass der Stallorder-Ärger aus Miami bei Williams kein Thema mehr sei. Das hat nun auch Carlos Sainz in seiner Medienrunde eben bestätigt.
"Natürlich war ich zu diesem Zeitpunkt nicht glücklich", gesteht Sainz, verrät aber: "Wir hatten ein Treffen, wir gingen alle Abschriften des Funks durch, und in dem Moment, als mir erklärt wurde, was genau passiert war, verstand ich es sehr schnell."
Es sei einfach eine schlechte Kommunikation gewesen, bestätigt er die Aussage von Vowles und erklärt, dass man das in Zukunft besser machen müsse. Das sieht auch Teamkollege Alexander Albon so.
"Es ist alles geklärt und wir sollten diese Probleme nicht mehr haben", hofft Albon.
Bortoleto: Endlich bekannte Strecken
Mit dem Start der Europasaison könnte es auch für die Rookies im Feld etwas leichter werden. Gabriel Bortoleto erklärt: "Wir kehren [in Europa] dorthin zurück, wo ich meine gesamte Junior-Karriere gefahren bin."
"Alle Rennen, die ich in diesem Jahr bisher bestritten habe, waren Strecken, die ich höchstens einmal in meinem Leben gefahren bin", so der Brasilianer. Die Kurse in Europa kennt er dagegen deutlich besser.
Zudem sei es für die Fahrer auch leichter, da sie ihren Lebensmittelpunkt in Europa hätten. Man sei also schneller bei den Rennen und die Reisestrapazen seien deutlich überschaubarer als bei den Überseerennen.
In Imola wurde Bortoleto im vergangenen Jahr übrigens Zweiter im Formel-2-Rennen.
Albon: Doohan hatte mehr Zeit verdient
Auch zur Situation bei Alpine wurde der Williams-Pilot in seiner Medienrunde befragt. "Er tut mir leid", sagt er dort über Jack Doohan und betont: "Er hätte ganz sicher etwas mehr zeit verdient gehabt."
Auf der anderen Seite sei es aber natürlich auch "toll" für seinen Ex-Teamkollegen Franco Colapinto, dass dieser nun noch einmal eine Chance bekomme. Er sei sich sicher, dass der Argentinier "einen ziemlich guten Job" machen werde.
Bei Williams habe er "nicht so viel Zeit" gebraucht, um auf Tempo zu kommen. Und das wäre auch bei Alpine wichtig, denn dort ist Colapinto erst einmal nur für die nächsten fünf Rennen gesetzt.
Albon erklärt, er solle diesen Umstand am besten "ignorieren", ansonsten könnten unter Druck schnell "Fehler" passieren. Er ist aber optimistisch und erklärt: "Es ist natürlich eine kurze Zeit, aber ich denke, er wird klarkommen."
Albon: Nicht immer auf Ferrari-Niveau
In Miami konnte der Williams-Pilot zuletzt beide Ferrari-Fahrer hinter sich lassen. Und er will nicht ausschließen, dass ihm das 2025 noch einmal gelingen könnte. "Ich würde nicht sagen, dass es ein kompletter Ausreißer war", so Albon in seiner heutigen Medienrunde.
Es werde auch noch "andere Strecken" geben, auf denen man sich gut gegen die Topteams schlagen und "näher" dran sein werde. Allerdings müsse man auch abwarten, ob und wie sich das Kräfteverhältnis in den kommenden Wochen verschiebe.
"All diese Teams beginnen jetzt, Upgrades zu bringen. Ich denke, dass dieses Wochenende eines sein wird, bei dem die meisten Teams ein ordentliches Upgrade mitbringen werden", betont Albon.
Williams selbst werde dagegen nur "minimale" Neuerungen dabei haben. "Es geht mehr darum, das Paket unseres Autos zu verstehen", erklärt er. Folglich bleibt abzuwarten, ob einige andere Teams in Imola mehr als Williams zulegen können.
Heute vor 37 Jahren ...
... gewann Alain Prost den Großen Preis von Monaco 1988. Das Rennen hätte aber eigentlich sein McLaren-Teamkollege Ayrton Senna gewinnen müssen, der bereits weit in Führung lag, dann kurz vor Schluss aber einen Fehler machte und ausschied.
Mehr zu dem legendären Rennen könnt ihr hier nachlesen!

© Motorsport Images
Leclerc lässt Medientag aus
Von Charles Leclerc wird es heute keine Aussagen geben, seine für den Nachmittag angesetzte Medienrunde wurde eben abgesagt. Ferrari teilt mit: "Charles fühlt sich unwohl und wird heute nicht an die Strecke kommen."
"Er wird sich ausruhen und sich auf seine Genesung konzentrieren. Wir erwarten, dass er morgen im Auto sitzen wird", heißt es. Wir wünschen natürlich gute Besserung.
Wird Piastri bevorzugt?
Jacques Villeneuve glaubt, dass Oscar Piastri im WM-Kampf in diesem Jahr einen entscheidenden Vorteil haben könnte. Der Weltmeister von 1997 vermutet nämlich, dass die Rennkommissare ihn nicht so hart bestrafen wie andere Fahrer.
"Er ist im Moment so etwas wie das 'goldene Kind'", sagt er gegenüber Vision4Sport und erklärt: "Wenn etwas passiert, bekommt er nicht so leicht eine Strafe wie zum Beispiel Max Verstappen. Auch das ist eine große Hilfe im Kampf um die Meisterschaft."
"Das erinnert mich an die Zeit, als Lewis Hamilton und Nico Rosberg um die Meisterschaft kämpften. Wenn sie die gleiche Aktion machten, bekam Nico eine Strafe", erinnert sich Villeneuve.
"Wenn Lewis im darauffolgenden Rennen die gleiche Aktion machte, wurde er nicht bestraft", so der Kanadier, der damit aber nicht sagen will, dass die Rennkommissare einen Fahrer bewusst bevorzugen.
"Es gibt dieses leichte Ungleichgewicht, das menschlich ist", stellt er klar. Aber Piastri habe eben das Glück, "auf der richtigen Seite" zu stehen.
Die ersten Bilder aus Imola ...
... findet ihr inzwischen in unserer Fotogalerie. Unter anderem haben wir auch schon Aufnahmen von Franco Colapinto, der an diesem Wochenende sein Formel-1-Comeback feiert.
Schaut am besten immer mal wieder rein, denn unsere Fotogalerie wird das ganze Wochenende über regelmäßig mit neuen Schnappschüssen unserer Fotografen vor Ort aufgefüllt.
Schumacher kritisiert Verstappen-Test
Max Verstappen war nach dem Miami-GP auf der Nordschleife unterwegs. Ralf Schumacher hat dafür allerdings nicht so viel Verständnis und kritisiert den Test im Podcast Backstage Boxengasse|blank:yes|href:https://www.youtube.com/watch?v=SwfCEVO94ZY|nofollow:yes|sponsored:no#urlvgd von Sky.
"Wenn ich sein Teamchef wäre, hätte ich ihn gefragt, ob er noch alle Tasten im Schrank hat, weil das gerade auf der Nordschleife zu machen, finde ich jetzt nicht so günstig", erklärt der Experte mit einem Schmunzeln.
"Ich weiß, viele mögen mich nicht dafür, aber ich finde die Nordschleife halt unfassbar gefährlich", so Schumacher, "und vor allem, wenn man in so einem Niveau, in so einem Tempo fährt."
"Da wurde die DTM früher verboten, weil es eben zu schnell war und jetzt die GT3-Autos sind irrsinnig schnell", betont er und erklärt, dass es dadurch auch schnell zu einem Unfall kommen könnte.
Seiner Meinung nach hätte Verstappen daher auf die Aktion verzichten sollen.
Livestream
Auch an diesem Wochenende sind wir auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de wieder an jedem Abend mit einem Livestream für euch am Start, um die aktuellen Entwicklungen in Imola zu analysieren.
Los geht es heute um 19:00 Uhr mit der Analyse zum Medientag. Die Startzeiten für die Streams in den kommenden Tagen geben wir im Laufe des Wochenendes bekannt.
Marko: Horner-Gerüchte "völliger Blödsinn"
Nach Miami kamen Gerüchte auf, dass Christian Horner bei Red Bull als Teamchef vor dem Aus stehen könnte. Diesen hat Helmut Marko gegenüber der Krone in Österreich nun eine klare Absage erteilt.
"Das ist völliger Blödsinn", so Marko, der vermutet: "Da will sich scheinbar wieder irgendjemand wichtig machen." Er stellt klar: "Bei uns bleibt alles beim Alten." Horner wird also auch nach Imola weiterhin an der Boxenmauer sitzen.
Heute vor neun Jahren ...
... gewann ein gewisser Max Verstappen sein erstes Formel-1-Rennen. Mit gerade einmal 18 Jahren wurde der Niederländer durch seinen Sieg beim Spanien-Grand-Prix 2016 zum bis heute mit Abstand jüngsten Rennsieger in der Geschichte der Königsklasse.
Möglich wurde sein Sieg damals durch eine Kollision der beiden Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Hier könnt ihr die ganze Geschichte des legendären Rennens noch einmal nachlesen!
Glock: Alpine hat Doohan nicht fair behandelt
Weil wir gerade bei Alpine sind: Timo Glock ist nicht glücklich damit, wie das Team Jack Doohan abserviert hat. "Das Schlimme ist ja, dass eigentlich vom ersten Rennen das Thema schon aktuell war, dass man Jack Doohan ersetzen will", erinnert er im Podcast Backstage Boxengasse von Sky.
Zwar habe Doohan auch "Fehler gemacht" und seine Leistung habe "nicht gepasst", so der Ex-Formel-1-Pilot, der aber trotzdem betont: "Ich finde es schade, dass man so mit ihm umgegangen ist, wie man das gemacht hat am Anfang des Jahres."
"Das war ja so klar und offensichtlich, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann man ihn ersetzt", so Glock. Auch Ralf Schumacher erklärt in diesem Zusammenhang im Podcast dass "die Kommunikation" von Alpine "falsch" gewesen sei.
Grundsätzlich sei es "völlig legitim", einen Fahrer auszutauschen, so Schumacher, "aber wie gesagt, die Kommunikation ist das Problem."
Briatore offiziell nicht Teamchef
In der Pressemitteilung, in der Alpine den Rücktritt von Oliver Oakes bekanntgab, erklärte das Team: "Ab heute wird Flavio Briatore weiterhin als 'Executive Advisor' tätig sein und auch die Aufgaben von Oliver Oakes übernehmen."
Spannend in diesem Zusammenhang ist nun, dass das nicht bedeutet, dass Briatore an diesem Wochenende damit als offizieller Alpine-Teamchef auftreten wird. Das ist laut einem Bericht der BBC auch gar nicht möglich.
Denn Briatore verfüge gar nicht über die nötige Lizenz, um als offizieller Mitarbeiter eines Formel-1-Teams bei der FIA registriert zu werden, heißt es. Dementsprechend kann er auch (offiziell) nicht als Teamchef arbeiten.
Alpine teilt dazu mit, dass Renndirektor Dave Greenwood daher an diesem Wochenende die verantwortliche Person sein werde.
Bandini-Trophäe für Piastri
Obwohl noch kein Meter gefahren wurde, hat sich Oscar Piastri bereits jetzt den ersten Pokal in Imola gesichert. Der Australier wurde vor dem Grand Prix nämlich mit der traditionellen Lorenzo-Bandini-Trophäe ausgezeichnet.
2024 war diese an George Russell gegangen, weitere Preisträger im Verlauf der Jahrzehnte waren zum Beispiel Jacques Villeneuve, Jenson Button, Michael Schumacher, Kimi Räikkönen und Fernando Alonso.
Auch Sebastian Vettel, Lewis Hamilton, Nico Rosberg und Max Verstappen gewannen die Trophäe, die seit 1992 vergeben wird, schon einmal. Die komplette Liste aller Gewinner könnt ihr hier nachlesen.
Ferrari hofft auf "Gamechanger" in Spanien
Bislang ist die Saison 2025 für Ferrari kein Erfolg. Das gesteht auch Teamchef Frederic Vasseur. "Das Auto ist nicht auf dem Niveau, das wir erwartet haben", räumt er in einem exklusiven Interview mit Sky ein.
"Wenn man es zum Beispiel mit dem letzten Jahr vergleicht, bedeutet das, dass wir nicht in einer idealen Situation sind", so Vasseur, denn vor dem Heimspiel in Imola liegt Ferrari nur auf dem vierten WM-Rang.
In den kommenden Wochen wird die Scuderia daher einige Updates für den SF-25 bringen, doch davon abgesehen hofft man auch darauf, dass die neuen Regeln ab Barcelona einigen Konkurrenten schaden könnten.
Dort müssten die Teams einen "komplett neuen Frontflügel" bringen, erklärt Vasseur und betont: "Das könnte das Bild der Meisterschaft ein wenig verändern." Am WM-Stand werde sich dadurch zwar erst einmal nichts tun.
"Derjenige, der in Spanien die Meisterschaft anführt, wird auch nach Spanien die Meisterschaft anführen", so Vasseur, "aber was die reine Performance angeht, könnte es ein Gamechanger sein."
Allerdings erklärte man in bei McLaren in diesem Zusammenhang jüngst bereits, dass man nicht davon ausgeht, durch die Änderungen ab Barcelona eingebremst zu werden. Warten wir also mal ab.

