Warum Oscar Piastri jetzt Ehrenbürger in Licciana Nardi ist

Oscar Piastri holte sich vor dem F1-Rennen in Imola die Lorenzo-Bandini-Trophäe ab und ist jetzt auch Ehrenbürger einer italienischen Kleinstadt

(Motorsport-Total.com) - Oscar Piastri hat schon vor dem Formel-1-Rennen in Imola die nächste Trophäe abgeräumt. Der Sieger der vergangenen drei Grands Prix wurde in der Gemeinde Brisighella (knapp 7.200 Einwohner) mit der Lorenzo-Bandini-Trophäe ausgezeichnet, die in jedem Jahr an einen Fahrer für dessen Verdienste in der Formel 1 vergeben wird.

Titel-Bild zur News: Oscar Piastri (McLaren) vor dem Formel-1-Rennen in Imola 2025

Oscar Piastri ist Ehrenbürger und Bandini-Trophäen-Empfänger Zoom

In diesem Jahr ist es der McLaren-Pilot, der den Preis erhält und Nachfolger von George Russell wird. "Das war richtig cool. Definitiv eine Erfahrung, die ich so wahrscheinlich nicht noch einmal machen werde", strahlt er.

Der Australier spricht von einem besonderen Tag und einer großen Ehre, "aber noch mehr beeindruckt haben mich die wirklich leidenschaftlichen italienischen Fans. Wenn man bedenkt, dass ich nicht für das Team in Rot fahre, war es beeindruckend zu sehen, wie viele Leute da waren."

Neben der Bandini-Trophäe erhielt Piastri aber noch eine weitere Ehre, denn er ist jetzt Ehrenbürger von Licciana Nardi, einer Gemeinde in der Toskana. Denn dort soll der McLaren-Pilot einige Wurzeln besitzen. "Es ist der Herkunftsort meines Ur-Ur- vielleicht Urgroßvaters", erklärt er.

"Es war sehr besonders, einige meiner jetzt sehr, sehr entfernten Verwandten kennenzulernen, von woher mein Familienname ursprünglich stammt."

Vier von sechs Rennen gewonnen

Damit hat Piastri am Wochenende nun im Grunde das nächste Heimrennen, das er natürlich ebenfalls gewinnen möchte. Gelingt ihm das, hätte er fünf der ersten sieben Rennen gewonnen - ein Traumstart.

"Wenn du vier von sechs Rennen gewinnst, war es ein großartiger Start", nickt er. "Ich genieße den Erfolg auf der Strecke, aber was für mich sehr befriedigend ist, ist die ganze Arbeit, die wir hinter den Kulissen geleistet haben, um das zu erreichen. Es ist ein ganz anderes Gefühl, wenn man gewinnt, weil man sich gerade so durchgekämpft hat oder es gute Umstände gab."


"Jetzt zu gewinnen, weil wir ein unglaublich schnelles Auto haben und ich das Gefühl habe, gut zu fahren - das ist sehr befriedigend", sagt er. "Natürlich genieße ich auch das Podium, aber vor allem die harte Arbeit dahinter."

In Miami gelang seinem Team eine wahre Machtdemonstration. 37 Sekunden lag Piastri im Ziel vor dem ersten Nicht-McLaren, sodass die Konkurrenz mit Bangen auf die kommenden Rennen schauen muss. Doch Piastri warnt, dass Miami seinem Auto einfach vollkommen entgegenkam.

"Miami war eine Strecke, auf die wir uns von Anfang an gefreut haben. Bei den wärmeren Temperaturen, nach einigen Sessions zuvor, dachten wir, das könnte uns entgegenkommen. Und ich glaube, der Sonntag in Miami hat das bestätigt", meint er und erwartet nicht, dass es an jedem Wochenende so aussieht.

Konkurrenz in Imola näher dran?

Schon in Imola erwartet die Formel 1 komplett andere Bedingungen, sodass das Kräfteverhältnis wieder ein anderes sein könnte. Ob er das Ergebnis von Miami wiederholen kann, weiß Piastri daher nicht.


F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2025

"Wir haben dieses Wochenende sehr weiche Reifen, vielleicht hilft das. Aber es ist deutlich kühler als in Miami. Die Strecke ist auch ganz anders - viel holpriger, generell höhere Geschwindigkeiten. Ich erwarte, dass die Konkurrenz hier enger zusammen ist als in Miami", so der Australier.

"Im Qualifying war die Konkurrenz dicht an uns dran und auch vor uns. Wir müssen alles geben, denn wenn wir auch nur ein bisschen nachlassen, haben wir genügend Gegner, die uns schlagen können."

Piastri in WM-Form

Und trotz der Siegesserie ist Piastris Vorsprung in der WM nicht komfortabel. Gerade einmal 16 Punkte liegt er vor Teamkollege Lando Norris, und auch Max Verstappen ist mit 32 Punkten Rückstand nur etwas mehr als einen Sieg von der WM-Spitze weg.

Außerdem ist die Saison noch lang, sodass noch eine Menge passieren kann. Aus seiner Sicht wäre es daher günstig, an der bisherigen Form anzuknüpfen. "Ich denke, wir haben die Stärken und Eigenschaften, um weiterhin Rennen zu gewinnen - definitiv", macht er sich Mut.


"Wir haben auf verschiedenen Strecken gesehen, dass die Konkurrenz eng ist. Ich erwarte nicht, dass jeder Sonntag so aussieht wie Miami. Es wird viel Konkurrenz geben, aber ich fühle mich momentan gut am Steuer. Das Team macht einen super Job, mich bestmöglich zu unterstützen und das Auto ist klar stark."

"Ich glaube, wir haben das Potenzial für ein richtig gutes Jahr, aber ich mache mir darüber noch keine großen Gedanken - ich konzentriere mich einfach darauf, weitere Rennen zu gewinnen."