Montoya: Vettel wäre bei Red Bull "fairer" als Marko, aber ...

Juan Pablo Montoya kann sich Sebastian Vettel nicht als Nachfolger von Helmut Marko vorstellen, auch wenn er glaubt, dass der Deutsche "fairer" wäre

(Motorsport-Total.com) - Würde er es sich aussuchen können, Helmut Marko würde Sebastian Vettel zu seinem Nachfolger bei Red Bull ernennen: "Das wäre der ideale Nachfolgerkandidat", hatte der Österreicher jüngst bei Sky über den Deutschen gesagt, doch einer, der sich das so überhaupt nicht vorstellen kann, ist Ex-Pilot Juan Pablo Montoya.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya sieht Vettel nicht Vollzeit zurückkehren Zoom

"Ich wäre überrascht, wenn Vettel ihn wirklich ersetzen möchte", sagt der Kolumbianer gegenüber Spin Genie. Denn der Deutsche hatte seine aktive Karriere nach der Saison 2022 beendet, um mehr Zeit mit seiner Familie verbringen zu können und sich anderen Herzensprojekten zu widmen.

Dass er daher wieder Vollzeit in den Formel-1-Zirkus zurückkommen würde, das sieht Montoya nicht kommen: "Seine gesamte Zeit in der Formel 1 zu verbringen, ohne selbst Rennen zu fahren, erscheint mir verrückt", sagt er.

Vettel selbst hatte auf die Nachfolge Markos angesprochen gemeint: "Ich glaube, es gibt nur einen Helmut, und die Rolle von Helmut ist seine." Explizit ausschließen wollte der Deutsche es aber zumindest nicht: "Ob das was in Zukunft ist, wird man sehen", hatte er gesagt.


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Mit dem viermaligen Weltmeister käme zumindest ein frischer Wind in die Red-Bull-Akademie, die zuweilen als sehr hart gilt. "Vettel wäre deutlich fairer, und das würde die Entwicklung der Red-Bull-Nachwuchsfahrer verändern", glaubt Montoya, dessen Sohn Sebastian selbst der Red-Bull-Akademie angehörte - aber nach nur einer Saison wieder aussortiert wurde.

Machen Medien mehr aus Red-Bull-Problemen?

Womöglich hätte Vettel aber auch keine Lust auf das schwierige Umfeld bei Red Bull. Zwar kennt er das Team aus langjähriger eigener Erfahrung, seitdem sind aber schon zehn Jahre vergangen - auch wenn immer noch die gleichen Verantwortlichen das Sagen im Team haben.

"Bei Red Bull gibt es immer einen Machtkampf", meint Montoya, sieht das Problem aber nicht so groß, wie es von außen gemacht wird: "Ich denke, der Eindruck von bösem Blut im Red-Bull-Team stammt eher aus den Medien als aus dem tatsächlichen Gefühl innerhalb des Teams", sagt der Kolumbianer und blickt besonders auf die "gnadenlosen" britischen Medien.


"Wenn man sieht, wie Christian Horner mit dem Team interagiert und wie er sich vor der Kamera äußert, wirkt alles in Ordnung. Wenn man nur die Medien liest, bekommt man den Eindruck, es gäbe große Probleme im Team." Wie es wirklich ist, wissen nur die Beteiligten im Team selbst.

"Im Moment hat sich die Lage beruhigt", sagt Montoya, der aber genau weiß: "Das kann schnell wieder große Aufmerksamkeit bekommen."

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