Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Ocon lobt Haas - "Als Team haben wir einen Plan!"
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Briatore & Oakes erklären Rücktritt +++ Will Carlos Sainz Sr. FIA-Präsident werden? +++ Ocon lobt Haas-Balance +++
Ocon lobt Haas-Balance
Für Esteban Ocon war der Große Preis von Miami erfolgreich, wenn es auch keine Punkte für ihn abzugreifen gab. Im Rennen am Sonntag kämpfte er über mehrere Runden auf Augenhöhe mit Lewis Hamilton im Ferrari, sein Teamkollege Oliver Bearman sah am gesamten Wochenende kein Land gegen den Franzosen.
Was gab den Ausschlag für diese insgesamt gute Leistung? Die Balance, wie er in seiner Medienrunde im Anschluss des Rennens erklärte:
"Lewis war einfach ein bisschen schneller als ich, als wir gegen ihn gekämpft habe. Leider mussten wir uns geschlagen geben. Das Auto fühlte sich von der Balance her so gut an wie wahrscheinlich noch nie in diesem Jahr. Deshalb ist es ein bisschen frustrierend. Aber als Team haben wir einen Plan, wie wir das Auto verbessern können. Ich freue mich auf das nächste Rennen, um zu sehen, wo wir stehen."

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Feierabend
Mit diesem Eintrag endet der Formel-1-Liveticker am Mittwoch. Den Rest der Woche begleitet euch wieder mein Kollege Norman Fischer. Ich wünsche euch viel Spaß mit ihm und bedanke mich für die Aufmerksamkeit heute.
Gehabt euch wohl und genießt den Feierabend!
Herzlichst
euer Kevin Scheuren

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Colapinto testet - Pirelli auch!
Heute wird in Zandvoort fleißig getestet und zwar hat Alpine gestern und heute die Strecke gebucht, damit zwei Fahrer TPC-Tests in einem A523 aus der Saison 2023 absolvieren können: Ritomo Miyata und Franco Colapinto (Bild vom Monza-Test vor einigen Wochen).
Eigentlich sollte Paul Aron heute testen, aber aufgrund der Umbesetzung zum Großen Preis der Emilia-Romagna in Imola hat sich das Team entschieden, dass der Argentinier heute am Steuer sitzen soll.
Ebenfalls gibt es dieser Tage einen Pirelli Regenreifentest in Silverstone mit Mercedes. Heute sitzt Kimi Antonelli am Steuer, morgen George Russell.
FIA: "Kopfschmerzen" von Budgetobergrenze
Könnte die Budgetobergrenze schon bald wieder fallen? Wenn es nach FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem, könnte das zumindest den "Kopfschmerzen" beim Verband entgegenwirken, wie er der Associated Press im Rahmen des Miami-Wochenendes verriet:
"Ich sehe mir die Budgetobergrenze an und er bereitet der FIA nur Kopfzerbrechen. Was soll das Ganze also?", so der Präsident, der anschließt, "Ich weiß nicht, was das soll. Ich verstehe es wirklich nicht."
Bin Sulayem erklärte im AP-Gespräch auch, dass man sich den Verhaltenskodex für Fahrer im Laufe dieser Woche noch final vornehmen wird und für einzelne Serien präsentieren will, aber das "Fluchverbot" würde nicht aufgehoben.

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What difference a year makes
Eine sehr interessante Grafik hat uns die FIA auf ihrem X-Channel heute an die Hand gegeben und zwar, wie sich die Punkteausbeuten der Fahrer nach den ersten sechs Rennen innerhalb eines Jahres verändert haben.
Und da sehen wir, dass sowohl Max Verstappen als auch Charles Leclerc weniger Punkte gesammelt haben als zum gleichen Zeitpunkt der letzten Saison, dafür aber Fahrer wie Esteban Ocon, Lance Stroll und George Russell mehr.
Was sind Verträge schon wert?
Stell dir vor, du bist Formel-1-Fahrer, hast einen langfristigen Vertrag und fliegst trotzdem raus. So ist es schon einigen ergangen, wem, das erfahrt ihr in unserer Fotostrecke.
Macht Sainz Sr. ernst?
Könnte es für FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem am Ende des Jahres doch zu einer Kampfabstimmung um die Präsidentschaft kommen?
Nach exklusiven Informationen von Motorsport-Total.com erwägt Carlos Sainz Sr. eine Kandidatur.
Mehr dazu lest ihr in diesem Bericht von Stefan Ehlen!

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Oakes: Rücktritt aus persönlichen Gründen
Jetzt haben wir auch eine Erklärung der beiden Hauptverantwortlichen für den Rücktritt von Oliver Oakes, nämlich Flavio Briatore und ebendiesen Oliver Oakes.
Auf Instagram schreibt Briatore:
"In den letzten 24 Stunden ist viel Falsches gesagt worden, das Olis Rücktrittsentscheidung mit einer angeblichen Meinungsverschiedenheit in Verbindung bringt oder damit, dass wir unterschiedliche Ansichten hätten. Das ist völlig unwahr und entspricht bei weitem nicht der Wahrheit."
"Oli und ich haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander und hatten langfristige Ambitionen, dieses Team gemeinsam voranzubringen. Wir respektieren Olis Wunsch, zurückzutreten, und haben daher seinen Rücktritt akzeptiert. Die Gründe haben nichts mit dem Team zu tun und sind persönlicher Natur."
"Ich werde mich weiterhin intensiv in das Team einbringen, zusammen mit der starken Führung, die wir bereits haben. Wir werden hart arbeiten, um unsere Position in dieser Saison zu verbessern und uns auf das Jahr 2026 vorzubereiten."
"Eine Botschaft von Oli an das gesamte Team ist beigefügt."
In dieser heißt es:
"Es war ein Privileg, das Team in Enstone zu leiten, was für ein Team, was für ein Ort."
"Es ist eine persönliche Entscheidung für mich, zurückzutreten. Flavio war wie ein Vater für mich. Er hat mich bedingungslos unterstützt, seit ich das Amt übernommen habe, und mir die Möglichkeit dazu gegeben."
"Alle sind für 2026 bereit und dafür, den verdienten Traum zu verwirklichen!"
"Ich glaube an Enstone."
Mehr dazu gibt es in diesem Artikel von Frederik Hackbarth.
Nachricht vom Neuen
Mittlerweile haben wir auch die erste Videomessage des frischgebackenen Alpine-Fahrers Franco Colapinto, der über die Sozialen Medien des Teams ausrichtet, dass er es kaum erwarten kann endlich die Aufgabe anzutreten.
"Letztes Jahr war es Monza, dieses Jahr in Imola, ein großartiger Kurs um das mein Debüt mit dem Team dort zu haben", sagte der Argentinier, der festgestellt hat, dass es wieder in Italien passiert.
Aber hört gerne selbst, was Colapinto zu sagen hat.
Colapintos Highlights
Mit Franco Colapinto kommt in Imola einer der aufregendsten Fahrer der letzten Jahre zurück ins Grid.
Mit seiner unbekümmerten und atemberaubenden Fahrweise hat Colapinto schnell die Herzen vieler Fans weltweit erobert. Ja, ihm unterliefen auch heftige Unfälle, die für Williams sehr kostspielig waren, aber er hat sich so gut geschlagen, dass Flavio Briatore ihn direkt haben wollte.
Man darf nicht vergessen, dass Briatore in der Vergangenheit schon einem Fernando Alonso die erste große Chance gegeben hat und wer weiß, vielleicht beweist er bei Colapinto das gleiche Gespür?
Hier sind einige Highlights aus Colapintos Start in der Königsklasse im vergangenen Jahr.
Fahrer wechsle dich!
In den letzten 20 Jahren kam es mal zu mehreren, mal zu weniger Fahrerwechseln im Laufe einer Saison.
Unsere Fotostrecke nimmt euch mit und zeigt sie euch. Klickt mal rein!
Sainz ermutigt
Bleiben wir kurz bei Williams und kommen zu Carlos Sainz. Der Spanier zeigt eine aufsteigende Form, fuchst sich immer mehr ins Team rein und setzt auch gegen Teamkollege Alexander Albon immer wieder Nadelstiche, so auch in Miami.
Am Ende wurde er aber wieder vom Thai-Briten geschlagen, trotzdem reiste Sainz ermutigt aus Miami ab:
"Heute waren wir in einem Kampf mit Mercedes und Ferrari, was wirklich ermutigend ist. Ich glaube wirklich, dass ich mit einem neuen Reifen und ohne Schäden am Auto auch im Kampf um Platz 5 dabei gewesen wäre, wenn man unsere Startposition bedenkt. Daher bin ich ein wenig enttäuscht, dass wir diese Pace an diesem Wochenende nicht maximieren konnten, aber wie ich schon sagte, gab es zu viele operative Fehler."
Es folgte noch eine kleine Kampfansage an Teamkollege Albon:
"Wir werden nun darauf zurückblicken und sehen, wie wir uns verbessern können, denn wenn wir das nächste Mal ein konkurrenzfähiges Auto haben, möchte ich derjenige sein, der es maximiert."

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Gratulation vom Ex
Williams hat Franco Colapinto aus Mangel an Cockpits vor der Saison zu Alpine ziehen lassen. Dem Vernehmen nach ist der Argentinier für fünf Jahre gebunden, könnte danach aber wieder zurückkehren.
Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass es auch von Williams einen Glückwunsch-Post in den sozialen Medien gibt. Manchmal muss man sich den Ex eben noch warmhalten.
Alpines lange Liste
Das Chaos bei Alpine lässt sich vor allem am steten Wechsel auf dem Posten des Teamchefs wunderbar nachvollziehen, denn mit Oliver Oakes verschleißt Renault innerhalb von fünf Jahren gleich fünf Teamchefs:
Cyril Abiteboul, Marcin Budkowski, Otmar Szafnauer, Bruno Famin und jetzt eben Oliver Oakes.
Wenn man dann zum Beispiel noch die Personalien Davide Brivio und Laurent Rossi in verantwortlichen Positionen dazurechnet, wird das Dilemma noch größer.
Jetzt übernimmt also Flavio Briatore interimistisch, ein Mann, der nach "Crashgate" eigentlich lebenslang gesperrt wurde, dessen Sperre aber bereits 2010 aufgehoben wurde. Wird er jetzt länger Lust auf den Job haben oder schon bald einen neuen Teamchef bestimmen, der sich auf den augenscheinlichen Schleudersitz setzen darf?

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Oakes-Kündigung wegen Briatore?
Warum hat Oliver Oakes bei Alpine gekündigt? Eine Frage, die sich viele Fans und Beobachter nach der Schock-Meldung aus Enstone am gestrigen Dienstagabend fragen.
Wie The Race berichtet, soll es zwischen dem alten Teamchef Oakes und dem "neuen, alten" Teamchef Flavio Briatore zum Bruch gekommen sein, weil Briatore Jack Doohan bereits am Sonntag in Miami darüber informiert haben soll, dass er ab sofort nicht mehr im Auto sitzt.
Die Beziehung zwischen Oakes und Briatore, der von Renault-CEO Luca de Meo bei der Vorstellung des diesjährigen Autos in London als "der Boss" bezeichnet wurde, soll demnach schon seit Ende vergangener Saison angespannt gewesen sein, weil Briatore unbedingt Franco Colapinto im Auto haben wollte, Oakes aber wollte sich an die Abmachung mit Jack Doohan halten, hätte ihn auch jetzt nicht vor die Tür gesetzt.
Ebenso musste Oakes die Entscheidungen "von oben" generell mittragen, manche wurden schon vor seiner Ankunft gefällt, andere als er schon da war, aber Mitspracherecht soll er prinzipiell nie gehabt haben. Schlecht könnte es auch für Oakes-Schützling Paul Aron aussehen, der für ihn bereits in den Juniorserien bei Hitech gefahren ist.
Für Oakes spricht, dass er lieber die Entscheidung mit Rückgrat getroffen hat und (zumindest öffentlich) gekündigt hat, weil er den Weg des oftmals erratisch agierenden Briatore nicht mehr mitgehen wollte, aber es ist ein weiteres Kapitel der dramatischen Alpine/Renault-Saga in der Formel 1, das ist klar.

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Keine Zeit für junge Fahrer
In der Formel-1-Community fragen sich viele Fans, vermutlich zurecht, "warum haben Rookies keinen Welpenschutz mehr?" Nach nur sechs Rennen das Aus für Jack Doohan, Liam Lawson wurde schon früher degradiert.
Wir haben uns diese Frage auch gestellt und in diesem Artikel könnt ihr unsere Gedanken dazu nachlesen.

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Hat Doohan noch eine Chance?
Das Aus von Jack Doohan nach sechs Rennen ist für den Australier unglaublich bitter. Er wird ab Imola für zunächst fünf Rennen von Franco Colapinto ersetzt.
Aber muss der Traum von der Formel 1 schon zwingend vorbei sein? Hat der Australier noch eine Chance? Vermutlich ja, denn folgender Passus steht in der offiziellen Pressemitteilung des Teams:
"Jack Doohan ist nach wie vor ein fester Bestandteil des Teams und wird für diese Zeit der Reservefahrer erster Wahl sein."
Bedeutet im Umkehrschluss, wenn man vor dem Großen Preis von Großbritannien merkt, dass es Colapinto auch nicht besser oder gar schlechter macht als er, dürfte er die Möglichkeit haben, wieder ins Cockpit rein zu rotieren.
Also, Kopf hoch, Jack, es kann nochmal klappen!

© Sutton Images

