Fahrerwechsel während einer Formel-1-Saison sind mittlerweile eine Seltenheit: Wir schauen uns an, wie viele solche Wechsel es in den vergangenen 20 Jahren gab
2004 - 7 Fahrerwechsel: Renault schmeißt Jarno Trulli raus und holt Villeneuve für drei Rennen - Trulli geht zu Toyota, wo am Saisonende viel gewechselt wird. Auch Ralf Schumacher ist wieder beteiligt und fällt nach seinem Unfall in Indianapolis lange aus. Bei Jordan kommt Timo Glock in Kanada zu seinem Debüt und holt auf Anhieb Punkte.
2005 - 7 Fahrerwechsel: Juan Pablo Montoya (McLaren) fällt nach einem Sportunfall aus und wird von Alex Wurz und Pedro de la Rosa vertreten. Auch Nick Heidfeld (Williams) verletzt sich und muss aussetzen. Bei Red Bull sollen sich Christian Klien und Vitantonio Liuzzi das Cockpit teilen, und Patrick Friesacher geht das Minardi-Geld aus.
2006 - 5 Fahrerwechsel: Für Montoya (McLaren) und Villeneuve (BMW-Sauber) endet die F1-Karriere während der Saison, de la Rosa und Robert Kubica ersetzen sie. Derweil wird bei Super Aguri von Yuji Ide zu Franck Montagny zu Sakon Yamamoto gewechselt. Und Robert Doornbos kommt zu drei Einsätzen für Red Bull statt Klien.
2007 - 5 Fahrerwechsel: Sebastian Vettel kommt bei BMW-Sauber für den verletzten Kubica zu seinem F1-Debüt und wechselt dann zu Toro Rosso, um Scott Speed zu ersetzen. Bei Spyker wird Markus Winkelhock bei seinem einzigen Einsatz am Nürburgring zur Legende, muss dann aber wieder für Yamamoto weichen.
2008 - 0 Fahrerwechsel: Ein Jahr später gibt es im gesamten Saisonverlauf keine Änderung im Fahrerfeld - mit einer Ausnahme: Das Team Super Aguri sperrt nach vier Rennen zu, sodass für Takuma Sato und Anthony Davidson Schluss ist.
2009 - 6 Fahrerwechsel: 2009 ist wieder deutlich mehr Bewegung. Nach der Verletzung von Felipe Massa probiert es Ferrari erst mit Luca Badoer, dann mit Giancarlo Fisichella, dessen Platz bei Force India Vitantonio Liuzzi einnimmt. Bei Renault fliegt derweil Nelson Piquet jun. und packt zum Thema Crashgate aus.
2010 - 4 Fahrerwechsel: Sauber schmeißt Pedro de la Rosa raus und holt Nick Heidfeld für vier Rennen zurück. Alle anderen Wechsel gehen auf das Konto von Neuling HRT, wo Karun Chandhok gehen muss und Bruno Senna, Christian Klien und Sakon Yamamoto munter durchtauschen.
2011 - 5 Fahrerwechsel: Wieder ist bei HRT munteres Stühlerücken, bei dem Daniel Ricciardo zu seinem Debüt kommt. Ex-HRT-Pilot Bruno Senna ersetzt derweil bei Lotus-Renault Heidfeld. Bei dem anderen Lotus-Team gibt Jarno Trulli sein Cockpit für ein Rennen an Chandhok, und bei Sauber muss Sergio Perez Kanada nach einem Unfall auslassen.
2012 - 1 Fahrerwechsel: Nur einen (erzwungenen) Tausch gibt es 2012. Weil Lotus-Pilot Romain Grosjean nach dem Auslösen eines Startunfalls in Belgien für ein Rennen gesperrt wird, darf Testpilot Jerome d'Ambrosio in Monza ran und wird 13.
2013 - 1 Fahrerwechsel: Auch 2013 ist Lotus für den einzigen Wechsel verantwortlich. Kimi Räikkönen entscheidet sich, die Saison für eine Rücken-OP vorzeitig zu beenden, doch sein Ersatz Heikki Kovalainen kann in Austin und Brasilien mit zwei 14. Plätzen nichts Zählbares holen.
2014 - 2 +1 Fahrerwechsel: Eigentlich wechselt nur Caterham, wo Andre Lotterer in Belgien fahren darf, und Will Stevens in Abu Dhabi, wo man nach zwei Rennen finanzieller Auszeit wieder teilnimmt. Das +1 steht für Alexander Rossi, der nach dem Tod von Jules Bianchi in der Startliste steht. Marussia tritt aber nicht mehr an.
2015 - 2 Fahrerwechsel: Ein Jahr später kommt der Amerikaner doch noch zu seinem Formel-1-Debüt. Bei Nachfolgerennstall Manor darf er fünfmal für Roberto Merhi ans Steuer. Der zweite Wechsel betrifft McLaren, wo Fernando Alonso den Saisonauftakt nach seinem Testunfall verpasst. In Australien fährt Kevin Magnussen.
2016 - 4 Fahrerwechsel: Red Bull tauscht die Cockpits von Max Verstappen und Daniil Kwjat und liegt damit goldrichtig - der Niederländer siegt beim Debüt. Fernando Alonso muss nach seinem Crash in Melbourne pausieren, was das Debüt von Stoffel Vandoorne ermöglicht. Bei Manor fliegt Rio Haryanto zur Sommerpause raus, Esteban Ocon kommt.
2017 - 6 Fahrerwechsel: Jenson Button (für Alonso), Paul di Resta (für Massa) und Antonio Giovinazzi (für Wehrlein) springen bei Einzelevents ein. Größeres Stühlerücken gibt es bei Toro Rosso, wo Carlos Sainz (für Palmer) zu Renault geht und Daniil Kwjat aussortiert wird. Es gibt die Debüts von Pierre Gasly und Brendon Hartley.
2018 - 0 Fahrerwechsel: Wie zehn Jahre zuvor gibt es auch 2018 keine neuen Fahrer während der Saison. Eine Änderung in der Nennliste gibt es trotzdem: Force India exisitiert nach der Insolvenz nicht mehr und heißt ab dem Sommer Racing Point.
2019 - 2 Fahrerwechsel: Und auch 2019 beenden alle 20 gestarteten Piloten die Saison. Den einzigen (Doppel-)Wechsel gibt es bei Red Bull und Toro Rosso, wo Pierre Gasly und Alexander Albon die Plätze in der Sommerpause tauschen.
2020 - 5 Fahrerwechsel: Corona sorgt dafür, dass es 2020 wieder etwas mehr Durchmischung gibt. Nico Hülkenberg ersetzt bei Racing Point beide Piloten im Laufe der Saison, und auch Lewis Hamilton erwischt es, woraufhin George Russell für ein Rennen Mercedes fahren darf. Grosjeans Karriere endet derweil mit seinem Feuerunfall in Bahrain.
2021 - 1 Fahrerwechsel: Corona ist auch der Grund für den einzigen Fahrerwechsel in der Saison 2021. Weil Kimi Räikkönen positiv getestet wird, darf Ersatzfahrer Robert Kubica in Zandvoort und Monza für Alfa Romeo ran.
2022 - 2 Fahrerwechsel: Auch Sebastian Vettel wird positiv getestet und fällt für die ersten beiden Rennen aus, wo bei Aston Martin wieder Edelreservist Hülkenberg fahren darf. Für Aufsehen sorgt in Monza Nyck de Vries (Williams), der im Auto von Alexander Albon (Blinddarmentzündung) sitzt und sofort zwei Punkte holt.
2023 - 2 Fahrerwechsel: De Vries steht auch im Mittelpunkt des ersten Fahrerwechsels 2023. Nach zehn Rennen ist er sein Cockpit wieder los. Mit Daniel Ricciardo setzt Red Bull einen alten Bekannten in das B-Team. Der fällt mit einer gebrochenen Mittelhand jedoch zeitweise aus, wodurch Liam Lawson zu seinem Debüt kommt.
2024 - 4 Fahrerwechsel: Oliver Bearman muss gleich zwei Mal als Ersatzpilot einspringen. In Saudi-Arabien ersetzt er den kranken Carlos Sainz bei Ferrari, in Baku ersetzt er den gesperrten Kevin Magnussen bei Haas. Zudem wird Logan Sargeant (Williams) für Franco Colapinto aus dem Cockpit genommen, und Daniel Ricciardo für Liam Lawson.