Formel-1-Liveticker: Norris rechnet mit seinen Kritikern ab
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Norris rechnet mit seinen Kritikern ab +++ Monaco-Sieg als perfekte Reaktion? +++ Formel 1 reist weiter nach Barcelona +++
Norris rechnet mit seinen Kritikern ab
Lando Norris wurde in den vergangenen Wochen teilweise hart kritisiert. Mit der Pole und dem Sieg in Monaco lieferte der Brite auf der der Strecke nun genau die richtige Antwort. Und auch später in der Pressekonferenz legte er noch einmal nach.
"Die Leute können schreiben, was sie wollen", sagt er in Richtung seiner Kritiker und erklärt: "Die Leute haben ihre eigene Meinung, und sie können all das machen. Die Sache ist allerdings die, dass in 99 Prozent der Fälle nichts davon wahr ist."
"Das ist alles Mist", betont Norris und erklärt: "Es stört mich nicht, was die Leute schreiben, solange ich selbst und mein Team die Wahrheit kennen." Und die Wahrheit sei, dass er in den vergangenen Monaten einfach "hart" gearbeitet habe.
Und in diesem Zusammenhang sei Monaco auch nur "ein kleiner Schritt nach vorne" gewesen, denn komplett wohl fühle er sich im McLaren noch immer nicht. "Es gibt noch einige Dinge, an denen ich arbeiten muss", so Norris.
Aber: "Niemand außer mir und meinem Team weiß, wie viel Arbeit und Mühe dahintersteckt", erklärt der Brite. Und daher sei es ihm egal, was die Leute über ihn schreiben.
Feierabend
Wir sind am Ende unseres Montagstickers angekommen. Ich verabschiede mich erst einmal in meinen freien Tag und übergebe an meinen Kollegen Kevin Scheuren, der euch hier morgen zu einer neuen Ausgabe begrüßt.
Habt noch einen schönen Abend, kommt gut in die neue Woche und bis dann!
Newey: Gewicht 2026 ein großes Problem
Wir haben ja eben schon gehört, dass die Formel-1-Autos 2026 wieder kleiner werden. Das heißt aber nicht, dass sie auch leichter werden. Adrian Newey erinnert: "Zu Beginn des Jahres 2022 gab es verschiedene Autos mit Übergewicht, darunter auch der Red Bull."
"Dieses Mal ist es eine noch größere Herausforderung", erklärt Newey, denn: "Das Gewichtslimit ist zwar gesunken, aber die Autos sind wegen der Größe der Batterie natürlich schwerer. Ich denke also, dass jedes Team, das das Gewichtslimit einhält, extrem gut abschneiden wird."
Denn jedes zusätzliche Kilogramm an den Autos macht sich eben auch auf der Stoppuhr bemerkbar. Gewinnt am Ende also nicht unbedingt das Team, das das schnellste Auto baut, sondern das mit dem leichtesten?
Hattrick
Lando Norris sicherte sich gestern den dritten "Hattrick" seiner Karriere. Heißt: Er fuhr am Monaco-Wochenende die schnellste Runde, holte sich die Poleposition und natürlich den Rennsieg.
Seine schnellste Runde, die er übrigens erst im letzten Umlauf setzte, gibt es hier noch einmal im Video.
Der schnellste Boxenstopp ging derweil erneut an Ferrari - und das bereits zum siebten Mal im achten Saisonrennen. Das half Charles Leclerc gestern im Kampf um den Sieg aber auch nicht ...
Reifen als Chance für Antonelli?
Nach Imola musste der Italiener auch Monaco ohne einen WM-Punkt verlassen. Er selbst führt das unter anderem darauf zurück, dass in beiden Rennen der neue C6-Reifen von Pirelli zum Einsatz kam.
"Wie schon in Imola hatte ich große Probleme mit der C6-Reifenmischung und es fiel mir schwer, eine schnelle Runde zusammenzubekommen", so Antonelli, der trotzdem von einem "lehrreichen Wochenende" spricht.
"Jetzt freue ich mich auf Barcelona, wo wir mit den härteren Reifenmischungen fahren werden, die ich gut kenne", so der Rookie, denn in Spanien bietet Pirelli wieder die drei härtesten Mischungen C1 bis C3 an.
Und mit denen fühlt sich der 18-Jährige offenbar etwas wohler.
Mehr Reaktionen ...
... zum Bummel-Rennen in Monaco 2025 findet ihr jetzt übrigens auch in dieser Fotostrecke kompakt zusammengestellt:
Gasly gibt Tsunoda die Schuld
Die Rennkommissare sahen die Schuld für den Unfall gestern bei Gasly selbst. Doch der sieht die Situation mit seinem Freund Yuki Tsunoda etwas anders und erklärt, der Japaner habe ihm nicht genug Platz gelesen.
Er berichtet: "Yuki machte vor dem Tunnel einen Fehler, so dass ich sehr nah an ihn herankam. Jede Runde bremste er auf der Ideallinie rechts. In dieser Runde war ich sehr nah dran, also entschied ich mich, links zu bleiben."
"Er fing an, links zu bremsen, ich lenkte nach rechts, und dann kam er zurück auf die Ideallinie. Ich war bereits committed und bremste später als er, so dass ich einfach keinen Platz mehr hatte", schildert Gasly.
"Man kann seine Position verteidigen", räumt er ein, doch er habe gedachtet, dass Tsunoda ihm Platz lassen würde. "Ich bin sicher, dass wir darüber reden werden, aber ich glaube nicht, dass es sein bester Moment war", so der Franzose.
Die Rennkommissare (und viele Fans) sehen das etwas anders.
Spanien ist Verstappen-Land
Ich habe einmal in unsere große Datenbank geschaut und einige spannende Statistiken zum Spanien-GP am Wochenende gefunden. Wisst ihr zum Beispiel aus dem Kopf, wann das letzte Mal nicht Mercedes oder Red Bull in Barcelona gewonnen hat?
Das liegt inzwischen nämlich tatsächlich bereits zwölf Jahre zurück. 2013 triumphierte noch Fernando Alonso für Ferrari, seitdem siegte siebenmal Mercedes und viermal Red Bull.
Zuletzt gewannen die Bullen hier sogar dreimal in Folge, seit 2022 ist Max Verstappen in Barcelona ungeschlagen. Und dementsprechend war ein Sieg in Spanien in den vergangenen Jahren immer auch ein gutes Omen für die Weltmeisterschaft.
Denn in den letzten acht Jahren wurde der Pilot, der den Spanien-GP gewann, siebenmal am Ende auch Weltmeister. Einzige Ausnahme in diesem Zeitraum seit 2017: Im Jahr 2021 gewann Lewis Hamilton in Barcelona, Weltmeister wurde aber Verstappen.

© Motorsport Images
Todestag
Heute vor 70 Jahren starb Alberto Ascari bei einem Testunfall in Monza. Er wurde nur 36 Jahre alt, holte aber trotzdem zwei WM-Titel und stellte im Laufe seiner Formel-1-Karriere mehrere Rekorde auf.
Einer davon ist sogar heute noch immer aktuell, wie man in dieser Fotostrecke nachlesen kann:
Neue Regeln: Vorteil für Ferrari?
Ab Barcelona greifen strengere Regeln für den Frontflügel. Und Toto Wolff erklärt dazu: "Wir haben gesehen, dass Ferrari wahrscheinlich am konservativsten bei den flexiblen Flügeln war."
Oder anders gesagt: Ferrari könnte von den Änderungen am wenigsten betroffen sein und dadurch einen Vorteil haben. Lewis Hamilton glaubt aber nicht, dass das einen großen Unterschied machen wird.
Zwar werden die neuen Regeln "definitiv einen Effekt haben", so der Rekordweltmeister. Allerdings werde dieser nicht "massiv" sein. "Es betrifft alle ziemlich gleich", glaubt Hamilton.
Sein Fazit daher: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es einen großen Unterschied macht." Trotzdem wird es natürlich spannend, das in Barcelona zu beobachten.
Die Noten sind da!
In Monaco sind die Noten immer ein kleiner Krampf, weil viele Fahrer im Rennen einfach nichts ausrichten können - oder wollen. Trotzdem haben wir und unser Experte Marc Surer die Fahrer natürlich auch dieses Mal wieder bewertet und das ist dabei herausgekommen:
Den Bortoleto-Crash ...
... gestern in der ersten Runde gibt es hier noch einmal im Video. Bei uns in der Redaktion gehen die Meinungen dazu etwas auseinander. Wer er selbst schuld oder war es, wie er behauptet, Antonelli, der ihn in die Mauer schickte?
"Ich denke, es war ein aggressives Manöver", gesteht der Italiener zwar, "aber letzten Endes habe ich ihn nicht berührt. Außerdem war ich am Scheitelpunkt vorne", betont er und stellt klar, er habe natürlich keinen Unfall gewollt.
Stella: Das Problem sind eher die Autos
Mit dieser Meinung ist der McLaren-Teamchef nicht alleine. Er erklärt, dass man die Strecke in Monaco womöglich gar nicht verändern müsse, um in Zukunft wieder bessere Rennen dort zu haben.
Er erinnert daran, dass die Formel-1-Autos im nächsten Jahr wieder etwas kleiner werden. Zudem dürften diese "weniger Grip" haben, so dass "alle Bremszonen viel, viel länger sein werden", erklärt Stella.
Die Autos seien im nächsten Jahr komplett neu, erinnert er, "und ich hoffe, dass diese Veränderung der Autos das Überholen ermöglichen wird." Letztendlich sei vor allem die Größe der Autos ein entscheidender Faktor.
"Ich denke, wir sollten uns nicht nur mit der Strategie, sondern auch mit den Autos befassen", sagt er daher im Hinblick auf weitere Experimente in Monaco. Schauen wir also mal, ob es 2026 wirklich besser wird.
Norris: Wurde trotzdem nicht überholt
Der McLaren-Pilot ist kein Fan der zwei Pflichtboxenstopps gestern gewesen. "Es wurde hier nicht mehr überholt. Ich dachte, das war gewollt", so Norris, der daher die Frage stellt, was man damit überhaupt erreichen wollte?
"Jetzt gibt man den Leuten nur durch Glück eine Chance - indem man auf eine rote Flagge oder ein Safety-Car wartet", zuckt er die Schultern. Das erhöhe das Risiko, dass ein Fahrer gewinne, der es eigentlich nicht so sehr verdient habe.
Und davon halte er persönlich nichts. "Meiner Meinung nach sollte derjenige gewinnen, der das beste Rennen fährt und den Sieg verdient", so Norris, der das Experiment gestern daher als gescheitert ansieht.
"Ich denke auch, dass die Formel 1 nicht zu einer reinen Unterhaltungsshow werden sollte", stellt er klar und erinnert: "Es ist ein Sport. Es geht darum, wer das beste Rennen fahren kann, wer sich am besten qualifizieren kann."
Daher sollte man in Zukunft die Finger von Dingen lassen, die die Rennen zu künstlich machen könnten.
Wolff: WM ist uns gerade egal
Mercedes legte gestern eine Nullnummer hin, ist in der Weltmeisterschaft aber weiterhin Zweiter. "Das ist uns egal", winkt Toto Wolff jedoch ab und stellt klar, dass in der WM sowieso nur der Titel zähle.
"Man spricht selten über P2", erinnert der Teamchef, "also schaue ich mir das nicht an." Vielmehr gehe es für Mercedes darum, mit jedem Rennen zu lernen, vor allem im Hinblick auf 2026.
Das sei viel wichtiger als "die Position in der Meisterschaft", zumal Mercedes, Red Bull und Ferrari aktuell alle innerhalb von nur fünf Punkten liegen, während McLaren deutlich an der Spitze steht.
Daher mache es für Wolff keinen Unterschied, ob man aktuell Zweiter oder Vierter sei.
Alonso: Exklusive Spritztour durch Monaco
Sportlich verlief der Grand Prix für Fernando Alonso nicht nach Wunsch. Dafür kam er im Vorfeld des Rennens zu einem besonderen Vergnügen. Der zweimalige Weltmeister durfte mit der neuesten Schöpfung aus der Sportwagen-Schmiede seines Arbeitgebers Aston Martin einige Runden auf den Formel-1-Kurs im Fürstentum drehen.
Wer sich jetzt sagt "so einen Renner will ich auch", muss schnell sein - und ein gut gefülltes Konto haben. Der Aston Martin Valhalla ist nämlich auf 999 Exemplare limitiert und dürfte deutlich mehr als 1.000.000 Euro kosten.
Hier findet ihr mehr Infos zum neuen Hypercar von Aston Martin und ein Video von Alonsos Runde in Monaco.
Red Bull: Geht das Auf und Ab weiter?
Max Verstappen hat in diesem Jahr eine kuriose Serie. Er stand nämlich exakt bei jedem zweiten Rennen auf dem Podium. Konkret war das also in Melbourne, Suzuka, Dschidda und Imola der Fall.
In China, Bahrain, Miami und jetzt eben Monaco verpasste er das Treppchen dagegen jeweils. Folglich müsste er es also in Barcelona das nächste Mal wieder in die Top 3 schaffen.
Und die Chancen stehen wohl auch nicht schlecht, denn Verstappen selbst erklärt, dass die Strecke "etwas besser" zum Red Bull passen sollte als der langsame Straßenkurs in Monaco.
In Spanien gibt es deutlich mehr schnelle Kurven, und das ist in diesem Jahr die Stärke des RB21. Die langsamen Kurven liegen dem Auto dagegen nicht, weshalb Verstappen mit P4 gestern auch zufrieden ist.
"In Anbetracht unseres Tempos während des gesamten Wochenendes haben wir einen guten Job gemacht", stellt er klar. In Barcelona soll es nun aber wieder etwas nach vorne gehen.

