Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Villeneuve kritisiert "Schwäche" von McLaren
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Villeneuve: McLaren zeigt "Schwäche" +++ Red Bull nach Imola-Sieg selbst "überrascht" +++ Formel 1 reist weiter nach Monaco +++
Jacques Villeneuve: McLaren zeigt "Schwäche"
Der Weltmeister von 1997 geht nach dem gestrigen Rennen hart mit McLaren ins Gericht. "Sie zeigen Schwäche", sagt er bei Sky und ergänzt: "Sie zeigen nicht die Stärke, die Red Bull Jahr für Jahr zeigt."
Das habe bereits damit angefangen, dass Piastri den Start gegen Verstappen verloren habe. "Er hat geschlafen. Er hätte nie als Zweiter aus der Kurve kommen dürfen, und dann fehlte ihm das Tempo", so Villeneuve.
"Norris hatte mehr Pace", betont er, doch trotzdem habe das Team nach dem Safety-Car am Ende keine Stallorder ausgesprochen, um Norris eine Chance zu geben, Verstappen noch einmal zu attackieren.
"McLaren wusste, dass es nur eine Frage von Runden war, bis Norris Piastri mit dem Reifenunterschied überholt haben würde. Das war offensichtlich", stellt der Kanadier klar.
"Warum sollte ich ihn also drei Runden verlieren lassen, anstatt ihm eine Chance gegen Verstappen zu geben?", wundert sich Villeneuve und deutet das eben als Schwäche des Teams.
"Sie scheinen mit dem zweiten und dritten Platz zufrieden zu sein", kritisiert er. Und McLaren hätte offenbar "Angst", sich bei solchen Entscheidungen "gegen Piastri" zu stellen.
Feierabend
Damit sind wir auch am Ende unseres Montagstickers nach Imola angekommen und ich verabschiede mich nach dem Rennwochenende erst einmal in zwei freie Tage, an denen euch Kevin Scheuren hier jeweils zu einer neuen Tickerausgabe begrüßen wird.
Wir lesen uns dann am Donnerstag zum nächsten Medientag in Monaco wieder. Habt noch einen schönen Montag, kommt gut in die neue Woche und bis dann!
Erster "Sieg" für Hamilton
Im internen Ferrari-Rennduell landete Lewis Hamilton gestern zum ersten Mal vor Charles Leclerc. Er bezwang den Monegassen zwar in beiden Sprints in diesem Jahr, vor Imola stand es in den Hauptrennen aus seiner Sicht aber 0:5 gegen Leclerc.
Sieht man von Rückkehrer Franco Colapinto einmal ab, dann sind damit jetzt nur noch Rookie Kimi Antonelli und Liam Lawson in diesem Jahr ohne Sieg gegen den Teamkollegen - und das in beiden Fällen sogar auch in den Sprints.
Antonelli liegt zusammengerechnet mit 0:9 gegen George Russell hinten, Lawson wurde erst von Max Verstappen mit 3:0 gebügelt, und nach seiner Rückkehr zu den Racing Bulls steht es nun sogar 0:6 gegen Isack Hadjar.
Die Übersicht über alle Qualifying-, Sprint- und Rennduelle der Formel-1-Saison 2025 findet ihr hier!
Verstappen: Ein Sieg für die Zukunft?
Der Niederländer selbst erklärte vor dem Imola-Wochenende, dass einige wichtige Rennen vor Red Bull liegen - auch im Hinblick auf seine eigene Zukunft. Umso mehr dürfte man sich bei den Bullen also über den Sieg freuen.
Doch Christian Horner betont ganz entspannt: "Außerhalb unseres Teams ist immer viel Lärm, aber nie innerhalb. Jeder konzentriert sich nur auf seine Arbeit. Wir haben hier [ein Update] eingeführt, und es hat funktioniert."
"[Max] hat das Beste daraus gemacht und ein fantastisches Ergebnis abgeliefert. So verlassen alle Imola mit einem guten Gefühl für die kommenden Rennen", so Horner, der sich keine Sorgen über Verstappens Zukunft macht.
"Max hat sich das ganze Jahr über sehr gut verhalten. Er hat hinter den Kulissen hart gearbeitet. Er war eine große Stütze für das Team", betont der Teamchef, der ohnehin nicht von einem Abschied des Weltmeisters ausgeht.
Viel Abwechslung in Monaco
In Imola gewann Max Verstappen gestern bereits zum vierten Mal in Folge, er ist dort seit 2021 ungeschlagen. So einen klaren Trend gibt es beim kommenden Rennen in Monaco nicht - im Gegenteil.
Wohl nirgendwo ist die Siegerliste so abwechslungsreich wie dort, denn in den vergangenen acht Jahren konnte lediglich besagter Verstappen (2021 und 2023) zweimal im Fürstentum gewinnen.
Die weiteren Sieger in diesem Zeitraum heißen Sebastian Vettel (2017), Daniel Ricciardo (2018), Lewis Hamilton (2019), Sergio Perez (2022) und im vergangenen Jahr Charles Leclerc.
Der bislang letzte Pilot, der in Monaco zweimal in Folge gewann, ist Nico Rosberg, der zwischen 2013 und 2015 sogar drei Siege in Serie holte.
Kann man auch alles in unserer großen Datenbank nachlesen.
Verstappen & Piastri: Das sagen die Daten
Wir haben uns den Start gestern noch einmal ganz genau angesehen und unter anderem festgestellt, dass die Höchstgeschwindigkeiten von Verstappen und Piastri am Ende der Geraden nahezu identisch waren.
Der Red-Bull-Pilot erreichte während der Beschleunigungsphase nach dem Start 289 km/h, Piastri kam auf 288 km/h. Allerdings ging der McLaren-Pilot früher vom Gas als Verstappen.
Die Telemetriedaten zeigen, dass Verstappen sein rechtes Pedal zehn Meter länger durchdrückte als Piastri. So fuhr Verstappen mit fast 30 km/h mehr in die Bremszone ein.
Unsere komplette Analyse findet ihr hier!

© LAT Images
Die schnellste Runde ...
... setzte gestern Rennsieger Max Verstappen. Passenderweise war es im 400. Grand Prix der Bullen die 100. schnellste Runde für Red Bull in der Formel 1. Die könnt ihr euch unten noch einmal komplett im Video ansehen.
Den schnellsten Boxenstopp lieferte derweil erneut Ferrari ab - bereits zum sechsten Mal in gerade einmal sieben Saisonrennen. Zumindest in dieser Hinsicht ist die Scuderia also weiterhin spitze.
Sainz: Endlich bei Williams angekommen?
Der Spanier hatte einen holprigen Saisonstart, inzwischen scheint die Eingewöhnungsphase bei seinem neuen Team aber größtenteils abgeschlossen zu sein.
"Ich bin zufrieden mit dem Niveau, das ich jetzt bei Williams zeige", betont Sainz und erklärt, dass lediglich die Ergebnisse noch nicht den Erwartungen entsprechen.
"In meinem erst sechsten Rennen bin ich bereits sehr, sehr schnell unterwegs. Ich war sowohl im Qualifying als auch im Rennen schnell. Wenn ich meine Pace zeigen kann, tue ich das auch", betont er.
"Aber die Punkte werden am Sonntag vergeben, und seit einigen Sonntagen läuft es einfach nicht nach unseren Vorstellungen", erklärt der Ex-Ferrari-Pilot auch.
"Wir müssen verstehen, warum das so ist, es herausfinden und uns verbessern, damit wir diese Punkte nicht mehr verlieren", so Sainz, für den gestern mit einer anderen Strategie wohl mehr als P8 möglich gewesen wäre.
Heute vor 29 Jahren ...
... feierte Olivier Panis seinen einzigen Formel-1-Sieg. Der Franzose triumphierte beim Großen Preis von Monaco 1996, der als eines der verrücktesten Rennen in die Geschichte der Königsklasse eingehen sollte.
Warum das so ist, das erfahrt ihr in dieser Fotostrecke:
Gasly: Müssen endlich Punkte holen
Alpine liegt weiter auf dem vorletzten WM-Rang. Pierre Gasly startete gestern aus den Top 10, ging nach seinem Ausritt ins Kiesbett und einem zu frühen Boxenstopp aber leer aus. Auch Rückkehrer Franco Colapinto punktete nicht.
"Letztes Jahr haben wir am Ende der Saison einen Rückstand von 30 Punkten [in der WM] aufgeholt. Ich werde also niemals nie sagen", betont Gasly zwar. Klar sei aber auch, dass Alpine "so bald wie möglich" mit dem Punktesammeln anfangen müsse.
Denn bislang fuhr Gasly in diesem Jahr lediglich als Siebter in Bahrain in die Top 10, dazu kommt ein weiterer Zähler aus dem Sprint in Miami. Einige andere Teams aus dem Mittelfeld enteilen dadurch langsam.
Vor allem auf Williams hat man inzwischen bereits 44 Zähler Rückstand. "Wir müssen also einiges aufholen", weiß Gasly. Vielleicht klappt es ja schon am Wochenende in Monaco, wo der Franzose 2024 seinen ersten Punkt der Saison holte.
Den gestrigen Start ...
... könnt ihr euch hier noch einmal aus der jeweiligen Perspektive von Oscar Piastri und Max Verstappen anschauen. Aus Verstappens Sicht kann man unter anderem gut erkennen, dass George Russell eigentlich schon an ihm vorbei war. Dem Mercedes ging dann aber einfach der Platz aus.
Red Bull: Voller Fokus auf Fahrer-WM, aber ...
Christian Horner macht kein Geheimnis daraus, dass Red Bull in diesem Jahr alles auf die Fahrer-WM setzt. "Die Konstrukteurs-WM ist im Moment sehr weit weg", erinnert der Teamchef.
Dort liegt Red Bull aktuell nur an dritter Stelle, bereits 148 Punkte hinter McLaren. Bei den Fahrern hat Verstappen dagegen nach seinem gestrigen Sieg nur noch 22 Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Piastri.
"Unser voller Fokus liegt daher auf der Fahrer-WM", betont Horner. Das heißt aber keinesfalls, dass Yuki Tsunoda als zweiter Fahrer intern in diesem Jahr keine Rolle mehr spielt.
"Es ist wirklich wichtig, ihn wieder im Spiel zu haben", betont Horner. Denn nur wenn der Japaner vorbei dabei ist, ist er dazu in der Lage, Verstappen in der Fahrer-WM unter die Arme zu greifen.
Bereits gestern wäre Tsunoda laut Horner "viel weiter vorne" gewesen, wenn er das Qualifying nicht komplett in den Sand gesetzt hätte. "Hoffentlich wird das in den nächsten Rennen klappen", so Horner.
Die Noten sind da!
Auch nach dem Rennen in Imola haben wir es uns natürlich wieder nicht nehmen lassen, die 20 Fahrer für ihre Leistung zu bewerten. Was dabei herausgekommen ist, das erfahrt ihr in dieser Fotostrecke.
Falls ihr komplett anderer Meinung seid, dann habt ihr natürlich auch dieses Mal wieder die Chance, die Fahrer einfach selbst zu bewerten.
Horner: Was war mit McLaren los?
Auch der Red-Bull-Teamchef wundert sich nach dem Rennen über den überraschend klaren Sieg von Max Verstappen. Und das habe nicht an der eigenen Performance gelegen.
"Wir waren wahrscheinlich eher überrascht über die mangelnde Leistung von McLaren", so Horner, der erklärt: "Max hat sich sehr positiv über die Balance und die Möglichkeit geäußert, sich auf das Heck des Autos zu stützen."
Der RB21 sei "in einem besseren Balancefenster" gewesen, so Horner, der trotzdem überrascht war, dass Verstappen nach dem Start an der Spitze sofort eine Lücke zu Piastri herausfahren konnte.
"Zu jeder Zeit hatte Max das Tempo. Er war in der Lage zu reagieren. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir von hinten unter Druck gesetzt wurden. Eine großartige Leistung", jubelt der Teamchef.
Doch die große Frage lautet eben, ob man das bei den nächsten Rennen wiederholen kann?
Mercedes: Größte Sorge ist die Pace
Andrew Shovlin von Mercedes sagt zum Ausfall von Kimi Antonelli gestern: "Das Gaspedal hat sich nach und nach verschlechtert, bis sich das System aus Sicherheitsgründen schließlich abgeschaltet hat."
"Glücklicherweise dürfte dieses Problem bis Monaco nicht allzu schwer zu beheben sein", so Shovlin, der betont: "Unsere größere Sorge gilt der Pace. Es war wieder ein heißes Rennen und wir haben die Hinterreifen zu stark beansprucht."
"Daher hatten wir während des gesamten Rennens mit wenig Grip und starkem Reifenabbau zu kämpfen. Das müssen wir schnell in den Griff bekommen, denn es stehen viele Rennen bei hohen Temperaturen bevor", warnt er.
"Wir können nicht weiter auf diesem Level performen", stellt er klar und ergänzt: "Bis Monaco haben wir ein paar Tage Zeit, um uns neu zu formieren, und wir werden hart daran arbeiten, uns zu verbessern."
Mercedes verpasste gestern zum ersten Mal in diesem Jahr die Top 5.
Verstappens beste Manöver in Kurve 1
Der Weltmeister legte den Grundstein für seinen Sieg gestern bereits in der ersten Kurve. In dieser Fotostrecke haben wir Verstappens beste Manöver in Kurve 1 einmal zusammengefasst:
Colapinto: Alpine ganz anders als der Williams
Im Qualifying crashte er und auch im Endergebnis zeigt es sich nicht, aber Franco Colapinto bewertet sein Comeback "positiv" und erklärt, er habe sich am Wochenende mit jeder Runde im Auto wohler gefühlt.
"Das war mein Ziel", betont er und erklärt, es sei vor allem darum gegangen, das Auto besser zu "verstehen", denn: "Es ist ein kompliziertes Auto. Ganz anders als der Williams, den ich bisher gewohnt war."
Er verweist auf Fahrer wie Lewis Hamilton oder Carlos Sainz, die in diesem Jahr ebenfalls das Team gewechselt haben und Zeit brauchten, um sich an das neue Auto zu gewöhnen. Das sei auch bei ihm so.
"Aber in den nächsten Rennen werde ich sicher ein bisschen besser sein", verspricht der Argentinier. Denn für sich genommen hat er in Imola noch keine Bäume ausgerissen.

