GP Kanada
Kanada-Donnerstag in der Analyse: Verstappen hat keine Angst vor Sperre
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Hadjar fühlt sich "noch nicht bereit" für Red Bull +++ Stroll: Rückzug war die richtige Entscheidung +++ Medientag in Montreal +++
Alpine: Wird "auf dem Papier" schwierig
Pierre Gasly wurde zuletzt in Barcelona Achter, Alpine stürzte aber trotzdem auf den letzten WM-Rang ab. Und Gasly selbst befürchtet, dass das Kanada-Wochenende für die Franzosen auch eher schwierig werden könnte.
Denn es gebe hier nicht viele schnelle Kurven, dafür aber "sehr lange Geraden" - also genau das, was dem Alpine nicht liegt. "Auf dem Papier wissen wir, dass wir ein schwieriges Wochenende erwarten", gesteht Gasly daher.
Er betont aber auch: "Das ändert nichts an unserer Herangehensweise und bedeutet nicht, dass wir nichts erreichen können. Aber auf dem Papier erwarten wir ein schwieriges Wochenende."
Kämpfen möchte er aber natürlich trotzdem.
Livestream
Ein kleiner Hinweis noch in eigener Sache: Natürlich gibt es auch an diesem Wochenende wieder unsere täglichen Livestreams auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. Los geht es heute mit der Analyse zum Medientag.
Wobei sich "heute" natürlich auf die Zeitzone in Kanada bezieht, denn Startzeit ist um 02:00 Uhr MESZ. Aber keine Sorge: Wer da schon im Bett ist, der kann sich die Analyse natürlich auch einfach morgen in voller Länge im Re-Live anschauen.
Russell: Brauche keine Aussprache
Der Brite hat in seiner Medienrunde eben noch einmal über die Situation mit Max Verstappen in Barcelona gesprochen und klargestellt, dass er keine Aussprache mit dem Weltmeister brauche.
Er verrät: "Wir sind uns vor ein paar Tagen auf dem Flughafen über den Weg gelaufen, aber wir haben nicht einmal darüber gesprochen. Er war mit seiner Familie und seinem Neugeborenen dort und plauderte darüber, wie es so läuft."
"Es gibt von meiner Seite aus nichts, worüber ich sprechen müsste", stellt er klar und betont: "Wäre ich aus dem Rennen genommen worden, würde ich mich sicher ganz anders fühlen."
Doch letztendlich habe er von der Aktion sportlich gesehen ja sogar profitiert, "und dafür sollte ich mich bedanken", schmunzelt Russell.
Antonelli: Muss einen besseren Job machen
Mercedes ist in der WM auf P3 hinter Ferrari zurückgefallen. Antonelli nimmt das auch auf seine Kappe, denn er erklärt, dass sein Teamkollege zuletzt einen guten Job gemacht habe.
Er selbst ist dagegen mit seinen jüngsten Leistungen nicht zufrieden, weil er beim Triple-Header keinen einzigen WM-Punkt holte. Das hatte zwar auch mit Defekten zu tun, trotzdem betont Antonelli, dass er sich steigern müsse.
Damit endet der zweite PK-Teil dann auch ein paar Minuten früher. Ihr merkt es ja auch selbst: Wirklich spannend war der zweite Teil nicht.
Hier im Ticker geht es gleich nach einer kurzen Pause weiter mit weiteren Stimmen aus den heutigen Medienrunden. Ein paar Stunden sind wir wie versprochen noch für euch da.
Lob für Hadjar
In der PK geht es gerade darum, wer der bislang beste Rookie in diesem Jahr sei. Sich selbst darf man dabei natürlich nicht nennen, weshalb sich Antonelli und Lawson jeweils für Hadjar entscheiden.
Hülkenberg gibt eine etwas differenziertere Antwort und erklärt, dass seiner Meinung nach alle Rookies in diesem Jahr einen guten Job machen. Zumindest sei seine eigene Debütsaison damals viel schwieriger gewesen.
Hülkenberg: Warten wir Kanada ab
Der Deutsche macht den Anfang und seine Aussagen ähneln denen von seinem Teamkollegen vorhin. Auch er sagt, dass man erst einmal abwarten müsse, wie gut der Sauber an diesem Wochenende funktioniere.
P5 in Barcelona sei zwar ein schöner Erfolg gewesen, aber einerseits habe man auch etwas Glück gehabt, und außerdem könnte es in Kanada schon wieder eine "ganz andere Geschichte" sein, warnt er.
Denn Montreal sei eine ganz andere Strecke als Barcelona. "Das werden wir sehen", antwortet er daher auf die Frage, ob es hier wieder so gut laufen wird.
Stroll gesteht: Ich war frustriert
In Barcelona gab es ja Gerüchte, dass Stroll in der Box nach dem Qualifying ausgerastet sein soll. Konkret bestätigt er das natürlich nicht, aber er gesteht zumindest, dass er wegen seiner Verletzung "frustriert" gewesen sei. Denn er habe gewusst, dass er am Sonntag wohl nicht fahren kann.
Damit endet der erste Teil der PK auch. Weitere Themen waren zum Beispiel noch Lewis Hamiltons Erinnerungen an Kanada und seinen ersten Sieg hier oder der neue Formel-1-Film, der bald in die Kinos kommt. Gleich geht es weiter mit dem zweiten PK-Teil.
Hamilton: Keine Gedanken an Rücktritt
Nicht nur die Vasseur-Gerüchte räumt Hamilton ab, auch Behauptungen, dass er selbst die Motivation verlieren könnte, wischt er vom Tisch. Er habe gerade erst bei Ferrari angefangen, erinnert er.
Und er plane, viele Jahre ein Teil der Scuderia zu sein, stellt er klar und richtet daher mit einem Lächeln eine Bitte an die Journalisten: "Bitte hört auf, euch Dinge auszudenken."
Hamilton: Rückendeckung für Vasseur
Der Rekordweltmeister wird ebenfalls auf die Gerüchte angesprochen, dass Frederic Vasseur vor dem Aus bei Ferrari stehen könnte. Er stellt aber klar, dass das "Unsinn" sei. Die meisten Außenstehenden hätten keine Ahnung, was wirklich los sei.
Und auf einer persönlichen Ebene betont er, dass Vasseur der "Hauptgrund" sei, warum er überhaupt zu Ferrari gewechselt sei. Volle Rückendeckung also für den Teamchef.
Hamilton erleichtert nach Problem
Der Ferrari-Pilot wird noch einmal auf Barcelona angesprochen. Das Rennen bezeichnete er anschließend als das schlimmste seiner Karriere. Daher habe es ihn gefreut, dass das Team später ein Problem am Auto entdeckt habe.
Er dürfe zwar nicht viel dazu sagen, aber es habe an beiden Ferraris ein Problem gegeben, dass die Piloten ab der Rennmitte eingebremst hätte. Zum Glück habe man nun eine Erklärung, warum es so schlecht gelaufen sei.
Stroll erwartet keine Probleme
Der Kanadier macht in der PK auch gleich den Anfang und erklärt, er sei "ziemlich zuversichtlich", dass sich seine Probleme an diesem Wochenende nicht wiederholen sollten. "Es sollte in Ordnung sein", betont er.
Es sei einfach seine alte Verletzung gewesen, die wieder Probleme gemacht habe. Er erwartet aber keine Wiederholung.
Zum Essen eingeladen
Lance Stroll hat den "Heimvorteil" in Montreal an diesem Wochenende gleich einmal ausgenutzt und sein Team vor dem Grand Prix in der Stadt zum Essen eingeladen. Drücken wir mal die Daumen, dass er gesundheitlich auch das ganze Wochenende übersteht.
Wir legen unseren Fokus jetzt erst einmal auf die Pressekonferenz mit Stroll und Co., die in zehn Minuten in Kanada beginnt.
Kommt der Regen?
An der Strecke in Kanada sehen wir heute einige dunkle Wolken. Das soll auch an den nächsten Tagen so bleiben, aber die Chance auf Regen (und vor allem auf ein nasses Rennen am Sonntag) ist eher gering.
Mehr dazu in unserer großen Wettervorhersage.
Russell überrascht von Verstappen-Statement
Max Verstappen hat kurz nach dem Spanien-GP eingeräumt, dass seine Aktion gegen George Russell zu weit gegangen ist. "Es ist gut zu sehen, dass er Verantwortung übernommen hat, was mich ein wenig überrascht hat", so Russell gegenüber der BBC.
Den Zwischenfall selbst beurteilt er mit etwas Abstand so: "Ich glaube, er wollte mich von der Strecke drängen, aber ich glaube nicht, dass er absichtlich mit mir zusammenstoßen wollte. Ich glaube, er hat es einfach falsch eingeschätzt."
Sollte Verstappen eine Sperre bekommen, dann wäre das seiner Meinung nach übrigens fair, denn deswegen gebe es die Strafpunkte ja schließlich. Die Zehn-Sekunden-Strafe in Barcelona sei ebenfalls in Ordnung gewesen.
Russell stellt aber auch klar: "Wenn es mich aus dem Rennen genommen hätte, dann müsste es anders bewertet werden."
Hadjar: Bin noch nicht bereit für Red Bull
Apropos Tsunoda: Wir haben ja von Helmut Marko schon gehört, dass der Japaner die Saison für Red Bull beenden soll. Und Isack Hadjar hat eben verraten, dass er auch noch gar kein Interesse an einem "Aufstieg" hätte.
"Ich fühle mich noch nicht bereit", gesteht er ganz offen und betont: "Ich denke, es ist gut, Erfahrungen zu sammeln, wo ich gerade bin. Ich genieße jedes Wochenende und lerne eine Menge."
Natürlich sei es für einen Junior "normal", dass Red Bull in Zukunft das Ziel sei. Doch vorher wolle er erst einmal noch mehr lernen. Auf die Frage, ob er die Saison bei den Racing Bulls beenden wolle, antwortet er unmissverständlich: "Ja."
Um den reinen Speed gehe es dabei übrigens nicht, stellt er klar und erklärt, es gehe um andere Dinge. "Ich glaube, ich habe noch nicht genug Erfahrung mit einem vielleicht schwierigen Auto", nennt er ein Beispiel.
Daher komme ein Wechsel zu Red Bull für ihn aktuell noch zu früh.
Jubiläum
Eine kleine Randnotiz: Yuki Tsunoda fährt an diesem Wochenende seinen 100. Grand Prix und hat zu diesem Anlass natürlich auch ein spezielles Helmdesign dabei.
Wundert euch übrigens nicht, dass Tsunoda bislang erst auf 96 Starts in der Königsklasse kommt. Denn bei drei Rennen war er zwar gemeldet, konnte dort aber nicht teilnehmen.
Macht also bisher insgesamt 99 Grands Prix - aber eben nur 96 Starts.
