GP Imola
Formel-1-Liveticker: Ferrari-Debakel beim Heimrennen "tut weh"
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Leclerc: Mehr war heute nicht drin +++ Colapinto droht nach Crash auch noch Strafe +++ Tsunoda: Crash war "sehr unnötig" +++
Leclerc: Mehr war heute nicht drin
Laut Charles Leclerc gibt es keinen besonderen Grund für das Ferrari-Doppelaus in Q2. "Die beste Leistung, die wir erbringen konnten, waren die Plätze 11 und 12. Das tut weh, aber ich hoffe, dass ich morgen ein paar Wunder vollbringen kann", so der Monegasse.
Er stellt allerdings klar: "Es gibt nichts, was mir Hoffnung für die morgige Pace macht, denn ich denke, das Potenzial des Autos ist im Moment nicht gut genug." Ferrari sei aktuell einfach viel zu weit weg.
Das könne auch ein einzelne Update nicht ändern. "Es müsste ein verdammt gutes Upgrade sein, wenn wir wollen, dass es einen Wendepunkt darstellt", zuckt Leclerc die Schultern und erklärt, dass der Weg zurück nach vorne "sehr lang" sei.
Auf die Frage, was genau das Problem sei, antwortet er: "Performance, nur Performance."
Hamilton: Auto fühlte sich eigentlich gut an
Auch der Rekordweltmeister erklärt nach seinem Q2-Aus, dass er "niedergeschlagen" sei, "weil sich das Auto insgesamt wirklich gut anfühlte." Doch für die Top 10 reichte es eben trotzdem nicht.
Wie Leclerc erklärt auch er, dass es nicht am Set-up gelegen habe. "Die Bremsen funktionierten, alles war irgendwie an seinem Platz. Aber wir können einfach nicht schneller fahren", zuckt er die Schultern.
Für das Rennen hat er ebenfalls keine große Hoffnung mehr, weil man in Imola meistens "in einem DRS-Zug" feststecke, wenn man einmal hinten sei. "Es wird morgen nicht viel Bewegung geben", fürchtet er.
Er habe aber generell den "Glauben", dass Ferrari die Situation in Zukunft verbessern werde. Nur über Nacht wird das wohl nichts werden.
Tsunoda: Crash war "sehr unnötig"
Wie Colapinto ist auch der Japaner okay - aber sauer auf sich selbst. "Ich bin einfach wirklich dumm", ärgert er sich und erklärt, sein Crash sei "sehr unnötig" gewesen, weil er so früh im Qualifying bereits zu hart gepusht habe.
Er sei "enttäuscht" und "frustriert", gesteht er und erklärt, er werde sich jetzt erst einmal beim Team entschuldigen, weil die Mechaniker vor dem Rennen nun eine Menge Arbeit vor sich hätten.
Sein Fehler sei "inakzeptabel", betont er noch einmal. Er bekommt aber zumindest von Helmut Marko Rückendeckung. "Man muss ihm Sicherheit geben und Unterstützung. Und das werden wir machen", betont dieser bei Sky.
Russell: Kleiner Nachteil im Rennen
Der Mercedes-Pilot verwendete in Q3 einen Medium im zweiten Run. So schob er sich noch vor Lando Norris auf P3 und erklärt: "Wir dachten, dass der Medium-Reifen vielleicht schnell sein würde, und es stellte sich heraus, dass es eine gute Wahl war."
"Das ist natürlich ein kleiner Kompromiss für morgen, aber es hat sich gelohnt, wieder unter den Top 3 zu sein", so Russell, der den Medium zwar morgen im Rennen noch einmal verwenden kann. Frisch ist dieser jetzt aber nicht mehr.
"Ich bin sehr, sehr zufrieden mit der Leistung", betont er, denn: "Es ist immer eine Überraschung, wenn man so nah an den McLaren dran ist, weil sie im Moment so gut sind. Es war ein guter Nachmittag."
"Ich denke, wir hätten heute nicht viel mehr erreichen können. Aber letztendlich müssen wir uns auf morgen konzentrieren und versuchen, wieder auf das Podium zu kommen", so der Mercedes-Pilot.
Piastri: Keine optimalen Voraussetzungen
"Es war eine tolle Session", sagt der Australier nach seiner Pole, betont aber, dass die Voraussetzungen alles andere als gut gewesen seien. Denn im zweiten Run fuhr er seine Runde vor allen anderen Toppiloten.
Er sei natürlich "nicht begeistert" gewesen, vor allen anderen auf der Strecke zu sein, weil er dadurch auch keinen Windschatten gehabt habe. Auf der anderen Seite sei er dadurch aber natürlich auch nicht in die "dirty Air" gekommen.
Am Ende seiner Runde wurde es dann aber trotzdem noch einmal eng. "In der letzten Kurve hatte ich etwa vier Autos vor mir, was nicht hilfreich war, aber es hat gereicht", atmet Piastri durch.
Er sei auf jeden Fall "sehr, sehr happy mit dem Job, den wir gemacht haben".
Gehen Red Bull die Teile aus?
"Gott sei Dank ist ihm persönlich nichts passiert", sagt Helmut Marko bei Sky über den Crash von Yuki Tsunoda. Problematisch könnte die Situation allerdings für das Team werden, denn bei dem Abflug ging am Auto eine Menge kaputt.
"Für uns ist es ein Wahnsinnsrückschlag, denn es sind jetzt drei Rennen hintereinander. Vor allem Monte Carlo ist ja auch nicht gerade verzeihlich, wenn man da einen Ausrutscher hat. Und die Ersatzteilsituation ist dadurch echt kritisch geworden", so Marko.
Über die Chancen von Max Verstappen morgen im Rennen sagt er nach P2 derweil: "Ich glaube, der Reifenverschleiß wird morgen nicht so ein Thema sein. Da muss man halt schauen, ob man am Start vielleicht was gewinnen kann oder sonst über die Strategie."
"Weil überholen auf der Strecke ist sehr schwierig", erinnert er.
Bearman wettert gegen Rennleitung
Der Haas-Pilot schied in Q1 aus, weil seine Runde am Ende wegen der roten Flagge nicht mehr zählte. Er selbst ist deswegen stocksauer und erklärt: "Wir bekommen wir das rote Licht auf unserem Armaturenbrett. Bei mir geschah das erst ein ganzes Stück nach dem Überqueren der Linie."
"Wenn man sich das Onboardvideo ansieht, ist klar, dass keine rote Flagge gezeigt wurde, als ich die Linie überquerte. Daher halte ich es für völlig ungerecht, dass [die Runde] gestrichen wurde", ärgert er sich.
In Richtung der Rennleitung sagt er: "Ich habe das Gefühl, dass sie eine einmal getroffene Entscheidung nicht mehr rückgängig machen, selbst wenn sie falsch ist, selbst wenn sie eindeutig falsch ist."
Seiner Meinung nach sei es "klar", dass seine Runde gültig war. Doch das sah man bei der Rennleitung eben anders, was Bearman laut eigener Aussage aber bereits ahnte. "Ich weiß in gewisser Weise, wie diese Leute arbeiten", winkt er ab.
Offiziell habe er übrigens keine Erklärung bekommen, warum seine Runde nicht zählte.
Colapinto droht Strafe nach Qualifying
Die wichtigste Nachricht ist, dass Franco Colapinto nach seinem Unfall okay ist. Alpine meldet: "Nach dem Vorfall am Ende von Q1 wurde Franco vorsorglich ins Medical Center gebracht, um sich untersuchen zu lassen. Er ist okay."
Allerdings dürfte es für ihn in der Startaufstellung noch einen Platz nach hinten gehen, denn in Q1 fuhr er nach der roten Flagge zu früh aus der Garage. Das ist Mercedes in diesem Jahr auch schon einmal passiert.
Damals mussten die Fahrer deswegen einen Platz zurück, diese Strafe droht also auch dem Rückkehrer. Eine Untersuchung läuft, wir bleiben natürlich dran.
Jetzt Session-Ticker öffnen!
In zehn Minuten beginnt das Qualifying in Imola und wir verlagern das Geschehen damit erst einmal wieder in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach dem Ende der Qualifikation geht es an dieser Stelle weiter mit den Stimmen zum Samstag.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 am Wochenende im Livestream sehen könnt, dann erfahrt ihr das hier!
Geldstrafe für Alpine
Noch eine kleine Randnotiz vor dem Start des Qualifyings: Franco Colapinto wurde in FT3 mit 85,1 km/h in der Boxengasse geblitzt. Erlaubt sind aber lediglich 80, macht also eine Geldstrafe in Höhe von 600 Euro für Alpine. Wird man verschmerzen können.
Die letzte McLaren-Pole in Imola ...
... liegt inzwischen übrigens 20 Jahre zurück. 2005 stellte noch Kimi Räikkönen den McLaren dort auf Pole. Seit dem Comeback der Strecke im Jahr 2020 hießen die Polesitter ausschließlich Mercedes (2020 und 2021) und Red Bull (2022 und 2024).
Kann man auch alles in unserer großen Datenbank nachlesen.

© Motorsport Images
Neuer Motor für Colapinto
Franco Colapinto hat für dieses Wochenende einen neuen Motor bekommen. Weil die Frage in so einem Fall immer wieder kommt: Er übernimmt natürlich die Teile von Jack Doohan, sonst hätte er ja einen unfairen Vorteil.
Dementsprechend ist es zwar sein persönlich erstes Saisonrennen, aber bereits sein dritter Verbrennungsmotor und seine dritte MGU-K - und sogar schon sein vierter Turbo und seine vierte MGU-H.
Identischer Fehler
Die beiden Racing-Bulls-Piloten lieferten an diesem Wochenende eine kuriose Situation. Hadjar und Lawson produzierten in FT2 und FT3 nämlich fast den identischen Fehler. Hier gibt es den Direktvergleich:
Doohan an der Strecke
Kleine Randinfo: Jack Doohan ist heute ebenfalls an der Strecke. Der Australier wurde von Alpine ja nicht komplett rausgeworfen, er ist weiterhin Ersatzfahrer und war in dieser Funktion gestern auch noch im Simulator des Teams.
Heute ist er dann auch an die Strecke gereist. Das kennt er ja noch aus dem Vorjahr, als er ebenfalls schon Ersatzpilot bei Alpine war.
Vowles: Der C6-Reifen ist "knifflig"
Nicht alle Fahrer konnten sich in FT3 auf den weichen Reifen verbessern, einige fuhren ihre schnellste Runde auf dem Medium. "Das Auto war das ganze Wochenende über gut, aber der weiche Reifen ist knifflig", erklärt James Vowles bei Sky.
"Brillant, dass wir den C6 hier haben, aber es ist schwierig, die Rundenzeit aus ihm herauszuholen", so der Williams-Teamchef, der erklärt: "Es ist eine sehr weiche Mischung und am Ende der Runde überhitzt sie."
"Man muss sich an die Grenze herantasten, darf sie aber nicht überschreiten. Man muss aufpassen, dass man am Anfang [der Runde] nicht zu viel herausnimmt", so Vowles.
Genau das wird nachher im Qualifying die Herausforderung sein.

