Ecclestone: "Ich bin hier nicht der Schuldige"

In der Silverstone-Saga sieht Formel-1-Chef Bernie Ecclestone die Schuld eindeutig beim 'BRDC' und nicht bei sich selber

(Motorsport-Total.com) - Noch besteht Hoffnung für Silverstone, auch 2005 einen Grand Prix austragen zu dürfen, doch dafür fehlen im Moment etwas mehr als zwei Millionen Euro, die 'BRDC'-Präsident Sir Jackie Stewart vom britischen Premierminister Tony Blair erbetteln will. Klappt dies nicht, steht dem vielleicht traditionsreichsten Autorennen der Welt zumindest eine einjährige Pause bevor.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Ecclestone: Aufregung um ein Klubhaus und um fehlende Toiletten

Für diesen Fall sieht Bernie Ecclestone die Schuld aber nicht bei sich selbst, wie er dem schottischen 'Herald' gestern erklärte: "Ich wurde mit einem Sperrfeuer von Kritik konfrontiert, aber genug ist genug. Ich werde immer als der Mann dargestellt, der alleinig für die Probleme von Silverstone verantwortlich ist, aber in Wahrheit eitert es dort schon seit Jahren und man hätte genug Zeit gehabt, all diese Angelegenheiten rechtzeitig auszusortieren."#w1#

"Ich bin nicht interessiert daran, mit Schuldzuweisungen umherzuschleudern, aber ich möchte, dass die Fakten ans Licht kommen. Ich bin hier nicht der Schuldige", fügte er an. Anschließend wandte er sich indirekt an Stewart: "Wenn er auf mich zukommt und wir eine Lösung finden können, dann ist es gut möglich, dass es 2005 einen Grand Prix in Großbritannien geben wird. Wenn nicht, dann ist es aber definitiv nicht mein Fehler."

Konfrontiert mit der jüngsten Kritik an seiner Person reagierte Ecclestone gereizt - er stellte die Anlage in Silverstone als "peinlich" dar und warf Stewart vor, aus Steuergründen in der Schweiz zu leben: "Die Leute regen sich immer über mein Geld auf, aber ich bin derjenige, der in Großbritannien geblieben ist und finanzielles Risiko auf sich genommen hat. Daher sollten sich Jackie und der 'BRDC' nicht so darstellen, als seien sie an der Sache unschuldig."

Als "eine Frechheit" und "arrogant" bezeichnete er die Initiative des 'BRDC', die Regierung um Geld zu bitten: "Sie haben ein Klubhaus für ihre Mitglieder gebaut, das 5,5 Millionen Euro gekostet hat, dabei wurden noch nicht einmal angemessene WC-Anlagen für das zahlende Publikum hingestellt. Es ist die Arroganz dieser Leute, die sie in erster Linie in diese Situation gebracht hat, und die Wahrheit ist, dass wir es hier nicht mit Geschäftsleuten zu tun haben, sondern mit einem Gentlemen-Verein."