• 06.10.2004 10:08

  • von Marco Helgert

Jaguar-Rettung durch 'Red Bull', 'GM' und Toyota?

'Red Bull' strebt in die Formel 1 und setzt auf eine Kooperation mit 'General Motors', hält sich die Hintertür Toyota allerdings offen

(Motorsport-Total.com) - Die Situation rund um das Jaguar-Team von Ford erscheint weiterhin ein wenig nebulös. Interessenten soll es zur Genüge geben - welche das sind, darüber schweigt Ford sich aus. Klar ist hingegen, dass die von einigen vermeldete Übernahme durch Audi nicht stattfinden wird. In den Motorsportplänen des VW-Konzerns spielen Touren- und Sportwagen die Hauptrolle, die Formel 1 wird auch weiter außen vor bleiben.

Titel-Bild zur News: Helm von Christian Klien

'Red Bull' sucht offenbar intensiv nach Partnern für einen Formel-1-Einstieg

Ein Kaufkandidat der ersten Stunde ist 'Red Bull'. Schon vor dem Ford-Rückzug unterbreitete man in Detroit ein Kaufangebot, welches jedoch abgelehnt wurde. Nun verdichten sich die Anzeichen, wonach die Übernahme durch den Energydrinkhersteller nur eine Frage der Zeit ist. Dabei könnten durchaus auch verschiedene Partner kräftig unter die Arme greifen.#w1#

Zum einen erscheint Arden-Teamchef Christian Horner ideal als Partner, denn er möchte nicht nur in die Formel 1 aufsteigen, seine Erfahrung als Teamchef wäre durchaus schätzenswert. Zum anderen wäre auch Bernie Ecclestone als möglicher Partner geeignet, wenn 'Red Bull' das All-American-Team aus der Taufe heben sollte.

Dazu fehlt jedoch bisher eine amerikanische Verbindung, doch nach Informationen der 'Motorsport aktuell' konnte diese Lücke durch 'General Motors', dem zweitgrößten Automobilhersteller der Welt, gefüllt werden. Anzeichen, dass 'GM' Interesse am Projekt zeigt, seien die Aktivitäten der 'Red Bull'-Junioren für 2005. Scott Speed und Colin Fleming sollen bei den 24 Stunden in Daytona mit einem von 'GM' gesponserten Prototypen antreten - als dritter Fahrer ist 'GM'-Werkspilot Robby Gordon mit an Bord.

Doch bisher schaltet man bei 'General Motors' auf stumm, wenn es um die Formel 1 geht. "Die Formel 1 ist für uns kein Thema", erklärte Richard Wagoner, Chef von 'GM'. In den USA sei diese Serie nicht populär genug und das Geld würde man sowieso anderweitig gebrauchen. So scheint die Verbindung 'GM' und Formel 1 derzeit ein Traum, doch 'Red Bull' arbeitet ohnehin zweigleisig.

So soll nach Informationen des Blattes Dr. Helmut Marko, der Sportliche Leiter der 'Red Bull'-Truppe, am vergangenen Donnerstag in Köln gewesen sein, um mit Toyota über die Lieferung von Kundenmotoren gesprochen zu haben. Zudem sei ein Anzeichen für den sicheren Formel-1-Einstieg die Tatsache, dass man für Scott Speed eher mit gemächlichem Tempo einen Platz in der GP2- oder einer anderen Nachwuchsserie suche.

Noch knapp ein Monat verbleibt, bis bei der FIA in Paris die Nennungen für die Saison 2005 eingegangen sein müssen. Spätestens bis zu diesem Zeitpunkt muss ein Verkauf des Jaguar-Teams abgeschlossen sein. In den kommenden Wochen werden die Gerüchte also weiter hochkochen, sollten sie nicht vorzeitig durch offizielle Bekanntmachungen beendet werden.