• 27.09.2004 16:44

  • von Fabian Hust

VW und die Formel 1 - Klappe 1, die 174.

VW und die Formel 1, das ist eine unendliche Gerüchte-Geschichte, die nun erneut aufflammt und einfach kein Ende finden will

(Motorsport-Total.com) - Schon 2001 wollte ein Magazin wissen, dass der Volkswagen-Konzern nach Mercedes und BMW als dritter deutscher Automobilhersteller in die Formel 1 einsteigen möchte. Seitdem tauchen Gerüchte um einen Einstieg der Wolfsburger in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf, um dann wenig später dementiert zu werden.

Titel-Bild zur News: Audi R8

Sagt Audi nun plötzlich doch "Ja" zur Formel 1?

"Schuld" daran hat wohl VW-Boss Bernd Pischetsrieder, der ein großer Formel-1-Fan ist und bei der Rückkehr von BMW in die Formel 1 als damaliger BMW-Mann federführend war. Irgendwie möchte scheinbar kaum jemand daran glauben, dass Pischetsrieder nicht bald Vollgas geben wird. Doch zuletzt hieß es immer, dass die Formel 1 zu teuer ist, sich nicht rechnet und man sich stattdessen auf andere Projekte, wie zum Beispiel die Rallye Paris-Dakar, konzentrieren möchte.#w1#

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone will Volkswagen in der Formel 1 haben, doch bisher gab es lediglich Absagen. "Das ist der Unterschied zwischen Bernie Ecclestone und uns. Wir können hervorragend ohne die Formel 1 auskommen. Das ist auch die Meinung unseres Chefs Bernd Pischetsrieder. Aber wir kommen hervorragend mit der Dakar aus", erklärte VW-Entwicklungsvorstand Wilfried Bockelmann dem 'Sport-Informations-Dienst' im Januar.

Als Pischetsrieder im April in Bahrain auftauchte, da waren die nächsten Gerüchte um einen Formel-1-Einstieg natürlich nicht weit weg, auch wenn das Dementi umgehend folgte: "Die Formel 1 reizt uns nicht. Wir haben im Augenblick anderes zu tun", so Pischetsrieder. "Der Scheich hat mich eingeladen, weil wir ein paar Geschäftsbeziehungen haben. Das habe ich gerne wahrgenommen. Ich bin ein großer Formel-1-Fan, und wenn ich keine eigenen Autos dabei habe, kann ich ganz entspannt zuschauen."

Doch nun wird die Gerüchteküche wieder aufgekocht. Wie der 'Express' berichtet, soll die VW-Tochter Audi daran interessiert sein, den Rennstall Jaguar Racing aufzukaufen, den Ford nach der Bekanntgabe des Rückzugs aus der Formel 1 zum Ende der Saison zum Verkauf anbietet, für geschätzte 50 Millionen Euro.

Da nun ein komplettes Team samt intakter Infrastruktur zur Verfügung steht, seien die Bedingungen für einen Einstieg anders, schreibt das Blatt. Nach Siegen im Rallye-Sport, Le Mans und in der DTM sei nun der Einstieg in die Formel 1 der logische nächste Schritt. Zuletzt hatte man bestätigten Berichten zufolge nur einen lockeren Kontakt zum Sauber-Team, was bisher aber noch zu keinen konkreten Formel-1-Plänen geführt hat.

Laut Concorde-Agreement müssten VW oder Audi den Einstieg in die Formel 1 bis zum 25. November für die kommende Saison bekannt geben. Eine spätere Bekanntgabe würde dazu führen, dass das Team den Status als Mitglied der Formel 1 verlieren würde, was Folgen bei der Mitsprache, den Zuschüssen für Transportkosten hat und die Hinterlegung von 48 Millionen Dollar als Sicherheitsleistung beim Einstieg in die Formel 1 erfordern würde.

Nach Angabe von Jaguar-Teamchef Tony Purnell gibt es einige Interessenten, die Jaguar Racing gerne übernehmen möchten. Als seriöse Interessenten sind bisher aber nur Formel-3000-Teamchef Christian Horner sowie 'Red Bull'-Boss Dietrich Mateschitz nach außen durchgesickert. Es erscheint unwahrscheinlich, dass der Volkswagen-Konzern ein Formel-1-Projekt so kurzfristig in Angriff nehmen wird, auch wenn schon seit Jahren spekuliert wird, dass hinter den Kulissen ein Formel-1-Motor entwickelt wird.