Concorde Agreement: Restliche Teams lassen sich Zeit

Ferrari hat das neue Concorde Agreement bereits unterschrieben, alle anderen Teams lassen sich aber Zeit, um weiter zu pokern

(Motorsport-Total.com) - Nachdem Ferrari das neue Concorde Agreement für eine kolportierte Sonderzahlung von rund 75 Millionen Euro bereits unterschrieben hat, hofft Bernie Ecclestone, möglichst schnell auch die anderen Teams von seinen Plänen für die Zukunft der Formel 1 zu überzeugen. Zumindest eine rasche Lösung scheint aber eher unwahrscheinlich.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Dennis will pokern und das neue Concorde Agreement nicht sofort unterschreiben

Dies hat McLaren-Boss Ron Dennis heute angedeutet: "Das ausgehandelte Abkommen bezieht sich erst auf 2008 und danach, aber wir haben noch ein bis Ende 2007 gültiges Concorde Agreement", sagte er. "Ich habe über dieses Thema mit einigen anderen Teams gesprochen. Im Moment sind alle unserer Meinung, dass wir alle Optionen in Betracht ziehen und um eine möglichst gute Position kämpfen sollten. Was ausgehandelt wurde, hat auf die Zeit zwischen jetzt und 2007 keinen Einfluss, daher stehen wir nicht unter Zeitdruck."#w1#

Bei Ferrari sei dies nicht der Fall gewesen, fuhr der Brite fort, denn er geht davon aus, dass die Italiener mit finanziellen Rahmenbedingungen geködert worden sind, die den anderen Teams noch nicht vorliegen. Dies ist insofern nicht weiter verwunderlich, als Ferrari gemeinhin als wichtigster Rennstall gibt und einer konkurrierenden 'GPWC'-Rennserie ohne Ferrari kaum Überlebenschancen eingeräumt werden.

Doch obwohl Ecclestone momentan in einer besseren Position ist als die Automobilhersteller es sind, gibt sich die 'GPWC' nicht geschlagen: "Ich bin zuversichtlich", erklärte 'GPWC'-Chef Jürgen Hubbert, "dass wir ein Umfeld der Fairness für unseren Sport schaffen können, was im Gegensatz zu Ferraris Entscheidung steht, ein privates Abkommen mit dem kommerziellen Rechteinhaber der Formel 1 und der FIA zu schließen."

Allerdings hat Ecclestone angekündigt, dass er möglichst noch vor Saisonbeginn auch die restlichen neun Teams an sich binden möchte. Am Dienstag wird es aus diesem Grund in London ein Gipfeltreffen mit dem Teamchefs geben, bei dem der Formel-1-Zampano die kommerziellen Rahmenbedingungen des neuen Concorde Agreements präsentieren wird. Britische Medien gehen im Moment davon aus, dass dies die Beteiligung der Teams an den TV-Einnahmen verdreifachen könnte.