Ferrari: Haben die 'GPWC' gewarnt
Ferraris Bruch mit der 'GPWC' kam offensichtlich nicht so plötzlich wie bisher gedacht - mehr Geld für die Teams schon ab 2005?
(Motorsport-Total.com) - Es ist ein gewohntes Bild in der Formel 1: Über die geschäftlichen Verträge, allen voran das Concorde Agreement, wird allenfalls öffentlich lamentiert, wenn man mit diversen Punkten nicht konform geht, ansonsten halten sich fast alle Beteiligten mit Äußerungen zurück. Von Zeit zu Zeit ist jedoch eine Klarstellung nötig. Dieser Meinung war wohl auch Ferrari, die nun etwas Licht in das Dunkel der Geschichte brachte, warum man plötzlich mit der FIA und der 'Formula One Management' eine Einigung fand.

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Luca di Montezemolo: Ferrari hat sich nicht pötzlich von 'GPWC' losgesagt
Die Herstellervereinigung 'GPWC', die für eine umfangreichere Geldverteilung und mehr Mitsprache in der Formel 1 kämpft und als Druckmittel eine Konkurrenzserie vorbereitet, schien nach der Verkündung des Concorde Agreements bis 2012 geschockt. Dabei, so Ferrari, habe man die 'GPWC' bereits im Juli des vergangenen Jahres vor dieser Entwicklung gewarnt.#w1#
"Im Juli 2004 hat Ferrari in einem Schreiben die anderen 'GPWC'-Mitglieder informiert, dass man vom 1. August des gleichen Jahres nicht mehr exklusiv an die 'GPWC' gebunden sein wird. Dennoch blieben wir ein Teil von ihr", heißt es in einem Statement des Teams. Vielmehr wollte man zusammen mit der FIA und der 'Formula One Management' eine Lösung finden.
Dieses Ziel wurde erreicht, nur hinterlassen einige Aussagen von Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo dabei einen seltsamen Eindruck. Noch im September des vergangenen Jahres erklärte er, dass er bei der FIA keine zielstrebigen Entwicklungen in die richtige Richtung sehe, und dass Ferrari zu "100 Prozent hinter der 'GPWC'" stehe.
Nun aber gab es eine Einigung, und die restlichen Teams sollen schnell unterschreiben, auch wenn diese weiterhin warten wollen. "Das ausgehandelte Abkommen bezieht sich erst auf 2008 und danach, aber wir haben noch ein bis Ende 2007 gültiges Concorde Agreement", erklärte McLaren-Chef Ron Dennis. Doch Ferrari offenbarte auch ein brisantes Detail des neuen Deals.
"Ein Ergebnis der Übereinkunft, die am 19. Januar veröffentlicht wurde, war, dass die neue Version des Concorde Agreements von 2005 an in Kraft treten wird, was die Erlöse für die Unterzeichner angeht", heißt es im Statement weiter. Damit könnte die Wartehaltung einiger Teams recht schnell bröckeln, denn wer früh unterzeichnet kommt schon ab dieser Saison in den Genuss von mehr Geld.

