Jetzt will Ecclestone die anderen Teams an Bord holen

Nachdem Ferrari ein neues Concorde Agreement unterschrieben hat, sollen in den nächsten Wochen auch die restlichen Teams folgen

(Motorsport-Total.com) - Völlig überraschend haben die FIA, 'Formula One Management' und Ferrari gestern bekannt gegeben, dass sie ein neues Concorde Agreement für die fünf Jahre zwischen 2008 und 2012 unterschrieben haben. Nun gilt es jedoch, auch die restlichen neun Teams möglichst schnell dazu zu bewegen, die neue Formel-1-Verfassung zu akzeptieren.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestones großer Coup: Die Zukunft der Formel 1 scheint stabilisiert

Ferraris Unterschrift ist praktisch gleichbedeutend mit einem Todesstoß für die geplante 'GPWC'-Serie der großen Automobilhersteller, die 2008 mit Ferrari hätte starten sollen. Theoretisch kann die 'GPWC' aber noch versuchen, die anderen Teams an Bord zu holen, wovon jedoch nicht auszugehen ist. Aller Voraussicht nach wird der Ferrari-Deal einen Dominoeffekt nach sich ziehen - und mit einem Schlag wären alle Sorgen um die kommerzielle Stabilität der Formel 1 aus der Welt.#w1#

"Concorde Agreements werden traditionell immer von mir, der FIA und Ferrari zuerst unterschrieben", erklärte 'FOM'-Chef Bernie Ecclestone der 'Gazzetta dello Sport'. "Die anderen Konstrukteure haben darüber nicht Bescheid gewusst, aber ich werde sie kontaktieren. Sie werden sicher verstehen, dass die Vorteile nicht zu leugnen sind."

Konkret soll Ecclestone den Teams einen 500-Millionen-Dollar-Kuchen angeboten haben, der bis 2007 ausgezahlt wird, sowie eine Neuverteilung der TV-Einnahmen - bisher gingen nur 47 Prozent an die Teams, künftig werden es erheblich mehr sein. Damit dürften auch die Hersteller zufrieden sein, die ja in erster Linie des Geldes wegen eine neue Rennserie starten wollten.

Wichtig ist nun, das Concorde Agreement möglichst schnell von allen notwendigen Parteien unterschreiben zu lassen. Ecclestone schwebt dafür auch schon eine Deadline vor: "Wir wollen unbedingt, dass die anderen Teams bis Melbourne einverstanden sind", sagte er. Und weiter: "Wir wollen die 'GPWC' nicht absägen, aber was sie versprochen haben, war Schwachsinn. Ein paar Leute hätten damit Geld verdient und die Hersteller hätten dafür bezahlt, die Serie einzurichten. Jetzt aber können die Teams den Sponsoren sagen, dass die Zukunft der Formel 1 sicher ist. Damit ist alles okay."

Stellungnahmen der restlichen Teams zu den gestrigen Ereignissen liegen noch nicht vor, lediglich Minardi-Eigentümer Paul Stoddart hat bereits signalisiert, dass er das neue Concorde Agreement unterschreiben wird.