Franco Morbidelli wurde am 4. Dezember 1994 in Rom (Italien) geboren. Er ist bekannt für seine ruhige Art, sein fahrerisches Talent und seinen Kampfgeist. 2017 wurde er Moto2-Weltmeister und ist seitdem ein fester Bestandteil der MotoGP-Weltmeisterschaft.
Werdegang vor der MotoGP
Morbidellis Karriere begann bereits in jungen Jahren unter der Anleitung seines Vaters, eines ehemaligen Motorradfahrers. Nach ersten Erfolgen in regionalen und nationalen Wettbewerben entschied er sich, eine professionelle Laufbahn im Motorradrennsport einzuschlagen. Diese Entscheidung führte ihn auch nach Spanien, wo er unter der Schirmherrschaft der VR46-Fahrerakademie von Valentino Rossi trainierte.
Er nahm unter anderem an der Superstock-600-Serie und der CEV-Moto2-Europameisterschaft teil, die er 2013 als Gesamtsieger abschloss. Dieser Erfolg ebnete ihm den Weg in die Moto2-Weltmeisterschaft, in der er 2014 debütierte.
2017 dominierte Morbidelli die Moto2-Saison mit dem Marc-VDS-Team und sicherte sich mit acht Siegen den Weltmeistertitel - als erster Fahrer aus der VR46-Akademie.
Werdegang in der MotoGP
Marc-VDS-Honda (2018)
2018 wechselte Morbidelli in die MotoGP-Klasse und trat mit Marc-VDS auf einer Honda an. Die Rookie-Saison verlief solide: Er zeigte Konstanz, auch wenn das Material im Vergleich zur Konkurrenz limitiert war. Am Ende wurde er als Rookie of the Year ausgezeichnet.
Yamaha-SRT (2019–2021)
Mit dem Wechsel zu Yamaha-SRT im Jahr 2019 verbesserte sich Morbidellis Performance deutlich. 2020 erlebte er seine bislang beste MotoGP-Saison: Auf der älteren "A-Spec"-Yamaha gewann er drei Rennen und wurde WM-Zweiter hinter Joan Mir.
2021 hingegen war von Verletzungspech geprägt: Eine Knieverletzung zwang ihn zu einer langen Pause.
Yamaha-Werksteam (2021–2023)
Nach seiner Rückkehr stieg Morbidelli noch während der Saison 2021 in das Werksteam von Yamaha auf, um den abgewanderten Maverick Vinales zu ersetzen. Sowohl 2022 als auch 2023 hatte er große Mühe, an frühere Leistungen anzuknüpfen. Trotz durchwachsener Resultate hielt Yamaha lange an ihm fest.
Pramac-Ducati (2024)
Für die Saison 2024 wechselte Morbidelli zu Pramac, einem Ducati-Kundenteam. Der Wechsel wurde als Chance gesehen, seine Karriere neu zu beleben. Erste Fortschritte wurden sichtbar: Er kämpfte regelmäßig um Top-10-Platzierungen und zeigte, dass er auf konkurrenzfähigem Material wieder zur alten Stärke finden kann.
VR46-Ducati (seit 2025)
Zur Saison 2025 vollzog Morbidelli einen weiteren bedeutenden Schritt in seiner Karriere: Er wechselte zum VR46-Team, ebenfalls auf Ducati-Material. Die Rückkehr in das direkte Umfeld von Valentino Rossi, seinem Mentor und Gründer der VR46-Akademie, wurde als emotionale Heimkehr und strategische Entscheidung gewertet. Mit diesem Wechsel will Morbidelli noch einmal voll angreifen - in einem Umfeld, das seine Entwicklung von Anfang an begleitet hat.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Technisches Verständnis: Morbidelli versteht es, ein Motorrad präzise abzustimmen.
- Reifenmanagement: Besonders in langen Rennen zeigt er starke Leistungen.
- Mentale Stärke: Ruhiger, fokussierter Fahrstil - auch unter Druck.
- Teamplayer: Beliebt bei Teamkollegen und Mechanikern.
Schwächen
- Qualifying-Pace: Schwächere Startpositionen erschweren oft das Rennergebnis.
- Anpassung an neue Technik: Schwierigkeiten bei Motorradwechseln oder grundlegend neuen Set-ups.
- Verletzungsanfälligkeit: Vor allem sein Knie bereitet wiederholt Probleme.
Engagement außerhalb des Motorsports
Morbidelli war einer der ersten Fahrer, die Teil der VR46-Fahrerakademie unter Valentino Rossi wurden. Auch heute noch unterstützt er junge Talente und ist eng mit dem Projekt verbunden.
Obwohl er eher zurückhaltend auftritt, engagiert sich Morbidelli in sozialen Projekten in Brasilien, der Heimat seines Vaters - insbesondere im Bereich der Jugendsportförderung. Er unterstützt Programme, die Kindern aus benachteiligten Verhältnissen Zugang zu Sport und Bildung ermöglichen.