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"Großer Fehler": Bagnaia schimpft nach Morbidelli-Szene auf die Rennleitung
Francesco Bagnaia kritisiert das Verhalten der Rennleitung und staunt über das Flaggenchaos im MotoGP-Training - Franco Morbidelli erhält eine Gridstrafe
(Motorsport-Total.com) - Es war der Aufreger des Freitags in Buriram: Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia befand sich beim finalen Versuch im Zeittraining auf Kurs zu einer persönlichen Bestzeit, als er im dritten Sektor von Landsmann Franco Morbidelli aufgehalten wurde.

© Gold and Goose
Francesco Bagnaia erlebte einen holprigen Start in die MotoGP-Saison 2025 Zoom
Morbidelli bummelte auf der Ideallinie und zog sich damit den Zorn von VR46-Academy-Kollege Bagnaia zu. Die Stewards sprachen für Morbidellis Aktion eine Gridstrafe aus. In der Startaufstellung des Thailand-Grand-Prix muss Morbidelli drei Positionen nach hinten rücken.
Der Sünder zeigte sich am Freitagnachmittag einsichtig, bezeichnete die Strafe als "fair" und bestätigte, dass es sich um eine "gefährliche Situation" handelte. Doch die komplette Schuld wollte Morbidelli nicht auf sich nehmen.
Auch Franco Morbidelli musste seine Runde abbrechen
Der Italiener begann die Runde vielversprechend, befand sich auf Bestzeitkurs, kam dann aber in Kurve 3 zur Unfallstelle von Landsmann Marco Bezzecchi (Aprilia), wo zu diesem Zeitpunkt allerdings keine gelben Flaggen geschwenkt wurden. Die Fahrer vor ihm verlangsamten und Morbidelli musste seine Runde abbrechen.
"Die beiden Fahrer vor mir haben in Kurve 4 stark abgebremst", beschreibt Morbidelli. "Als ich dort ankam, sah ich sie langsam fahren - sieben und fünf Sekunden in diesem Sektor, deutlich langsamer als üblich. Also habe auch ich verlangsamt."
"Als ich langsamer wurde, drehte ich mich um. Und als ich mich umdrehte, kam 'Pecco' direkt auf mich zu. Er hatte nicht abgebremst - weil es für ihn entscheidend war, diese eine Runde zu beenden, um ins Q2 zu kommen", zeigt Morbidelli Verständnis für die Situation und den Frust von Bagnaia.
Morbidelli bemühte sich, Bagnaia die Situation zu erklären. "Er hat es eindeutig verstanden. Klar, im Moment selbst ist man wütend - das ist deine einzige Chance, ins Q2 zu kommen, und dann steht da jemand vor dir. Ich verstehe seinen Ärger vollkommen", so Morbidelli.

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Franco Morbidelli gestand den Fehler ein, wunderte sich aber auch über die Rennleitung Zoom
"Aber nachdem wir gesprochen haben und er die zwei Fahrer gesehen hat - wahrscheinlich in einer Wiederholung oder auf andere Weise - hat er die Situation verstanden. Es war ein ziemliches Durcheinander in diesem zweiten Angriff auf eine schnelle Runde", schildert Morbidelli.
Der VR46-Pilot wunderte sich über die fragwürdigen Signale, die von den Marshalls gezeigt wurde. "Gelbe Flaggen, obwohl niemand am Boden lag. Grüne Flaggen, aber jemand lag auf dem Boden, und es gab keine gelben Flaggen. Es war also etwas chaotisch", erklärt Morbidelli und staunt über die chaotischen Verhältnisse in der Schlussphase des Zeittrainings.
"Hätte cleverer sein müssen": Morbidelli zeigt sich einsichtig
Unterm Strich ist sich Morbidelli aber bewusst, dass er einen Teil zur Situation beitrug. "Ich hätte cleverer sein müssen, weil man in solchen Situationen schlauer agieren muss", so der VR46-Schützling.
"Ich muss wirklich lernen, sofort aus dem Weg zu gehen, wenn ich verlangsame. Normalerweise bremse ich ab und nehme mir dann Zeit, um zur Seite zu fahren. Hätte ich das sofort getan, wäre ich nicht involviert gewesen - und vielleicht wäre dann etwas mit den anderen beiden Fahrern passiert", bemerkt Morbidelli.

© Pertamina Enduro VR46 Racing Team
Franco Morbidelli will im Qualifying in die Top 3 fahren Zoom
Durch die Strafversetzung ist Morbidelli noch motivierter, im Qualifying alles zu geben. "Die Strafe zwingt uns dazu, morgen in der Qualifikation voll auf Angriff zu gehen, um unter die ersten drei zu kommen. Mal sehen, was wir tun können - aber wir müssen etwas mehr geben als sonst."
Die Szene war für das neue Steward-Komitee rund um Ex-Profi Simon Crafar die erste Bewährungsprobe in der MotoGP. Morbidelli lobt den Austausch mit Crafar. "Ich bin immer noch ein großer Fan von Simon", bemerkt Morbidelli und vergleicht die Vorgehensweise mit der von Vorgänger Freddie Spencer: "Es gab einen intensiveren Dialog."
Flaggenchaos: Francesco Bagnaia kritisiert die Rennleitung
Bei seiner Medienrunde verzichtete Bagnaia auf Anschuldigungen gegen Morbidelli. Stattdessen lenkte er den Fokus auf die Rennleitung, die in der finalen Minute des Zeittrainings offensichtlich etwas überfordert war.
Bagnaias schnellste Runde wurde wegen irrtümlich angezeigten gelben Flaggen gestrichen. Eine Runde später kam es zur Situation mit Morbidelli, bei der trotz des Bezzecchi-Sturzes keine Flaggen geschwenkt wurden.

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Francesco Bagnaia wurde seine schnellste Runde gestrichen Zoom
"Sie haben heute einen großen Fehler gemacht", findet Bagnaia klare Worte und begründet: "Sie haben fälschlicherweise gelbe Flaggen von Kurve 8 bis Kurve 3 gezeigt, obwohl dort niemand gestürzt war."
Laut Bagnaia waren die Verantwortlichen rund um Rennleiter Mike Webb einsichtig. "Sie haben es mir gegenüber zugegeben: 'Okay, du hast recht, wir haben einen Fehler gemacht.' Aber sie konnten mir die Rundenzeit nicht zurückgeben, weil es nun mal so ist."
"Für mich ist das nicht korrekt und für die anderen Fahrer auch nicht. Wir haben vor fünf Minuten noch in der Sicherheitskommission darüber gesprochen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir uns mit ihnen nicht einig sind, aber so ist es nun mal", ärgert sich der Ex-Champion.
Stellungnahme der Rennleitung: Es wurden Fehler gemacht
Nach Bagnaias Medienrunde folgte eine Stellungnahme von Rennleiter Mike Webb. "Die Rennleitung hat festgestellt, dass die gelbe Flagge in der Runde, die Bagnaia gestrichen wurde, fälschlicherweise angezeigt wurde", heißt es in der Mitteilung.

© Motorsport Images
Mike Webb entschuldigte sich bei Francesco Bagnaia und Ducati Zoom
Der Fehler war auf "menschliches Versagen zurückzuführen", teilt der MotoGP-Rennleiter mit. "Wir sind sehr unzufrieden mit dieser unglücklichen Situation und den Auswirkungen, die sie auf das Wochenende von 'Pecco' hat. Wenn ein Fahrer eine gelbe Flagge passiert, wird seine Runde automatisch gestrichen. Dies betraf heute mehrere Fahrer, aber leider war es Bagnaias schnellste Runde der Session."
"Wir können die Streichung einer Runde für keinen Fahrer rückgängig machen, der eine gelbe Flagge gesehen hat. Aber wir können uns bei Bagnaia und dem Ducati-Team für den menschlichen Fehler entschuldigen - und tun dies auch", so der MotoGP-Rennleiter.
P13 am Freitag: Ist Francesco Bagnaia schnell genug?
Marc Marquez entschied das teaminterne Duell der Werks-Ducatis am Freitag klar für sich. Der Neuzugang holte im FT1 die Bestzeit und beendete das Zeittraining knapp hinter Bruder Alex Marquez auf P2. Marc Marquez präsentierte sich in einer starken Form, sowohl auf eine Runde als auch mit gebrauchten Reifen. Doch wie konkurrenzfähig ist Bagnaia?

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Francesco Bagnaia stand in beiden Sessions im Schatten des neuen Teamkollegen Zoom
"Heute Morgen habe ich den ersten Run nicht optimal genutzt, um eine wirklich schnelle Rundenzeit zu fahren", berichtet Bagnaia. "Aber dann fuhr ich ein gutes Tempo. In meinem letzten Run bin ich konstante Zeiten gefahren, also war ich zufrieden."
"Am Nachmittag war ich ebenfalls zufrieden, weil mein Tempo stabil war. Selbst mit dem stark abgenutzten weichen Hinterreifen war ich nur eine Zehntelsekunde langsamer als Marc, der heute der Schnellste war. In Bezug auf das Renntempo bin ich also sehr zufrieden", zeigt sich Bagnaia zuversichtlich.


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