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MotoGP-Paddock inside: "Pecco" Bagnaia sieht ein - er muss sich anpassen!
Marc Marquez dominiert den Freitag in Le Mans, aber es bringen sich einige Verfolger in Stellung - Auch Yamaha und KTM sind dabei - Die Einschätzung des Trainingstags
Liebe MotoGP-Fans,

© Ducati
Bagnaia hat erkannt, dass er seine Probleme nicht technisch lösen kann Zoom
nach dem Trainingstag in Le Mans gibt es einen großen Favoriten: Marc Marquez! Der Ducati-Werksfahrer war nicht nur im Qualifying-Versuch der Schnellste, sondern seine Rennpace war deutlich besser als bei der gesamten Konkurrenz (zum Trainingsergebnis).
Laut den meisten Fahrern gibt es eine größere Gruppe, die um den zweiten Platz kämpfen wird. Doch dazu später mehr. Marc Marquez fuhr ein Motorrad mit einem neuen Chassis, das er beim Montagstest in Jerez probiert hat.
Dort spürte er einen kleinen Unterschied, aber jetzt auf dem Bugatti-Circuit gar keinen. Aber die Ducati-Ingenieure meinen, dass das neue Chassis für die Zukunft vielversprechender sei. Deshalb sammelt er Daten für weitere Analysen.
Teamkollege Francesco Bagnaia verzichtet vorerst darauf, weil er mit seinen eigenen Problemen beschäftigt ist. Er plant, dieses Chassis beim Montagstest nach dem Rennwochenende im MotorLand Aragon zu testen.
Nach den vielen Problemen und erster Kritik von Gigi Dall'Igna hat Bagnaia nun eingesehen, dass er seine Probleme mit der aktuellen Desmosedici nicht technisch über das Set-up lösen kann. Er muss sich als Fahrer darauf einstellen.
"Endlich habe ich verstanden, dass das, was ich vom Motorrad verlange, nicht mehr vorhanden ist", so Bagnaia. "Ich bin ein bisschen, nicht verärgert - aber es macht mich wütend, dass mein eigentlich stärkster Punkt - die Bremsphase am Kurveneingang - [bei diesem Motorrad] nicht mehr da ist."
"Aber so ist es nun einmal, und ich muss daran arbeiten. Ich muss mit diesem Motorrad auf eine andere Weise Performance finden. Und heute ist mir das gelungen. Ich bin zwar nicht wirklich überzeugt davon, aber es ist der einzige Weg, um konkurrenzfähiger zu sein."
Insgesamt spricht Bagnaia von einem "guten" Freitag. Ich bin gespannt, ob er nun wirklich die Trendwende eingeleitet hat und zu seinem Teamkollegen aufschließen kann. Zumindest am Freitag war Marc Marquez schneller.
Und Alex Marquez? Im Qualifying-Versuch musste er sich sogar knapp seinem Rookie-Teamkollegen Fermin Aldeguer, der wieder einmal toll gefahren ist, geschlagen geben. Der WM-Führende hat in Le Mans seine eigenen Probleme.
Alex Marquez erklärt: "Normalerweise mag ich Motorräder, die vorne und hinten mehr eintauchen. Aber hier scheint man ein Motorrad zu brauchen, das eher stabil ist - also nicht so stark eintaucht." Für den Samstag wird das Gresini-Team am Set-up arbeiten, um mehr Stabilität zu finden.
Fabio Quartararo mit der Yamaha wieder beeindruckend
Für großen Jubel unter den französischen Fans sorgte einmal mehr Fabio Quartararo. Auch seine Rennpace war vielversprechend. Platz zwei im Qualifying-Versuch unterstreicht den Yamaha-Aufwärtstrend.
Für mich sieht alles danach aus, dass er wieder eine Chance hat und um einen Podestplatz kämpfen kann. Ist sogar wie zuletzt in Jerez die Poleposition möglich? "Das ist immer eine schwierige Frage - aber es ist grundsätzlich immer möglich", meint er selbst dazu.

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Fabio Quartararo setzte sich vor seinen Fans in Szene Zoom
"Vor allem, weil ich auf einer schnellen Runde meinen Kopf komplett ausschalten kann. Und wenn man auf dem Motorrad das nötige Vertrauen hat, ist das genau das, was ich mag." Als Ziel nennt Quartararo einen Startplatz in der ersten Reihe.
In den Rennen sollte ein Ergebnis in den Top 5 möglich sein. "Wir müssen die Chancen nutzen, wenn alle Bedingungen stimmen - also wenn der Grip passt, es keine langen Geraden gibt und der Reifen nicht abbaut", so Quartararo. "Dann können wir wirklich konkurrenzfähig sein."
Jack Miller, Le-Mans-Sieger 2021 mit einer Ducati, setzte sich mit Platz sechs in Szene. Alex Rins hatte einen Sturz. Sein Qualifying-Versuch wurde beeinträchtigt, weil auf seinem Dashboard ein Alarmsignal der Batterie aufleuchtete - Platz 17.
KTM: Technische Pakete nähern sich Vinales-Linie an
In dieser größeren Verfolgergruppe hinter Marc Marquez könnte auch wieder Maverick Vinales mit der KTM mitmischen. Der Spanier hatte zwar einen Sturz, aber seine Performance war gut. Er konnte immer schnell fahren, wenn es notwendig war. Das ist ein gutes Zeichen.
"Ehrlich gesagt war das heutige Renntempo gut genug, um um Platz zwei zu kämpfen", ist Vinales überzeugt. "Je weiter vorne man startet, desto einfacher ist es, auch vorne mitzufahren. Deshalb ist es morgen sehr wichtig, eine gute Qualifying-Runde zu fahren."

© Gold & Goose Photography/LAT Images
Maverick Vinales hat 2017 in Le Mans mit einer Yamaha gewonnen Zoom
Vinales belegte am Freitag Platz acht. Markenkollege Pedro Acosta war nach seiner Armpump-Operation als Siebter einen Tick schneller. Körperlich fühlte sich Acosta soweit in Ordnung, nur manchmal gab es im Unterarm einen zwickenden Schmerz.
Auffällig ist, dass Brad Binder und Acosta sich nun dem technischen Paket von Vinales angenähert haben. "Es ist auf jeden Fall ein Zeichen", sagt KTM-Teamchef Aki Ajo, "wenn die Fahrer beginnen, dieselben Dinge zu erkennen."
"Wir haben bei allen zwar nicht exakt identische Pakete, aber alles ist für jeden verfügbar - manche Fahrer bevorzugen das eine, andere etwas anderes. Doch wir sehen mittlerweile eine klarere Linie, könnte man sagen." Es ist die Vinales-Linie.
Brad Binder ist am Ende beim Qualifying-Versuch gestürzt. Enea Bastianini hat mit einem neuen Reifen kleine Fortschritte beim Jerez-Test erzielt und ist den Top 10 deutlich nähergekommen. Die entscheidenden zwei bis drei Zehntelsekunden fehlen ihm allerdings noch.
Honda: Nakagami testet eine Carbon-Schwinge
Während Yamaha die neue Motorspezifikation gebracht hat - einen neuen Motor für jeden der vier Fahrer - ist das bei Honda noch nicht der Fall. Testfahrer Takaaki Nakagami setzt die Arbeit mit dem neuen Triebwerk fort. Außerdem probiert der Japaner auch eine Carbon-Schwinge.
"Wir haben sowohl die Aluminium- als auch die Carbon-Schwinge ausprobiert, und das Fahrgefühl ist ziemlich unterschiedlich", berichtet Nakagami. "In manchen Bereichen ist die eine etwas besser, in anderen etwas schlechter. Deshalb kann ich noch kein abschließendes Urteil abgeben."
Im Werksteam wurde am Set-up gearbeitet. Luca Marini hat beim Jerez-Test ein Motorrad vor allem bezüglich der Gewichtsverteilung anders abgestimmt, weil er großgewachsen ist und das für die Vorderradlastigkeit der Honda nicht optimal ist.

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Takaaki Nakagami setzt für Honda die Entwicklungsarbeit fort Zoom
Marini ist sich aber nicht sicher, welches der beiden Motorräder wirklich besser ist. Seine persönliche Bestzeit - Platz elf - fuhr er mit dem Motorrad mit der neuen Abstimmung. Auch bei Teamkollege Joan Mir ging es um das Set-up.
Mit einem Motorrad kam Mir besser klar, aber er stürzte in der Zielkurve. Nach einem Sprint in die Boxengasse musste er mit dem anderen Motorrad den Qualifying-Versuch fahren, bei dem er sich mit der Abstimmung nicht so gut gefühlt hat.
Enttäuschend verlief der Freitag für Johann Zarco, der sein Ziel vom direkten Q2-Einzug knapp aber doch verpasst hat. Beim Franzosen ist der Faden etwas gerissen, denn die negative Tendenz von Jerez setzt sich jetzt auch bei seinem Heimrennen fort.
"Ich habe komplett meinen Vorteil am Kurveneingang verloren", klagt Zarco. "Bisher konnte ich am Kurveneingang attackieren und das am Kurvenausgang etwas kompensieren, weil das Motorrad zu Wheelies neigte. Aber das haben wir jetzt komplett verloren."
Marco Bezzecchi sieht Stärken und Schwächen der Aprilia
Es sieht daher insgesamt nicht danach aus, dass ein Honda-Fahrer in den Rennen für eine große Überraschung sorgen könnte. Auch bei Aprilia steht ein Fragezeichen. Marco Bezzecchi, Le-Mans-Sieger 2023 mit einer Ducati, schaffte es als Zehnter ins Q2.
Das stellte einen wichtigen Fortschritt dar. Trotzdem sagt der Italiener über die RS-GP: "Unser Motorrad ist in Kurven mit viel Schräglage gar nicht so schlecht, was die Kurvengeschwindigkeit betrifft. Mehr Probleme haben wir im Stop-and-Go-Bereich wegen der Stabilität."

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Mangelnde Stabilität ist bei Aprilia weiterhin ein Thema Zoom
"Aber beim Jerez-Test haben wir ein paar Verbesserungen gefunden, die mir geholfen haben, das Motorrad etwas besser abzubremsen - und auch beim Beschleunigen gibt es jetzt etwas weniger Bewegung." Auffällig ist ein neuer Heckflügel, den bisher nur Bezzecchi fährt.
Rookie Ai Ogura ist einmal gestürzt und hat dadurch etwas Selbstvertrauen verloren. Sein Trackhouse-Teamkollege Raul Fernandez ist schon am Vormittag gestürzt. Der Grund: Vom Motorrad tropfte Öl auf den Hinterreifen. Aufgrund des Lecks gab es auch ein kleines Feuer.
Blicken wir zum Abschluss auf zwei Fahrer weiter hinten. Platz 18 von Fabio Di Giannantonio ist natürlich nicht das, was er mit der aktuellen Ducati zeigen darf. Er hat heute kein Vertrauen zum Vorderrad gefunden und fühlte sich ständig in Sturzgefahr. VR46 will am Set-up arbeiten.
In Ruhe geht es Rückkehrer Miguel Oliveira an. Er will gezielt kein Risiko eingehen, sondern sich Schritt für Schritt zurückarbeiten. Als er in Katar vor Ort war, hat er nämlich genau beobachtet, wie es Jorge Martin beim Comeback ergangen ist.
Euer

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