Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
MotoGP-Paddock inside: Erstes Duell der Marquez-Brüder um den Sieg?
Der erste Trainingstag in Buriram in der Analyse - Kann Alex Marquez wirklich Marc herausfordern? - Honda überrascht mit Joan Mir - Aprilia präsentiert sich auch stark
Liebe MotoGP-Fans,

© Gold and Goose
Sehen wir in Thailand erstmals ein Brüder-Duell um den Sieg? Zoom
der erste Trainingstag der neuen Saison in Thailand hat am späten Nachmittag hinter den Kulissen für viele Diskussionen gesorgt. Kurz vor Ende des Trainings wurde unter anderem Francesco Bagnaias schnellste Runde gestrichen, weil gelbe Flaggen geschwenkt wurden. In diesem Moment habe ich auf alle Monitore geblickt, um zu erkennen, wer gestürzt ist.
Aber da war nirgendwo eine Meldung zu sehen. Denn es war gar niemand gestürzt! Es stellte sich später heraus, dass die Rennleitung irrtümlich auf den Knopf für gelbe Flaggen gedrückt hatte. Beim Versuch, den Fehler zu korrigieren wurde es noch schlimmer. Bagnaia war natürlich auf Rennleiter Mike Webb wütend.
Webb entschuldigte sich, aber die Runde blieb aus Formalitätsgründen gestrichen. Dass Bagnaia in seiner letzten fliegenden Runde auf trödelnde Fahrer traf, war schlichtweg Pech. Franco Morbidelli wurde dafür bestraft (+ 3 Plätze in der GP-Startaufstellung).
Aber auch das finde ich etwas seltsam, denn Morbidelli musste selbst abbremsen, weil vor ihm zwei Fahrer langsam fuhren. Simon Crafar, der neue Chefkommissar, blieb bei seiner Entscheidung. Morbidelli ist "langsam gefahren und hat einen anderen Fahrer behindert". Dafür gibt es eine Strafe.
Dass Bagnaia als 13. am Samstag im Qualifying in Q1 antreten muss, sorgt natürlich für sportliche Spannung. Denn er steht damit schon unter Druck und muss liefern, während sich die beiden Marquez-Brüder in die vorläufige Favoritenrolle gebracht haben.
Würde Alex Marquez im Duell nachgeben?
Schon bei allen Wintertests war Alex Marquez beeindruckend schnell. Am Freitag war er um minimale 0,052 Sekunden vor Marc. "Natürlich", kommentiert Marc Marquez, "wenn mich jemand schlägt, bin ich nie glücklich. Aber wenn es mein Bruder ist, dann ist es in Ordnung."
"Ich denke, es wird nicht das letzte Mal in diesem Jahr sein, dass er mich schlägt." Sehen wir erstmals ein Duell der beiden Brüder um den Sieg? Möglich ist es allemal. Wenn man die Daten genau betrachtet, ist Marc Marquez bei der Rennpace jedoch einen Tick schneller.

© Gold and Goose
Bei der Rennpace ist bisher Marc Marquez das Maß der Dinge Zoom
Das hat auch Alex Marquez erkannt: "Wir haben den Speed, aber wir brauchen mehr Konstanz." Da das Ducati-Werksteam bis auf die Schwinge praktisch mit der GP24 fährt, kann sich Alex Marquez genau die Daten seines älteren Bruders ansehen.
Sollte es in den beiden Rennen tatsächlich zu einem Brüderduell um den Sieg kommen, drängt sich eine interessante Frage auf. Wenn es bisher hart auf hart kam, dann hat Alex eigentlich im Duell immer nachgegeben. Ich kann mir vorstellen, dass Marc das einkalkuliert.
Andererseits wittert Alex seine große Chance. Er sagt dazu nur: "Wenn man auf die Meisterschaft blickt, stehen wir beide an derselben Position - mit null Punkten." Von der Rennpace her müsste auch Bagnaia ein Siegkandidat sein - wenn er es ins Q2 schafft.
Joan Mir mit der Honda im Spitzenfeld
Die für mich positivste Überraschung am Freitag war Honda, speziell Joan Mir. Der Ex-Weltmeister mischte wieder kräftig in den Top 10 mit. Bei der Rennpace ist klar, dass die RC213V aus eigener Kraft wahrscheinlich noch nicht um das Podium kämpfen kann.
Aber der sechste Platz war stark und verdeutlicht die Fortschritte, vor allem beim Grip am Hinterrad. Es gibt aber noch ein großes Problem. Alle vier Honda-Fahrer belegten bei der Topspeed-Messung die letzten vier Plätze. Mir fehlten fast sechs km/h.

© Gold and Goose
Der Ex-Weltmeister wirkt mit der verbesserten Honda wie ausgewechselt Zoom
Mit diesem Nachteil werden die Honda-Fahrer auf den beiden langen Geraden des Buriram-Circuits "verhungern". Dazu kommt die Hitze. Am Freitag wurden rund 36 Grad Celsius Außentemperatur gemessen. In Pulk fahrend wird es dann noch heißer, was auch Motorleistung kostet.
Drei Aprilia in Q2: Ai Ogura beeindruckt weiter
Damit spannen wir die Brücke zu Aprilia, die in den vergangenen Jahren ihre Fahrer geröstet hat. Raul Fernandez konnte nach dem Trainingstag noch nicht beurteilen, ob die Ingenieure dieses große Problem gelöst haben.
Marco Bezzecchi hat im Scherz gemeint, dass es sich auf der Aprilia "frisch" anfühlt, um dann klar zu sagen, dass das Motorrad heißer als die Ducati ist. "Es ist heiß, aber es ist nicht kritisch", lautet sein erster Eindruck.
Stark war die Qualifying-Runde des Aprilia-Neulings. Beim Wintertest hat "Bez" festgehalten, dass er das Limit noch nicht ganz ausloten kann. Das konnte man auch am Freitag sehen. Der erste Versuch hat nicht gepasst, der zweite war stark, beim dritten ist er gestürzt.

© Gold and Goose
Das wunderschöne Gulf-Design der Trackhouse-Aprilia Zoom
Aprilia war im Testwinter bisher schwer einzuschätzen, aber es deutet sich an, dass Fortschritte erzielt wurden. Mit Bezzecchi auf Platz vier, Fernandez auf Rang sieben und Ai Ogura auf Position neun haben es drei Aprilia-Fahrer ins Q2 geschafft. Stark!
Moto2-Weltmeister Ogura präsentiert sich bisher besonders beeindruckend. Ich bin überzeugt, dass er in diesem Jahr noch einige tolle Highlights zeigen wird. Erwähnen muss ich an dieser Stelle auch das neue Gulf-Design von Trackhouse. Ein Traum!
Wie ist der Reifenverschleiß bei KTM?
Ein großes Fragezeichen bleibt für mich weiterhin die Situation bei KTM. Ja, im Qualifying-Versuch war Pedro Acosta stark. Brad Binder hat keine optimale Runde geschafft. Aber wie sieht es wirklich über die Renndistanz aus?

© Gold and Goose
Im Qualifying-Versuch ist Acosta schnell, aber wie sieht es im Rennen aus? Zoom
Bei den Testfahrten in Buriram hatte KTM mit hohem Reifenverschleiß zu kämpfen. Und jetzt ist es noch heißer als beim Test. Im Vormittagstraining sind Acosta und Binder Longruns mit dem weichen Hinterreifen, der wahrscheinlich der Rennreifen sein wird, gefahren.
Acosta fuhr im Schnitt mittlere 1:31er-Runden und Binder hohe 1:30er-Zeiten. Die Referenz Marc Marquez fuhr zwar keinen Longrun, seine Rundenzeiten waren mit dem Medium-Hinterreifen aber deutlich besser. Ich habe meine Zweifel, ob KTM aus eigener Kraft um das Podium kämpfen kann.
Quartararo rätselt: Warum besseres Gefühl fürs Vorderrad?
Zu guter Letzt hat Fabio Quartararo für Yamaha wie gewohnt die Kohlen aus dem Feuer geholt. Er hat sich einen Q2-Platz gesichert. Das wieder regelmäßig zu schaffen, ist sein Ziel. Beim Test hatte der Ex-Weltmeister kein gutes Gefühl für das Vorderrad. Das ist auch weiterhin ein Rätsel.
"Wir haben nichts verändert, aber ich weiß nicht - mit dem weichen Reifen habe ich mich heute etwas besser gefühlt", grübelt Quartararo. "Es wird nicht einfach, weil wir die Zeit vor allem in den Kurveneingängen gutmachen, aber wir sind nicht wirklich in der Lage, das optimal zu nutzen."

© Gold and Goose
Wie so oft ist Fabio Quartararo der schnellste Yamaha-Fahrer Zoom
Am Ende des Nachmittagstrainings blieb er außerdem noch ohne Kraftstoff stehen. Man hatte für eine langsame Auslaufrunde für einen Übungsstart zu wenig Sprit eingefüllt. Weiterhin hat Quartararo "keine Erwartungen", was den Sprint betrifft.
Auch am Samstag wird es wieder sehr heiß. Wie immer sind die Zeitabstände in Buriram extrem gering. Deswegen dürfen wir uns auf einen Qualifying-Krimi freuen, in dem vor allem Bagnaia in Q1 unter Druck steht!
Ihr,



Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar