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"Nicht so wie erwartet": Davide Brivio zu schwieriger Phase von Raul Fernandez
Raul Fernandez sucht weiterhin nach Vertrauen zur Aprilia - Trackhouse-Teamchef Davide Brivio spricht Klartext, will am Zweijahresvertrag aber nicht rütteln
(Motorsport-Total.com) - Im Laufe der ersten acht Rennwochenenden der MotoGP-Saison 2025 erzielte Raul Fernandez ein Top-10-Ergebnis. Beim vom Wetter beeinträchtigten Grand Prix von Frankreich fuhr der Spanier als Siebter ins Ziel. In Sprints hat er bisher keinen WM-Punkt gesammelt.

© Trackhouse
Davide Brivio hat einen kritischen Blick auf die Ergebnisse von Raul Fernandez Zoom
Auch Trackhouse-Aprilia-Teamchef Davide Brivio spricht offen von einer schwierigen Phase. "Ja, das ist sie", so der Italiener gegenüber MotoGP.com. "Wir versuchen, ihn so gut wie möglich zu unterstützen - mit unterschiedlichen Set-ups, verschiedenen Ansätzen."
"Es ist auch ein Stück weit Pech dabei. Manchmal hatte er körperliche Probleme, manchmal passierte etwas am Motorrad - wie auch immer, es läuft definitiv nicht so, wie wir es erwartet haben, und auch nicht, wie er es sich vorgestellt hat."
"Das entspricht nicht seinem wahren Potenzial", glaubt Brivio, dass Fernandez mehr kann. "Das ist jetzt unsere Herausforderung: unsere Aufgabe ist, seine Leistung wiederherzustellen und sein Potenzial zur Geltung zu bringen."
Fernandez befindet sich in seiner vierten MotoGP-Saison. Sein bestes Ergebnis 2023 war ein fünfter Platz in Valencia. Im Vorjahr wurde er in Barcelona einmal Sechster sowie in dieser Saison Rang sieben in Le Mans. Das waren jeweils seine besten Resultate.
Zur aktuellen Situation sagt Fernandez selbst: "Ich fühle mich noch nicht zu 100 Prozent wohl auf dem Bike. Wir sind auf einem guten Weg, aber im Moment bin ich bei etwa 80 bis 90 Prozent. Uns fehlt noch dieser letzte Schritt, damit sich das Motorrad wirklich wie mein Motorrad anfühlt."
Liegt dieser letzte Schritt eher am Motorrad oder am Fahrer? "Für mich ist das 50:50", antwortet Fernandez auf diese Frage. "Es ist nicht nur das Motorrad, es ist nicht nur der Fahrer. Du musst dich auf dem Motorrad wohlfühlen."
"Wenn ich versuche, die Situation zu erklären, dann sage ich immer: Es ist ein Gleichgewicht. Wenn du dich auf dem Motorrad nicht gut fühlst und nur mit einem normalen Fahrstil unterwegs bist, dann wird es schwer, schnell zu sein. Für mich ist es also wirklich 50:50."
Fortschritte beim Aragon-Test
Beim Montagstest in Aragon probierte Fernandez eine veränderte Aerodynamik, ein anderes Chassis und einen Auspuff von SC Project. Sein Fazit nach dem Test lautete, dass er sich mit dem Motorrad wohler fühlte.
Sein Crewchief Noe Herrera erläutert die Details des Testprogramms: "Wir haben uns zunächst auf die Bremsdynamik konzentriert. Zudem haben wir neue ergonomische Elemente im Cockpit getestet, die Rauls Position beim Bremsen verändert haben."
"Auch das brachte spürbare Verbesserungen. Anschließend haben wir einige Gabelabstimmungen vorgenommen, die unsere Performance in der Kurvenmitte verbessert haben. Wir haben dazu ein neues Chassis ausprobiert, was für uns positiv war."

© Trackhouse
Raul Fernandez mit einer anderen Verkleidung beim Aragon-Test Zoom
"Danach haben wir uns auf das neue Aerodynamikpaket konzentriert, das die zweite Version der diesjährigen Homologation darstellt. Es unterscheidet sich deutlich vom bisherigen Design, daher mussten wir einige Set-up-Anpassungen vornehmen."
"Das brachte tatsächlich an mehreren Streckenabschnitten eine Leistungssteigerung, was hilfreich ist. Außerdem haben wir einige Aero-Komponenten getestet, die für Mugello vorgesehen sind. Diese müssen nicht homologiert werden, weshalb wir sie weiterhin am Motorrad belassen."
Im Trackhouse-Team ist man deshalb überzeugt, dass man mit Fernandez beim Aragon-Test Fortschritte erzielt hat. Nun gilt es für den 24-Jährigen, das bei den kommenden Rennen in Mugello und Assen auch in Ergebnisse umzusetzen.
Trotz der bisher enttäuschenden Saison betont Brivio erneut, dass am Zweijahresvertrag inklusive 2026 nicht gerüttelt wird: "Natürlich - in dieser Welt kann alles passieren. Aber von unserer Seite aus haben wir einen Zweijahresvertrag mit Raul, und wir wollen weitermachen. Wir wollen ihn zurückbringen, sein Potenzial nutzen und diese zwei Jahre gemeinsam bestreiten."


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