Brad Binder wurde am 11. August 1995 in Potchefstroom (Südafrika) geboren und entwickelte sich zu einem der bekanntesten Motorradrennfahrer seines Landes. Schon früh zeigte sich sein außergewöhnliches Talent auf zwei Rädern, das ihn später bis in die "Königsklasse" des Motorsports, die MotoGP, führen sollte. Sein jüngerer Bruder Darryn Binder ist ebenfalls in der Motorrad-Weltmeisterschaft aktiv.
Werdegang vor der MotoGP
Brad Binder begann seine Motorsportkarriere zunächst im Kartsport, wechselte jedoch frühzeitig auf das Motorrad. Seine internationale Laufbahn nahm 2009 im Red-Bull-MotoGP-Rookies-Cup ihren Anfang, wo er mit konstant starken Leistungen auf sich aufmerksam machte. 2010 erreichte er mit Gesamtrang fünf seine beste Saison in dieser Nachwuchsserie.
Im Jahr 2012 bekam Binder die Chance, in die Moto3-Weltmeisterschaft einzusteigen. In den folgenden Jahren fuhr er für verschiedene Teams, darunter RW und Ambrogio, und sammelte wertvolle Erfahrung im internationalen Wettbewerb. 2015 wechselte er ins renommierte KTM-Ajo-Team, mit dem er im darauffolgenden Jahr seinen bis dahin größten Erfolg feiern sollte.
In der Saison 2016 dominierte Binder die Moto3 nach Belieben, gewann zehn Rennen und sicherte sich den Weltmeistertitel bereits vier Rennen vor Schluss - ein Meilenstein sowohl für ihn persönlich als auch für den südafrikanischen Motorsport insgesamt.
Nach dem Moto3-Titelgewinn stieg Binder 2017 in die Moto2-Klasse auf, in der er ebenfalls für KTM-Ajo antrat. Die ersten Jahre waren von Lernprozessen geprägt, doch er zeigte konstante Fortschritte. 2018 konnte er seine ersten Rennsiege feiern, und 2019 gelang ihm mit drei Siegen und dem zweiten WM-Platz der endgültige Durchbruch in der mittleren Klasse.
Werdegang in der MotoGP
KTM (seit 2020)
Der zweite Platz in der Moto2 ebnete Brad Binder den Weg in die MotoGP, wo er ab der Saison 2020 einen Platz im KTM-Werksteam erhielt. Sein Einstand in der "Königsklasse" war spektakulär: Bereits in seinem dritten Rennen, dem Grand Prix von Tschechien in Brünn, feierte Binder seinen ersten MotoGP-Sieg - zugleich der erste überhaupt für KTM in dieser Klasse. Mit diesem historischen Erfolg stellte er eindrucksvoll sein Potenzial unter Beweis.
In seiner Rookiesaison belegte er Rang elf in der Gesamtwertung. Auch in den Folgejahren etablierte sich Binder als feste Größe im Feld. 2021 sorgte er beim Grand Prix der Steiermark für einen weiteren denkwürdigen Sieg: Trotz einsetzenden Regens blieb er mit Slick-Reifen auf der Strecke und gewann unter dramatischen Bedingungen - ein riskantes, aber geniales Manöver.
In den Saisons 2022 bis 2024 präsentierte sich Binder als konstanter Podiumsanwärter und war maßgeblich an der Weiterentwicklung der KTM RC16 beteiligt. Dank seines technischen Verständnisses und präziser Rückmeldungen gilt er innerhalb des Werksteams als zentrale Stütze. Seine Rolle bei der Entwicklung des Motorrads und sein Teamgeist machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil des KTM-Projekts in der MotoGP.
Stärken und Schwächen
Stärken
- Fahrgefühl: Herausragendes Gefühl für das Motorrad, insbesondere bei wechselnden Bedingungen
- Motivation & Arbeitsethik: Sehr fokussiert, teamorientiert und engagiert in der Entwicklung
- Konstanz: Nur selten stürzt er, punktet regelmäßig
Schwächen
- Qualifying-Leistungen: Startet oft aus dem Mittelfeld, was ihn im Rennen zusätzlich fordert
- Strategie in Regenrennen: Trotz seines Slick-Siegs 2021 hat er bei starkem Regen gelegentlich Schwierigkeiten, den Rhythmus zu finden
Engagement außerhalb des Motorsports
Abseits der Rennstrecke engagiert sich Brad Binder vor allem für die Nachwuchsförderung in seinem Heimatland Südafrika. Gemeinsam mit seinem Bruder Darryn Binder, der ebenfalls im Grand-Prix-Sport aktiv ist, unterstützt er Initiativen zur Förderung junger Talente im Motorradrennsport.
Darüber hinaus beteiligt er sich an verschiedenen sozialen Projekten, insbesondere in den Bereichen Bildung und Verkehrssicherheit für Jugendliche. Trotz seiner internationalen Karriere ist er seinen Wurzeln treu geblieben und setzt sich dafür ein, jungen Südafrikanern Chancen und Perspektiven im Motorsport zu eröffnen.