KTM laut Pedro Acosta in der MotoGP 2025 "näher dran als im Vorjahr"
Keine Fabelzeiten, aber großer Optimismus: KTM-Werkspilot Pedro Acosta zieht nach dem MotoGP-Test in Sepang ein positives Fazit - Brad Binder mit großem Rückstand
(Motorsport-Total.com) - Nach einem turbulenten Winter mit vielen kontroversen Meldungen bezüglich der Zukunft von KTM versuchte das MotoGP-Werksteam des österreichischen Herstellers zum Tagesgeschäft zurückzukehren. Die KTM-Werkspiloten erhielten beim wichtigen MotoGP-Vorsaisontest in Sepang einige neue Entwicklungen, konnten sich aber nicht mit Spitzenzeiten in Szene setzen.

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Pedro Acosta war mit Abstand schnellster KTM-Pilot Zoom
Pedro Acosta landete am finalen Testtag auf P6. Zur Bestzeit von Ducati-Pilot Alex Marquez fehlten Acosta satte 0,682 Sekunden. Dennoch wirkte der KTM-Werkspilot durchaus optimistisch. "Wir haben das Gefühl, näher dran zu sein als im Vorjahr", bemerkt der 20-Jährige.
"Ich bin happy. Wir probierten viele Dinge", berichtet der Spanier. "Wir waren bei allen Bedingungen ziemlich schnell." Der Fokus bei der Entwicklung lag laut Acosta auf der Fahrstabilität. Die KTM RC16 soll am Limit weniger nervös reagieren.

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Pedro Acosta wünscht sich, dass die KTM fahrstabiler wird Zoom
"Wir haben versucht, das Motorrad etwas fahrstabiler zu machen. Im vergangenen Jahr sah man sehr oft, dass das Motorrad unruhig wurde. Dadurch waren wir langsamer und sind oft gestürzt. Das zu vermeiden, ist unsere oberste Priorität", schildert Acosta, der sein technisches Paket noch nicht final geschnürt hat. "Es gibt noch einige Dinge, die wir testen müssen", bemerkt er mit Blick auf den bevorstehenden Buriram-Test.
Mehr als 1,1 Sekunden Rückstand: Stapelt Brad Binder tief?
KTM-Teamkollege Brad Binder kam beim Test nicht über P13 hinaus und lag 1,121 Sekunden zurück. "Wir haben viele Dinge, Abstimmungen und Konfigurationen ausprobiert. Jetzt haben wir ein besseres Verständnis", berichtet der Südafrikaner.

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Brad Binder brachte laut eigenen Aussagen keine perfekte Runde zusammen Zoom
"Es waren drei positive Tage, auch wenn die Ergebnisse überhaupt nicht das sind, was ich mir erhofft hatte", bemerkt Binder mit Blick auf das enttäuschende Ergebnis. Er schiebt einen Teil des Rückstand auf das schlechte Timing bei der Zeitenjagd.
"Wir brachten am Vormittag keine Runden zusammen und am Nachmittag auch nicht. Es war ein bisschen knifflig. Doch grundsätzlich ist alles okay", ist Binder überzeugt. "Wir haben eine ordentliche Richtung gefunden. Wir werden uns in einer guten Position befinden, wenn der erste Renntag ansteht."
Ein bekanntes Problem waren die Vibrationen, die bereits die MotoGP-Saison 2024 erschwerten. KTM hat diese Schwäche offensichtlich nicht gelöst. "Ehrlich gesagt denke ich, dass alle mit Chattering zu kämpfen haben", vermutet Binder. "Auf diesem Kurs gibt es einige Kurven, in denen alle damit zu kämpfen haben."
Beim Test in Buriram plant Binder weitere Tests für den ersten Tag. Am zweiten Tag will er dann das finale Paket für das erste Rennwochenende zusammenbringen. Aktuell ist schwer abzuschätzen, wo KTM steht. Es ist vorstellbar, dass Yamaha dank der großen Fortschritte im Winter vorbeigezogen ist.
KTM blickt auf den erkenntnisreichsten Test überhaupt zurück
Technikdirektor Sebastian Risse ist überzeugt, dass der Sepang-Test für KTM durchweg positiv war. "Wir haben viel gelernt, wahrscheinlich so viel wie schon lange nicht mehr. Wir haben eine Reihe von Verbesserungen gefunden", kommentiert er.
"Es gab tatsächlich viele Fortschritte, aber wir müssen sie noch zusammenfügen. Logistisch gesehen ist die Zeit ziemlich knapp, um für das erste Rennen bereit zu sein", verweist er auf die kurze Pause zwischen den beiden Tests.

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Sebastian Risse sorgt sich wegen der kurzen Pause bis zum Buriram-Test Zoom
Auf Grund der knappen Planung hat KTM die Aufgaben intern aufgeteilt. "Mit Brad haben wir mit verschiedenen Motor- und Chassis-Konfigurationen und Aspekten der Aerodynamik und Elektronik gearbeitet. Pedro hatte bereits zuvor mit dem Motor gearbeitet, also ging es mehr um Fahrwerk, Federung und Aero", verrät Risse und nimmt den Tech-3-Piloten den Druck.
Für Enea Bastianini und Maverick Vinales ging es vorrangig darum, die KTM RC16 besser zu verstehen. "Die neuen Fahrer benötigen etwas Zeit auf der Strecke, aber es war auch für sie ein harter Zeitplan", so Risse.


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