Mike Shank erklärt: So kam es zu Wiedervereinigung mit Acura

Meyer Shank Racing ist nach einem Jahr Pause zurück in der IMSA SportsCar Championship - Nach dem Daytona-Skandal 2023 herrschte ein Jahr Auszeit

(Motorsport-Total.com) - Für Meyer Shank Racing (MSR) sind die 24 Stunden von Daytona mehr als nur ein 24-Stunden-Rennen. Nach einem Jahr Pause kehrt das Team aus Ohio zurück in das Fahrerlager der IMSA SportsCar Championship. Die gesamte Saison 2024 hatte man aussitzen müssen.

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Meyer Shank Racing ist nach einem Jahr Zwangspause wieder zurück in der IMSA SportsCar Championship Zoom

Der Rückzug im Jahr 2024 war eine Folge der Entscheidung von Honda Racing Corporation (HRC) US (damals noch Honda Racing Development - HPD), den Einsatz in der GTP-Klasse auf Wayne Taylor Racing zu konzentrieren.

Natürlich spielte der Reifen-Skandal bei den 24 Stunden von Daytona 2023 eine gewichtige, wenn nicht gar die Hauptrolle. Der Vorfall beschädigte nachhaltig die Reputation von Meyer Shank Racing und erschütterte das Vertrauensverhältnis zu Acura.

Die Folge war eine vorübergehende Trennung, die Acura nutzte, um das beschädigte Image zu reparieren. Es war auch die Honda-Tochter, die die manipulierten Reifendrücke nach Daytona an die IMSA gemeldet hatte. MSR wurden 200 Meisterschaftspunkte aberkannt, am Ende fehlten Colin Braun und Tom Blomqvist 22 Zähler auf den Titel.

Nach dem Wechsel von Wayne Taylor Racing zurück zu Cadillac ist MSR wieder Teil des Acura-Programms. Zu gern erzählt Teambesitzer Michael "Mike" Shank die Geschichte, wie die beiden Parteien, die sich wegen des Imageverlusts nach 2023 getrennt hatten, wieder zusammengefunden haben.

"Ich stand gerade bei Chipotle, mit einer Schüssel braunem Reis, als der Anruf kam", erzählt Teamchef Mike Shank gegenüber Racer. "David Salters [Präsident von HRC US] war dran und sagte: 'Wir bringen die Band wieder zusammen!‘ Ich war einfach nur überglücklich. Ich habe sofort meine Frau angerufen, dann [Mitbesitzer] Jim Meyer und den Rest des Teams."

"Nach dem Vorfall [2023 in Daytona] war es eine harte Zeit. Aber wir haben uns gefangen, sind stark zurückgekommen und hätten die Meisterschaft gewonnen, wenn uns nicht die Punkte abgezogen worden wären. Dann gesagt zu bekommen, dass wir zurück sind, war die Krönung all dieser Arbeit."

Ob die Geschichte so stimmt, darf aber bezweifelt werden. Schon als die Trennung Ende 2023 verkündet wurde, sprach MSR sehr optimistisch lediglich von "einem Jahr Pause".

Zwar ist das eine durchaus beliebte Floskel, wenn ein Programm oder eine Rennserie endgültig eingestellt wird, doch es ist auch nicht auszuschließen, dass auch Acura die Zusammenarbeit lediglich aussetzen wollte, um den Imageschaden zu reparieren. Auch stellte Mike Shank immer klar, nicht als Kundenteam an den Start gehen zu wollen.

Zurück mit größerem Programm denn je

Mit zwei Acura ARX-06 in der GTP-Klasse und einer überarbeiteten Fahrerbesetzung tritt MSR 2025 quantitativ stärker auf denn je. Bislang hatten sich die Einsätze in der Prototypen-Klasse auf ein Auto beschränkt. Im kritischen Jahr 2024 konzentrierte man sich auf IndyCar-Einsätze.

Neben den Rückkehrern Colin Braun und Tom Blomqvist sind Renger van der Zande, ehemaliger Cadillac-Pilot, und Nick Yelloly, zuletzt BMW-Werksfahrer, die Stammfahrer bei MSR. Für die 24 Stunden von Daytona wird das Team durch Felix Rosenqvist (MSR-IndyCar-Stammpilot), Honda-Werksfahrer Kakunoshin Ohta sowie Alex Palou und Scott Dixon ergänzt, zwei Ganassi-IndyCar-Piloten mit IMSA-Erfahrung.

"Die Fahrerauswahl war ein gemeinsames Projekt", erklärt Shank. "Wir haben viele Zahlen gewälzt und uns die bisherigen Leistungen [der Fahrer] angesehen. Tom und Colin waren für die #60 eine klare Wahl. Beide haben sich die Chance verdient. Nick und Renger kenne ich schon lange, wir haben oft gegeneinander gekämpft. Sie sind erfahren, schnell und passen perfekt auf die #93."

Auch die meisten Ingenieure aus der Saison 2023 kehren zurück. "Von 23 Teammitgliedern haben wir nur eine Person verloren", so Shank. "Die Gruppe ist größtenteils dieselbe, und wir haben neue Leute hinzugefügt, um das Team weiter zu stärken."

Neue Teamstruktur, vertrautes Auto, klare Ziele

Eine zentrale Neuerung ist die Arbeitsteilung zwischen MSR und HRC. Wie schon bei der Verkündung der erneuten Zusammenarbeit angekündigt, übernimmt HRC den Einsatz der #93 eigenständig. MSR ist aber für die Wartung und Vorbereitung beider Fahrzeuge zuständig.

Shank erklärt: "Wir führen die Ingenieurarbeit an einem Auto, HRC übernimmt das andere. Das macht uns als Team stärker, aber es erfordert gute Kommunikation, vor allem, wenn über 100 Leute involviert sind."

Das Fahrzeug selbst hat sich seit MSRs letztem IMSA-Einsatz kaum verändert. Die Hardware des ARX-06 bleibt weitgehend identisch, während die Software entscheidend verbessert wurde. "Die Updates zählen nicht als Evo-Joker, was uns die Rückkehr erleichtert", sagt Shank.

Dennoch betont er, dass Acura nicht plant, große Summen für die Entwicklung eines BoP-Autos auszugeben: "Acura hat bereits viel investiert, und wir konzentrieren uns darauf, aus dem aktuellen Paket das Beste herauszuholen. Die Integration von KI in die Entwicklung ist eine der Herausforderungen, der wir uns stellen müssen."

Nach erfolgreichen Tests beim Roar, bei dem beide Autos viele Runden absolvierten, ist die Zielsetzung für 2025 klar: "Wir erwarten, auf dem Podium zu stehen", so Shank. "Vielleicht gewinnen wir nicht sofort, aber es gibt keinen Grund, warum wir nicht um die vorderen Plätze kämpfen sollten."

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