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SR Motorsport teilt gegen ADAC Nordrhein aus: "Kaum noch Bock"
Der Umgang mit den Teams in der SP9 Pro-Am und die nach nachträgliche Einstufung anderer SP9-Fahrzeuge stößt SR-Motorsport-Teamchef Thomas Angerer sauer auf
(Motorsport-Total.com) - SR Motorsport by Schnitzelalm ist bei den 24 Stunden vom Nürburgring 2025 ein unverschuldeter Rückschlag widerfahren - zumindest sieht das Team das so. Eigentlich glaubte man sich mit Kenneth Heyer, Jay Mo Härtling, Jannes Fittje und Christopher Brück trotz eines Rückschlags früh im Rennen auf Podiumskurs in der Klasse SP9 Pro-Am. Doch am Ende reichte es nur zu Platz sechs - und der Frust sitzt tief.

© Gruppe C Photography
SR Motorsport wähnte sich auf einem Podiumsplatz, doch dann kam alles anders Zoom
Was war passiert? Im Livetiming während des Rennens wurde nicht klar zwischen den SP9-Subklassen unterschieden. Während einige Fahrzeuge korrekt als Pro oder Pro-Am angezeigt wurden, tauchten viele GT3-Autos schlicht unter der allgemeinen Bezeichnung "SP9" auf - ohne weitere Zuordnung. SR Motorsport verwendete dazu einen Filter, der nur SP9-Pro-Am-Fahrzeuge anzeigte.
SR Motorsport wähnte sich daher auf dem dritten Platz in der Pro-Am-Klasse, selbst nach dem Ausrutscher durch Radverlust vor dem Abbruch und einem Auffahrunfall in der Nacht, in dessen Folge es ein paar Stunden später am Sonntagmorgen noch einen Motorhaubenverlust auf der Döttinger Höhe gab.

© SR Motorsport
SR Motorsport verließ sich auf dieses Timing, doch die SP9 Pro-Am war unvollständig Zoom
Gewertet wurde der Mercedes-AMG #11 aber auf Platz sechs, weil einige Fahrzeuge, die im Timing "nur" in der SP9 eingestuft waren, ebenfalls Pro-Am-Fahrzeuge gewesen sind.
Der Veranstalter gibt gegenüber Motorsport-Total.com zu, dass beim Anzeigen der Klassen auf dem Zeitenmonitor ein Fehler passiert ist, verweist aber auch auf die seit Freitagnachmittag publizierte endgültige Starterliste sowie die Zwischenresultate, aus denen hervorgeht, welche Fahrzeuge in der SP9 Pro-Am gefahren sind.
Finanzielles Desaster durch Nichtaufgabe
Für SR Motorsport hat die Entscheidung vor allem finanzielle Konsequenzen. "Wir haben den Gegenwert einer Eigentumswohnung investiert, um das Fahrzeug nach dem Auffahrunfall wieder flott zu machen. Es ging uns vor allem um die AMG-interne Wertung, für die es am Ende des Jahres Preisgeld gibt", sagt Angerer gegenüber Motorsport-Total.com. Auch sollte es eine Werbung für den eigenen Fahrer Jay Mo Härtling werden.
Ein dritter Platz in der SP9 Pro-Am hätte hier einen großen Unterschied gemacht, für Platz sechs hingegen hätte es keinen Sinn mehr gemacht, noch weiterzufahren und das Geld stattdessen zu sparen.
Aber warum achtete SR Motorsport nicht auf die endgültige Starterliste, die bereits am Freitag veröffentlicht wurde und wo klar ersichtlich war, welches Fahrzeug in welcher SP9-Subklasse fuhr? Angerer zufolge operieren die Teams im Rennen aus Praktikabilitätsgründen ausschließlich nach dem Livetiming, da Fahrzeuge oft noch kurzfristig umgestuft werden könnten.
Rennhighlights 24h Nürburgring 2025
Das ist nicht das einzige, das Angerer bemängelt. "Leider gibt es mit unserem GT3 wieder ein riesiges Ärgernis nach dem Rennen, sodass ich mittlerweile kaum noch Bock habe, mich im nationalen Motorsport zu engagieren. Es gibt ja leider keine Siegerehrung bei diesem Rennen, sondern nur eine Pokalausgabe. Für ein Rennen, welches jenseits einer halben Million Euro kostet, gibt es einen 40 €-Pokal in einem Pappkarton."
"Und selbst den hat man uns verwehrt, da nach dem Rennen entschieden wurde, dass andere Autos auch in der Pro-Am-Klasse waren, was aber keiner wusste, da es weder im Livetiming noch auf den offiziellen Zeitenmonitoren ersichtlich war. Das ist verrückt!"
Protest angekündigt
Angerer sieht sein Team als rechtmäßigen Drittplatzierten: "Mit dem dritten Platz in der SP9 Pro-Am-Klasse haben wir uns jetzt arrangiert. Über das, was wir im Rennen erlebt haben, können wir seitenweise Geschichten schreiben, aber das geht wohl den meisten Teams so. Es war einfach eine brutale Hitzeschlacht, die für die Menschen, das Material und die Autos unfassbar hart war."
"Unsere Mission war, dass wir für die Fans, Zuschauer und das Team eine Show liefern wollten und nicht wie das AMG-Werksteam das Auto wegen einer kleineren Beschädigung abgestellt haben. Wir haben gekämpft bis zum Umfallen für den Podestplatz und den will man uns jetzt wegnehmen. Wir werden das so nicht stehen lassen und dagegen vorgehen und protestieren!"
Das Team hatte damals noch unter dem Namen Schnitzelalm Racing schon einmal ein Ergebnis mit großem Abstand erfolgreich ändern lassen. Gegen die Wertung des Rennens 2020, das wegen der Pandemie im Oktober stattfand, legte man erfolgreich Protest bezüglich einer Klassenwertung ein, der nach vier Monaten bearbeitet wurde. Erst mit dem Abschmettern einer Berufung 268 Tage nach dem Rennen endete die Saga damals - da war das Rennen 2021 schon längst gelaufen.


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