"War entscheidend": Diese Situationen hätten Rowe das Rennen kosten können

Dass der Rowe-BMW #98 nach 24 Stunden als Sieger die Ziellinie überquert hat, war auch ein bisschen Glück - Mehrere Situationen hätten zum Ausfall führen können

(Motorsport-Total.com) - Raffaele Marciello, Kelvin van der Linde, Jesse Krohn und Augusto Farfus haben das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring für sich entschieden. Auf dem Weg zum Sieg hatte das Quartett im BMW M4 GT3 Evo von Rowe Racing allerdings auch ein bisschen Glück - denn das Rennen hätte mehrfach vorzeitig beendet sein können!

Titel-Bild zur News: Beim goldenen Triumph von Rowe Racing war auch ein bisschen Glück dabei

Beim goldenen Triumph von Rowe Racing war auch ein bisschen Glück dabei Zoom

Allein die umstrittene Situation mit dem "Grello"-Porsche von Kevin Estre hätte auch für das BMW-Team zum Ausfall führen können. Denn der Dörr-Aston-Martin #179 wurde nach seinem Einschlag in die Leitplanke zurück auf die Strecke geschleudert und verpasste den Rowe-BMW #98 nur knapp.

"Ich musste dem Unfall ausweichen, weil ich Kevin sehr nahe war", schildert Marciello die Situation gegenüber Motorsport-Total.com. "Wenn du im Auto sitzt und ein anderes Auto kommt kopfüber auf dich zu, dann lenkst du eben ein. Also bin ich ins Gras ausgewichen."

Dabei hatte das BMW-Quartett allerdings in doppelter Hinsicht Glück: Zum einen nahm der BMW beim wilden Sprung über den Randstein keinen Schaden, zum anderen behielt der routinierte Italiener die Kontrolle über sein Auto und verhinderte einen Abflug.

Marciello macht Estre keinen Vorwurf

"Was den Unfall betrifft: Kevin hat das sicher nicht mit Absicht gemacht", nimmt Marciello seinen Kontrahenten sogar in Schutz. "Er ist ein sehr aggressiver Fahrer, und so etwas kann jedem passieren. Wir wissen, dass Kevin sehr aggressiv fährt, und genau das mögen wir ja auch an ihm."

"Diesmal hat er eine Strafe bekommen, vielleicht wird er morgen denselben Move machen und es funktioniert", meint der BMW-Pilot, dass die Situation einfach unglücklich gewesen sei. "Ich meine, das gehört einfach zum Motorsport dazu."


Ob der erfahrene GT-Spezialist genauso gehandelt hätte? "Das weiß ich nicht. Ich glaube eher nicht, denn wir hatten uns im Rennen ganz bewusst entschieden, sehr vorsichtig zu fahren", verrät der 30-Jährige, der schon in Le Mans am Start war und jetzt auch in Spa antreten wird.

"Solche Situationen, dass ein Auto mitten auf der Strecke fährt, hast du in einem 24-Stunden-Rennen vielleicht zwanzigmal", erinnert Marciello. "Und wir haben uns entschieden, in solchen Fällen nicht anzugreifen. Vielleicht verlierst du dabei ein oder zwei Sekunden, aber dafür gewinnst du am Ende das Rennen oder verlierst es zumindest nicht."

Van der Linde: Man reagiert "einfach aus Reflex"

Trotz dieser teaminternen Vorgabe kam es zu weiteren heiklen Momenten, unter anderem am Samstagabend, als Kelvin van der Linde einen GT4-Porsche am Heck berührte und umdrehte. Zwar erhielt das Rowe-Team zunächst eine Zeitstrafe, diese wurde jedoch kurze Zeit später wieder aufgehoben.

Augusto Farfus, Jesse Krohn, Kelvin van der Linde, Raffaele Marciello, Zieldurchfahrt 24h Nürburgring 2025

Der Rowe-BMW gewinnt das 24h-Rennen auf dem Nürburgring 2025 Zoom

Nach Informationen von Motorsport-Total.com war neues Beweismaterial aufgetaucht, das den BMW in diesem Fall entlastete - offenbar ohne, dass es einen offiziellen Protest des Teams gegeben hatte. Doch wie schnell das Rennen auch vorbei sein kann, zeigte sich am Beispiel des Falken-Porsche #33.

Unglückspilot Julien Andlauer kollidierte mit einem Porsche, der sich kurz zuvor in der ersten Kurve gedreht hatte und wegen der Begrenzungen für die herannahenden Fahrer kaum sichtbar war. Kelvin van der Linde befand sich unmittelbar hinter diesem Geschehen und konnte dem Unfall gerade noch ausweichen.


Fotos: 24h Nürburgring 2025


"Ich bin ganz kurz dahinter gefahren", erinnert der Südafrikaner, der den unglücklichen Zusammenprall aus der Cockpit-Perspektive gesehen hatte. "In diesem Moment kann man nicht denken, man hat nicht genug Zeit. [Man reagiert] einfach aus Reflex. Zum Glück habe ich die richtige Seite gewählt."

Van der Linde entgeht Porsche-Kollision nur knapp

Van der Linde entschied sich instinktiv für die rechte und damit richtige Seite. "Ich muss sagen, das war wirklich entscheidend", ist der BMW-Pilot erleichtert. Er fuhr auch die letzten Runden bis ins Ziel und wollte sich aufgrund dieser Erfahrungen aber nicht zu früh freuen.

Kelvin van der Linde, Augusto Farfus, Raffaele Marciello und Jesse Krohn gewinnen die 24h Nürburgring 2025

Am Ende war beim Sieg des BMW-Quartetts auch ein bisschen Glück dabei Zoom

"Dementsprechend habe ich auch meine Emotionen so niedrig wie möglich gehalten, weil das jederzeit auch uns hätte passieren können", sagt er und erinnert auch nochmal daran, wie viel Glück sein Teamkollege Marciello in der Situation mit Porsche-Pilot Estre hatte, als er über den Randstein knallte.

"Da haben wir echt Glück gehabt, dass das Auto nicht beschädigt war", räumt van der Linde ein. Am Ende war der Triumph des Rowe-Teams zweifellos verdient, doch ohne Frage auch von einer Reihe glücklicher Fügungen begleitet. "Da waren ein paar Momente, die uns das Rennen gerettet haben."

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