Triumph mit Herausforderung: Rowe-Sieg macht Spa-Logistik noch schwerer

Rowe Racing gewinnt die 24 Stunden am Nürburgring, doch Zeit für die große Party bleibt nicht - Warum der 24h-Sieg für das BMW-Team "nicht ganz gelegen" kommt

(Motorsport-Total.com) - Der diesjährige Gesamtsieg bei den 24 Stunden am Nürburgring geht an Rowe Racing, doch für die große Party bleibt keine Zeit: Das langjährige BMW-Team reist direkt weiter nach Spa, wo bereits der nächste 24h-Klassiker stattfindet. Ob der Erfolg überhaupt in den Zeitplan passt?

Titel-Bild zur News: Kelvin van der Linde, Augusto Farfus, Raffaele Marciello und Jesse Krohn gewinnen die 24h Nürburgring 2025

Rowe Racing freut sich über den Sieg, doch zum Feiern bleibt keine Zeit Zoom

"Nein, ganz gelegen kommt mir der Sieg nicht", scherzt Rowe-Teamchef Hans-Peter Naundorf im Gespräch mit Motorsport-Total.com, und erklärt: "Wir müssen eigentlich jetzt einladen, alles dichtmachen, die LKW abfahrbereit machen. Ein bis zwei Leute fahren am Sonntagabend schon rüber nach Spa und wir fahren morgen gegen 8 Uhr los."

Für die betroffenen Teams, darunter auch Walkenhorst, HRT und GetSpeed, gibt es sogar Unterstützung vom Veranstalter in Spa. "Ich glaube, die SRO schickt ungefähr 30 Leute, die jetzt gerade einladen, dann unsere LKW rübersetzen und morgen auch wieder aufbauen", verrät Naundorf am Sonntagabend.

"Und mit dem ganzen Tross, mit den ganzen Leuten, die wir sind, fahren wir [am Montag] rüber und bauen dann am Mittag in Spa auf", erklärt der Teamchef den straffen Zeitplan. "Die SRO ist uns entgegengekommen, dass sie uns dann wirklich auch morgen erst anreisen lassen." Denn alle anderen Teams sind bereits vor Ort.

Walkenhorst mit Funktionscheck im Rennen

Auch einige Termine, beispielsweise die technische Abnahme, die in Spa eigentlich schon viel früher anstehen, wurden für die betroffenen Teams nach hinten verschoben. Kein Wunder, dass Walkenhorst die Schlussphase des 24-Stunden-Rennens sogar noch einmal als Test für das kommende Wochenende nutzte.

Walkenhorst nutzte das Rennen sogar noch als Funktionscheck für Spa

Walkenhorst nutzte das 24h-Rennen sogar noch als Funktionscheck für Spa Zoom

"Wir sind nochmal einen kleinen Funktionscheck gefahren, weil Walkenhorst das Auto nächste Woche bei den 24 Stunden von Spa braucht", bestätigte Thiim, warum sein Team trotz Reparaturpause nochmal auf die Strecke ging. "Wir hatten leider keinen Druck auf der Benzinpumpe."

Im Gegensatz zum Rowe-Team gab es bei Walkenhorst außer einer Zielankunft für den Aston-Martin #30 (Breuer/Walkenhorst/Aust/Bollrath, 31. Gesamt) nicht viel zum Feiern. Der Fokus kann sich deshalb schon direkt auf die bevorstehende Aufgabe in Spa richten.

Van der Linde: Besetzung mit vier Fahrern "hat geholfen"

Und die siegrichen Fahrer? Augusto Farfus, Raffaele Marciello und Kelvin van der Linde wagen sogar das Triple und starten nach der Teilnahme am 24-Stunden-Rennen in Le Mans und dem Sieg in der Eifel nun auch beim 24h-Klassiker in Spa. Drei 24h-Rennen in drei Wochen!

Augusto Farfus, Jesse Krohn, Kelvin van der Linde, Raffaele Marciello, Zieldurchfahrt 24h Nürburgring 2025

Rowe feiert beim 24h-Rennen den Sieg, hat aber keine Zeit zum Feiern Zoom

Doch Kelvin van der Linde fühlt sich nach dem zweiten von drei Rennen noch immer "ziemlich gut", wie er gegenüber Motorsport-Total.com bestätigt: "Dass wir zu viert gefahren sind, hat auf jeden Fall geholfen. Da waren viele Crews wie Manthey, die zu dritt gefahren sind."

Das mache insbesondere in der Nacht "einen kleinen Unterschied", meint der Südafrikaner, der ergänzt: "Wahrscheinlich bin ich morgen auf jeden Fall ein bisschen müde. Aber dann haben wir zwei Tage Pause, bevor es wieder losgeht in Spa."

"Familie seit drei Wochen nicht gesehen"

Auch Farfus ist "körperlich gut in Form", wobei der Erfolg am Nürburgring noch einmal zusätzliche Motivation verleiht. "Natürlich, das gibt dem Team, den Fahrern einen ordentlichen Schub. Dieses Momentum hilft uns allen ganz klar weiter", sagt der Brasilianer zu Motorsport-Total.com.


Fotos: 24h Nürburgring 2025


"Es sind harte Zeiten, nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Mechaniker, für die Leute von BMW Motorsport, für alle, die an diesem Projekt beteiligt sind", weiß Farfus. "Le Mans dauert fast zwei Wochen am Stück, danach kommt man hierher, und von hier aus geht es direkt weiter nach Spa - das ist für jeden sehr fordernd."

"Außerdem lässt man die Familie zu Hause zurück", erinnert der BMW-Werksfahrer daran, dass er seine Frau und die Kinder "seit fast drei Wochen nicht gesehen" habe. "Jeder Einzelne gibt sein Bestes, und natürlich macht ein bisschen Champagner am Ende des Tages den Tag immer ein wenig schöner."

Marciello am Mittwoch noch im Krankenhaus

Sogar BMW-Teamkollege Raffaele Marciello "fühlt sich gut", was angesichts seiner Erlebnisse in den vergangenen Tagen überrascht: "Tatsächlich war ich am Mittwoch im Krankenhaus, weil mir während der Fahrt hierher schlecht wurde. Ich habe mich übergeben", sagt der Italiener zu Motorsport-Total.com.

Am Sonntagabend postete Marciello auf seinem Instagram-Account auch ein paar Bilder, die ihn kurz vor dem Rennwochenende in einem Schweizer Krankenhaus zeigen. Darauf lässt sich erahnen, wie sehr ihn der Infekt offenbar getroffen hatte.

Doch nach dem Sieg am Nürburgring, der größtenteils auch den Leistungen des Italieners zu verdanken ist, scheint alles vergessen. "Vielleicht sollte ich öfter ins Krankenhaus gehen", scherzt Marciello. "Nein, körperlich geht es mir gut, ich bin fit."

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