24h Daytona 2025: BMW nach Schrecksekunde auf Pole
Der eine BMW kaputt, der andere auf Pole: Dries Vanthoor holt die Pole für die 63. 24 Stunden von Daytona - Erste GTD-Pro-Pole für den Ford Mustang GT3
(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying beim Saisonauftakt der IMSA SportsCar Championship fand am kältesten Tag des Januars in Daytona Beach statt. Bei nur neun Grad Celsius, ausgelöst durch einen arktischen Kaltlufteinbruch, der große Teile der USA derzeit fest im Griff hat, sanken auch in Florida die Temperaturen in den einstelligen Bereich. (24h Daytona 2025 im Livestream!)

© BMW
Poleposition für den BMW #24 bei den 24 Stunden von Daytona 2025 Zoom
Die kalten Bedingungen prägten vor allem das Qualifying der GTP-Klasse. Die Fahrer hatten effektiv nur drei Runden Zeit, um ihre Zeiten zu setzen. Grund dafür war eine rote Flagge, ausgelöst durch den RLL-BMW #25 (Wittmann/S. van der Linde/Frijns/Rast; 12. GTP), der mit einem technischen Defekt stehenblieb. (Ergebnis Qualifying 24h Daytona 2025)
Nach dem Restart lieferten sich die GTPs ein packendes Duell um die "Track Position", wie in einem Rennen. Schnell war klar: Die letzte Runde würde entscheidend sein, da die Michelin-Reifen bei den kalten Temperaturen ohne Vorheizen erst spät auf Betriebstemperatur kamen.
Tom Blomqvist hatte im Meyer-Shank-Acura #60 (Blomqvist/Braun/Dixon/Rosenqvist; 6.) nach zwei Runden die vorläufige Bestzeit inne. Doch in der entscheidenden Runde kam er sich mit Mirko Bortolottis Lamborghini #63 (Bortolotti/Grosjean/Kwjat/Mortara; 9. GTP) ins Gehege. Beide Fahrzeuge berührten sich mehrfach im Oval und ruinierten damit ihre Chancen auf eine bessere Zeit.
Die Gunst der Stunde nutzte Dries Vanthoor im RLL-BMW #24 (Eng/D. Vanthoor/Magnussen/Marciello) aus. Mit einer Zeit von 1:33.895 Minuten sicherte er sich die Poleposition, 0,291 Sekunden vor Nick Yelloly im Meyer-Shank-Acura #93 (van der Zande/Yelloly/Palou/Ohta; 2. GTP).
"Es war schwierig, weil wir alle ohne Vorwarnung die Reifen sehr schnell auf Temperatur bringen mussten", erklärt Vanthoor nach dem Qualifying. Der BMW M Hybrid V8 zeigte sich mit der neuen Balance of Performance (BoP) sowohl beim Vortest als auch im ersten Freien Training bereits in starker Form.
Vier Hersteller in den Top 4
Mit Porsche und Cadillac komplettierten zwei weitere Hersteller die erste Startreihe. Der Penske-Porsche #7 (Nasr/Tandy/L. Vanthoor; 3. GTP) und der Action-Express-Cadillac #31 (Aitken/Bamber/Vesti/Drugovich; 4. GTP) landeten auf den Plätzen drei und vier. Der Lamborghini von Bortolotti, der zwischenzeitlich auf Rang zwei lag, fiel durch das Duell mit dem MSR-Acura auf Platz neun zurück.
Hinter dem JDC-Miller-Porsche #85 (Bruni/van der Helm/B. Aron/Wehrlein; 5. GTP) und dem MSR-Acura #60 reihten sich die beiden Wayne-Taylor-Cadillacs auf den Plätzen sieben und acht ein. Der zweite Werks-Porsche schaffte als einziger GTP keine dritte Runde. Matt Campbell wurde seine Platzierung weit hinten in der Boxengasse zum Verhängnis.
Keine Zeit setzen konnten der BMW #25, der nach seinem technischen Defekt das Qualifying nicht fortsetzte, und der Proton-Porsche #5 (Jani/Vautier/Pino/Andlauer; 11. GTP), der nach einem Reifenschaden im vorherigen Training nicht antreten konnte.
Goldburg schlägt Keating in der LMP2
Im LMP2-Qualifying der 24 Stunden von Daytona 2025, in dem traditionell die Bronze-Piloten starten müssen, lieferten sich die Fahrer in den ersten Minuten einen engen Kampf. Ben Keating setzte im PR1-Mathiasen-Oreca #52 (Sales/Keating/Pedersen/Beche; 2. LMP2) mit einer Zeit von 1:39.000 Minuten die erste echte Benchmark. (Zeitplan 24h Daytona 2025)
Doch Dan Goldburg im United-Autosports-Oreca #22 (Goldburg/di Resta/Allen/Lindh; 1. LMP2) konnte diese Zeit schließlich toppen. Nach mehreren Versuchen setzte er sich mit 1:38.676 Minuten an die Spitze. Keating versuchte in den Schlussminuten, mit starken Zeiten im Mittelsektor zu kontern, machte jedoch zweimal in Kurve 1 einen Fehler und blieb Zweiter.
P.J. Hyett im AO-Oreca #99 (Hyett/Cameron/Edgar/Rasmussen; 6. LMP2) hätte ursprünglich den dritten Rang belegt, doch ein Dreher kurz vor Schluss und eine nachfolgende rote Flagge warfen ihn zurück. Die Rennleitung strich ihm seine schnellste Runde.
Profiteure dieser Situation waren der United-Autosports-Oreca #2 (Boulle/Hanley/Jarvis/Patterson; 3.), der Pratt-Miller-Oreca #73 (Fittipaldi/Roe/Cumming/Ilott; 4.) und der TDS-Oreca #11 (Thomas/Jensen/McElrea/Milesi; 5.).
Ford räumt in der GTD Pro ab
Nach den bisherigen Trainingssessions, in denen vor allem Lamborghini dominierte, drehte sich das Blatt im Qualifying der GTD Pro. Ford setzte sich mit einer beeindruckenden Vorstellung an die Spitze. Mike Rockenfeller holte im Multimatic-Ford #64 (Rockenfeller/Cindric/Priaulx) mit einer Zeit von 1:45.673 Minuten die Poleposition. Sein Teamkollege Frederic Vervisch im Multimatic-Ford #65 (Mies/Vervisch/Olsen; 2. GTD Pro) komplettierte die erste Startreihe 0,332 Sekunden dahinter.
"Die Jungs haben sich den Arsch aufgerissen", kommentiert Rockenfeller und bestätigt, dass Ford viel Arbeit in das Qualifying investiert hat. Es ist die erste Pole des neuen Ford Mustang GT3 in der GTD Pro, nachdem Proton Competition bereits 2024 in Virginia eine GTD-Pole für den noch jungen GT3-Boliden geholt hat.
Der beste Nicht-Ford war der Paul-Miller-BMW #48 (Harper/Hesse/Krohn/Farfus; 3. 2. GTD Pro), der mit Dan Harper am Steuer einen Rückstand von 0,482 Sekunden auf die Pole hatte. Dahinter landete Alexander Sims in der Pratt-Miller-Corvette #4 (Milner/Catsburg/Varrone; 4. 2. GTD Pro), sieben Tausendstelsekunden hinter dem BMW.
Lamborghini, der Favorit nach den Trainings, landete erst dahinter: Der Pfaff-Lamborghini #9 (Caldarelli/Pepper/Mapelli/Hinchcliffe) kam nicht über Platz fünf hinaus. Zwei Plätze dahinter landete der AO-Porsche #77 (Heinrich/Bachler/Picariello; 7. 2. GTD Pro) nach einem hektischen Getriebewechsel. Der beste Mercedes, der 75-Express-AMG #75 (Habul/Grenier/Gounon/Engel), belegte Rang neun. Chancenlos blieben Ferrari und Lexus.
Richtig enge Kiste in der GTD
Auch in der GTD konnten sich die favorisierten Lamborghinis nicht durchsetzen: Elliott Skeer stellte den Wright-Porsche #120 (Adelson/Skeer/Sargent/Güven) in 1:46.634 Minuten auf die Poleposition. Er profitierte dabei vom Windschatten des Gradient-Fords #66 (Hand/Bechtolsheimer/Calderon/Tincknell; 16. GTD). Die Sitzung war unfassbar eng, die Top 10 landeten innerhalb von 0,325 Sekunden!
Philip Ellis, der zwischenzeitlich in Kurve 1 leicht von der Strecke gerutscht war, brachte in letzter Sekunde den Winward-Mercedes #57 (Ward/Ellis/Dontje/Auer; 2. GTD) in die erste Reihe. Der WTR-Lamborghini #45 (Formal/Hindman/Doyle/Marcelli; 3. GTD) musste sich mit der zweiten Startreihe begnügen. (Starterliste 24h Daytona 2025)
Franck Perera, der mit dem Forte-Lamborghini #78 (Goikhberg/Farnbacher/Perera/Kligerman; 6. GTD) Favorit auf die Pole war, kam nicht über die dritte Startreihe hinaus. Sein Rückstand auf Platz sechs auf die Pole: 0,171 Sekunden ...
Für eine kuriose Szene sorgte Zacharie Robichon im Heart-of-Racing-Aston-Martin #27 (Gamble/Stevenson/Robichon/Drudi; 8. GTD). Er drehte sich zu Beginn der Session bereits vor dem Boxenausgang. Die Szene blieb ohne Konsequenzen und die Session lief ohne Unterbrechung durch.
In Daytona stehen noch ein Nachttraining und ein weiteres Training am Freitag auf dem Programm, bevor es am Samstagabend um 19:40 Uhr ins Rennen geht.


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