Wayne Taylor Racing: Warum der Zusatz "Andretti" verschwunden ist

Der aufmerksame Beobachter wird es festgestellt haben - Der Zusatz Andretti ist bei Wayne Taylor Racing verschwunden - Doch eine kleine Verbindung bleibt bestehen

(Motorsport-Total.com) - Wayne Taylor Racing (WTR) schlägt 2025 ein neues Kapitel auf - mit einem Cadillac-Doppelprogramm in der GTP-Klasse der IMSA SportsCar Championship und einer überarbeiteten Teamstruktur.

Titel-Bild zur News: Wayne Taylor Racing hat nur noch denselben Anteilseigner wie Andretti Global

Wayne Taylor Racing hat nur noch denselben Anteilseigner wie Andretti Global Zoom

Nach einer vierjährigen Zusammenarbeit mit Acura und Andretti Global kehrt das Team zu seinen Wurzeln bei General Motors zurück und präsentiert sich gleichzeitig mit einer neuen Eigentümerkonstellation.

Die Partnerschaft mit Andretti Global, die 2023 unter dem Namen Wayne Taylor Racing with Andretti Autosport begann, ist Geschichte. Stattdessen ist TWG Motorsports, das unter der Leitung von Dan Towriss einen Mehrheitsanteil an Andretti Global besitzt, nun Teilhaber von WTR. Michael Andretti, der 2024 als CEO von Andretti Global zurücktrat, ist nicht mehr involviert. WTR wird daher auch nicht, wie ursprünglich geplant, 2026 in die neue Andretti-Basis ziehen.

"Es ist jetzt wieder Wayne Taylor Racing", erklärt Teamgründer Wayne Taylor gegenüber Sportscar365. "TWG wollte den Namen behalten, und Cadillac hat das stark unterstützt. Sie wollten die Tradition mit WTR wiederaufleben lassen, und es hat einfach perfekt gepasst." TWG ist auch in das NASCAR-Team Spire Motorsports involviert.

Es handelt sich um eine Spätfolge der politischen Turbulenzen rund um den Formel-1-Einstieg von Cadillac. Auch hier wurde der Name Andretti ausgeblendet, nachdem Michael Andrettizuvor mit seinem Einstieg scheiterte. Offenbar versucht Cadillac, sich offiziell möglichst weit von Andretti zu distanzieren, ohne aber auf das umfangreiche Know-how des großen amerikanischen Riesenteams verzichten zu wollen.

Wayne Taylor bestätigt das indirekt: "Es ist nicht so, dass Andretti oder irgendjemand dort irgendetwas falsch gemacht hätte. Aber wir haben so viel mit GM [General Motors] zusammengearbeitet und so viel zusammen gewonnen, dass es einfach perfektes Timing war. Als die Verhandlungen richtig losgingen, haben sie sehr darauf bestanden. Das ist der Hauptgrund."

Comeback mit Cadillac

Die Rückkehr zu Cadillac markiert eine emotionale Heimkehr für das Team. Von 2017 bis 2020 feierte WTR zahlreiche Erfolge mit Cadillac, darunter den Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Daytona. Die Zusammenarbeit mit GM reicht bereits bis ins Jahr 2011 in die Grand-Am zurück. Als Fahrer war Wayne Taylor sogar schon 1991 mit einem Intrepid-Chevrolet unterwegs und war Teil des Cadillac-LMP900-Programms in den Jahren 2001 und 2002.

Taylor beschreibt die Wiedervereinigung mit GM als "neuen Lebensschub": "Wir haben großartige Partner, die Fahrer, die wir uns gewünscht haben, und ein Auto, das sich als Gewinner bewährt hat." Der Cadillac V-Series.R holte 2023 den IMSA-GTP-Titel mit Action Express Racing und wurde für 2025 mit einem Elektronik-Upgrade ausgestattet.

Auch Ricky Taylor, der Sohn von Wayne Taylor und Vollzeitfahrer in der #10, sieht die Rückkehr im Gespräch mit Racer als vielversprechend an: "Das Cadillac-Paket ist simpel und effektiv - genau das, was man im Langstreckensport braucht. Jede Veränderung am Set-up ist direkt spürbar, und das Auto ist unglaublich anpassungsfähig."

Im Vergleich sei der Acura ARX-06 das agilere Fahrzeug, was vor allem am wesentlich kleineren Motor liegt. Außerdem baut der ARX-06 auf einem Oreca-Chassis auf. Der auf einem Dallara-Chassis basierende V-Series.R glänzt dafür mit seiner Anpassungsfähigkeit.

Neues GM-Klima: Alle ziehen an einem Strang

WTR wird 2025 mit zwei Cadillac V-Series.R antreten. Die #10 wird von Ricky Taylor und Filipe Albuquerque pilotiert, während in der #40 Jordan Taylor und Louis Deletraz antreten.

Mit Brendon Hartley und Kamui Kobayashi sowie Will Stevens und Alex Lynn, die die Mannschaft in Daytona verstärken, hat WTR wieder große Namen der Endurance-Szene verpflichtet. "Wir haben das Glück, dass WTR als attraktives Team für Top-Fahrer gilt", sagt Ricky Taylor.

"Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den drei Cadillac-Teams können wir auch die besten Piloten ins Auto holen." Und genau hier liegt die zentrale Änderung, die es bei GM seit 2019, dem bisher letzten WTR-Jahr mit Cadillac, gibt.

Zu Zeiten des DPi-Projekts waren die Teams noch Konkurrenten und der Einsatz weit weniger zentral durch GM gesteuert. Gerade mit Action Express Racing verband WTR eine gesunde Rivalität. Das ist jetzt anders, die drei Teams WTR, AXR und Jota (in der WEC) entscheiden gemeinsam über die Weiterentwicklung des Fahrzeugs und unterstützen sich gegenseitig - 2019 wäre das undenkbar gewesen.

"In mancherlei Hinsicht fühlt es sich gar nicht wie eine Heimkehr an", gibt Ricky Taylor zu. "Die Struktur bei Cadillac hat sich seit unserer letzten Zusammenarbeit völlig verändert. Es gibt jetzt über 100 involvierte Leute in verschiedenen Firmen [GM, Dallara, Bosch, Williams Advanced Engineering] und GM investiert mehr Ressourcen denn je."

Dass die Zeiten der Rivalität mit WTR Geschichte sind, bestätigt auch Jack Aitken aus dem Action-Express-Team: "Wir kooperieren bei Cadillac mehr als je zuvor. Das hat nicht notwendigerweise mit dem Wechsel von Ganassi auf WTR zu tun, sondern ist von Cadillac ausdrücklich gewollt."

"Wir teilen mehr Daten, kommunizieren viel mehr als früher und haben ein gleiches Grundverständnis. Das ist nicht immer einfach, weil so viele Leute involviert sind, aber das ist unser Ziel. Wir sind Cadillac-Teams und Cadillac-Fahrer und unser Ziel ist vor allem anderen, dass Cadillac ganz oben steht."

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