Umgebaute Schikane in Daytona: Asphalt-Auslaufzone und Diffusor-Killer

Die Le-Mans-Schikane in Daytona, oft noch mal Bus Stop bezeichnet, wurde radikal verändert - Die Fahrer stehen der Änderung kritisch gegenüber

(Motorsport-Total.com) - Durchwachsenes Feedback der Fahrer zur umgebauten Le-Mans-Schikane auf dem Daytona International Speedway. Die im Zuge der engeren Zusammenarbeit zwischen IMSA und ACO Anfang 2022 in "Le-Mans-Schikane" umbenannte Bus-Stop-Variante (vielen noch unter diesem Namen bekannt) wurde stark europäisiert. (Videovergleich alt gegen neu)

Titel-Bild zur News: Einweihung der Le-Mans-Schikane auf dem Daytona International Speedway 2022

Einweihung der Le-Mans-Schikane auf dem Daytona International Speedway 2022 Zoom

Dazu gehört zum einen die komplette Asphaltierung der Auslaufzonen. Der Grund dafür liegt wohl weniger im Infield als vielmehr im Speedway. Bei NASCAR-Rennen kam es in der Vergangenheit zu schweren Unfällen durch Unebenheiten im Gras.

Gleichzeitig wurden die Randsteine in der Schikane erhöht und damit auf ein aus Europa bekanntes Niveau gebracht. Außerdem wurde der Kurvenausgang verengt. Dadurch ist die Schikane etwas langsamer geworden. Früher wurden die sehr flachen Randsteine bis zum Gras geräubert. Jetzt muss man sie mehr umfahren, was das Tempo verlangsamt.

Bei den Fahrern kommt diese Änderung alles andere als gut an. Mehrere Piloten äußerten sich beim Vortest "Roar before the 24" kritisch. "Es ist definitiv anders, langsamer und die Randsteine sind schärfer", sagt WTR-Cadillac-Pilot Louis Deletraz. "Es ist auch alles andere als einfach, die Schikane bei all dem Asphalt in der Nacht überhaupt zu erkennen."

"Es gibt zwar eine Leuchttafel oben rechts, die einem den Weg weist, aber es ist viel schwieriger, sie richtig zu treffen, weil alles so breit und groß ist." Der fehlende Kontrast erschwert das Anfahren der Schikane. Und wer sie nicht richtig trifft, wird durch die hohen Randsteine doppelt bestraft.

"Ich glaube nicht, dass es wegen des Asphalts ein Problem mit den Streckenbegrenzungen geben wird, aber es gibt eine Möglichkeit, bei der Einfahrt abzukürzen. Das wäre nicht so schön", fährt der Schweizer fort. "Aber es gibt einem die Möglichkeit, wenn es Seite an Seite auf die Kurve zugeht und der Äußere wirklich reinhält, dem Randstein so auszuweichen."

Unterböden in dauerhafter Gefahr

Ähnlich äußert sich sein Teamkollege Filipe Albuquerque: "Die Linie ist einfach nicht flüssig. Man muss merkwürdige Schlenker machen, es ist einfach nicht rund. Und wir können uns die Autos kaputt fahren, wenn wir so fahren wie im vergangenen Jahr. Alle GTP-Fahrer, die ich kenne, sind beim November-Test drum herum gefahren. Ich bin kein großer Fan dieser Schikane und fand die alte Variante besser."

Im GT-Lager sieht man das ähnlich. Lamborghini-Pilot Danny Formal: "Die Randsteine sind definitiv viel höher. Man kann nicht nebeneinander durchfahren, man würde sich das Auto kaputt machen. Ich mag sie nicht, für mich war das immer eine der coolsten Kurven in Daytona. Sie war sehr schnell und erforderte viel Herz."

"Jetzt muss man härter bremsen und kann keine Randsteine mitnehmen. Im GT-Auto fährt man nur über den letzten. Ich bin kein großer Fan davon und kann nur hoffen, dass wir dort im Rennen keinen Fehler machen. Das würde den Diffusor auf der Stelle zerstören."

Früher war es noch enger: Die damalige Bus-Stop-Schikane im Jahr 2002

Früher war es noch enger: Die damalige Bus-Stop-Schikane im Jahr 2002 Zoom

Dane Cameron, amtierender IMSA-Champion und neuer LMP2-Pilot, befürchtet, dass die Rennaction schlechter wird: "Früher hatte man sehr breite Randsteine und konnte zu zweit durch die Schikane fahren. Jetzt gibt es nur noch eine Linie, das geht nicht mehr."

"Und dann sind da noch diese riesigen asphaltierten Flächen links und rechts. Hier müssen jetzt die Tracklimits überwacht werden. Früher konnte man [bei einem kleinen Fehler] einfach etwas mehr Randstein mitnehmen, jetzt muss man sofort abbrechen und komplett vorbeifahren."

Bei allem sollte aber nicht vergessen werden, dass die Schikane erst seit 2003 überhaupt so schnell ist. Zuvor war sie noch enger und der Ausgang befand sich wesentlich näher am NASCAR-Turn-4 als heute.

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