Offiziell: Meyer Shank Racing in IMSA 2024 nicht am Start

Meyer Shank Racing "pausiert" sein IMSA-Engagement - Acura hatte das Team nach dem Reifenluftdruck-Skandal bei den 24 Stunden von Daytona 2023 fallen lassen

(Motorsport-Total.com) - Das Petit Le Mans 2023 wird für Meyer Shank Racing die Abschiedsvorstellung in der IMSA SportsCar Championship 2024. Der Rennstall wird sich 2024 ganz auf die IndyCar konzentrieren. MSR verspricht in einem Statement, an allen IMSA-Mitarbeitern festzuhalten, um ein Comeback im Sportwagensport auf die Beine zu stellen. Wann und mit wem, ist derzeit unklar.

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Meyer Shank Racing kehrt der IMSA den Rücken - nach eigenen Angaben vorläufig Zoom

"Die Entscheidung, ein Jahr Pause von der IMSA zu machen, ist uns nicht leicht gefallen", sagt Teammitbesitzer Michael "Mike" Shank. "Unsere Jungs leben mit Herz und Seele für dieses Team. Sie haben den größten Teil ihres Lebens damit verbracht, an den Autos zu arbeiten und zu den Rennen zu fahren - viele von ihnen sind seit fast 20 Jahren bei uns."

"Für Jim [Meyer] und mich lag das Hauptaugenmerk darauf, unsere Jungs bei der Stange zu halten und sicherzustellen, dass es ihnen allen gut geht. Das ist uns gelungen. Wir haben viele Projekte in diesem Betrieb, und natürlich werden einige unserer Jungs bei unserem wachsenden IndyCar-Projekt aushelfen."

Er verweist auf den dritten gemeinsamen Einsatz mit IndyCar-Legende Helio Castroneves beim Indianapolis 500. Castroneves hat sich mit dem Saisonfinale 2023 auf dem Laguna Seca Raceway als Vollzeitfahrer zurückgezogen, wird aber mit einem dritten Auto beim Indy 500 auf die Jagd nach seinem fünften Gesamtsieg gehen. Den vierten hatte er 2021 damals sensationell mit Meyer Shank geholt.

In der IndyCar-Serie setzt das Team zwei Vollzeit-Boliden für den bisherigen IMSA-Piloten Tom Blomqvist und den bisherigen McLaren-Fahrer Felix Rosenqvist ein, sowie neu ein drittes Fahrzeug beim Indy 500 für Helio Castroneves. (Alles zu IndyCar 2024)

Titel, Daytona-Sieg und Imageverlust

Für MSR ist das Prototypen-Abenteuer in der IMSA damit nach nur drei Jahren vorerst wieder beendet. Nach mehreren erfolgreichen Jahren in der GTD-Klasse kehrte das Team 2021 mit Acura in die damalige DPi-Klasse zurück.

Es war der erste Auftritt in der Topklasse seit 2016, als mit einem Ligier-Honda-LMP2 zwei Siege eingefahren wurden. Gleich im Jahr darauf gewannen Tom Blomqvist und Oliver Jarvis mit dem Acura ARX-05 den Titel im letzten DPi-Jahr.

Bei den 24 Stunden von Daytona ging es in der GTP-Ära genauso erfolgreich weiter. Doch nach dem Rennen war MSR Teil eines großen Skandals. Das Team hatte die Reifendrücke zu seinem Vorteil manipuliert. Ausgerechnet Honda Performance Development (HPD, künftig HRC US) deckte die Manipulation auf.

HPD verzieh MSR diesen Imageschaden nie und verkündete im Mai 2023, dass Wayne Taylor Racing in Kooperation mit Andretti Global 2024 zwei Acura ARX-06 einsetzen würde. Damit war das Ende von MSR so gut wie besiegelt, denn ein Engagement als Kundenteam schloss Mike Shank im August aus.

Es ist davon auszugehen, dass MSR die Auszeit nutzen wird, um mit einem anderen Hypercar-Hersteller über ein GTP-Engagement zu sprechen. Eine Option könnte Stellantis sein. Für den US-Markt gibt es die Marke Dodge und der Peugeot 9X8 bekommt für 2024 eine komplett neue Aerodynamik mit Heckflügel, die auch auf den amerikanischen Buckelpisten funktionieren sollte.

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