BMW erklärt spätes Aus des zweiten Rowe-BMW bei 24h Spa
Der Rowe-BMW #998 wurde kurz vor dem Ende der 24 Stunden von Spa 2025 zurückgezogen - BMW begründet dies mit einem technischen Defekt
(Motorsport-Total.com) - Ein "Schaden im Fahrwerksbereich" ist laut BMW die Ursache für das überraschende Aus des Rowe-BMW #998 (Harper/Hesse/Eng) bei den 24 Stunden von Spa 2025 - nur zehn Minuten vor dem Rennende. Der BMW M4 GT3 Evo lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang sechs, als Philipp Eng plötzlich die Box ansteuerte und das Fahrzeug aus dem Rennen genommen wurde. Weitere Details zum angeblichen Defekt nennt BMW nicht.

© SRO/JEP
Der schwarze Rowe-BMW kam plötzlich kurz vor Schluss an die Box, um aufzugeben Zoom
Das Fahrzeug #998 ist 2025 kein regulärer Teilnehmer der GT-World-Challenge (GTWC) Europe und trat in Spa als einmaliger Gaststarter an. Aufgrund des späten Zeitpunkts der Aufgabe wurde das Fahrzeug noch auf Platz 29 gewertet.
BMW nach BoP-Anpassung chancenlos
Insgesamt verlief das Rennen für BMW eher ernüchternd. Die Fahrzeuge litten unter mangelndem Tempo - auch, weil BMW von der kurzfristigen BoP-Anpassung vor dem Rennstart nicht profitierte. Im Gegenteil: Nach McLaren bekam BMW den zweithöchsten Gewichtszuschlag und war damit im Rennen im Vergleich zu den meisten Konkurrenten schlechter eingestuft als im Training.
"Das war das letzte der drei 24-Stunden-Rennen im Juni, und leider ist es uns nicht gelungen, nach dem fantastischen Sieg auf dem Nürburgring hier in Spa-Francorchamps noch einen draufzusetzen", meint BMW-Motorsportchef Andreas Roos.
"Man hat gesehen, dass uns über die Renndistanz die Pace gefehlt hat, um ganz vorne mithalten zu können. Wir haben alles versucht, um das Optimum aus unserem Paket herauszuholen."
Highlights 24h Spa 2025: 24 Stunden in 30 Minuten
Rowe-Teamchef H.P. Naundorf ergänzt: "Unsere Performance war in der Schlussphase im Vergleich zur Konkurrenz nicht mehr so gut, wie sie hätte sein müssen. Das gibt es im Motorsport, das muss man akzeptieren."
Der Rowe-BMW #98 (Farfus/Krohn/Marciello) sah als Dritter die Zielflagge, wurde aber wegen eines Tracklimit-Vergehens von Raffaele Marciello nachträglich auf Rang fünf zurückgestuft. "Es war ein bitteres Ende für uns. Wir haben alles gegeben. Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten, daher tut es mir leid für Lello", sagt Teamkollege Augusto Farfus.
"Abgesehen von diesem kleinen Fehler mit den Track Limits haben wir unseren Rennplan sehr gut umgesetzt. Ich denke, ein Podium war in Reichweite, aber nicht mehr." Farfus gehörte zu den sieben Piloten, die den 24-Stunden-Triple-Header aus Le Mans, Nürburgring und Spa fuhren.
"Ich persönlich habe genug Gründe zu lächeln, die Möglichkeit gehabt zu haben, an den drei größten 24-Stunden-Rennen der Welt mit einem konkurrenzfähigen Auto teilzunehmen. Das ist es, was ich mitnehme - inklusive des Sieges auf dem Nürburgring", sagt er dazu.
WRT profitiert von Rowe-Rückzug
Von der Aufgabe der #998 profitierten die zwei WRT-BMW #32 (Weerts/de Wilde/K. van der Linde) und #31 (D. Vanthoor/S. van der Linde/Wittmann), die dadurch jeweils einen Platz gewannen. Für das erfolgsverwöhnte Team WRT waren die Platze sieben und acht ein Resultat zum Vergessen. Beide Fahrzeuge hatten im Ziel eine Runde Rückstand.
"Das war ein enttäuschendes Rennen für uns", sagt Teamchef Vincent Vosse unverblümt. "Ich denke, wir BMW-Teams haben aus den Mitteln, die uns zur Verfügung standen, das Beste gemacht. Die Plätze fünf, sieben und acht spiegeln das Kräfteverhältnis aus meiner Sicht ganz gut wider. Es ist schade, dass wir bei unserem Heimspiel diesmal nicht um den Sieg kämpfen konnten."
Ugo de Wilde stößt ins selbe Horn: "Dieses Mal hatten wir nicht die Mittel, um das Rennen zu gewinnen, aber wir haben das Beste aus dem gemacht, was wir hatten. Und um ein Ergebnis zu erzielen, braucht es immer auch einen Faktor namens Glück. Manchmal muss man einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein - das war in diesem Rennen nicht der Fall."
All-Star-BMW verfehlt Top 10
Als Teil des Großaufgebots brachte BMW auch ein prominent besetztes "All-Star"-Auto an den Start. Doch Kevin Magnussen, Rene Rast und Valentino Rossi taten sich das gesamte Rennen über schwer. Am Ende wurde der WRT-BMW #46 Elfter.
"Es ist emotional, so ein Rennen zu beenden, denn es ist mit sehr viel Aufwand verbunden. Die letzten zehn Stunden waren sehr lang. Ich finde es fordernder als Le Mans, weil die Strecke physisch anspruchsvoller ist", sagt MotoGP-Legende Rossi
"Ich war am Ende müde, aber in meinen letzten beiden Stints bin ich gut gefahren. Das Ziel war, in den Top 10 anzukommen. Für mehr hatten wir leider nie die nötige Pace, waren nie schnell genug. Letztlich sind wir ein gutes Rennen gefahren, und ich habe mich sehr gut mit Kevin und René verstanden. Ich habe es genossen. Ich habe auch einiges gelernt, das mich beim nächsten Mal noch stärker machen wird."
Magnussen, der sein erstes GT3-Rennen bestritt, ergänzt: "Alles in allem war es eine tolle Erfahrung, an diesem Rennen teilzunehmen und den BMW M4 GT3 Evo zu fahren. Es lief nicht so, wie wir es uns erhofft hatten, aber wir hatten ein sauberes Rennen. Wir hatten keine Probleme, keine Strafen, keinen Schaden."
"Es ist natürlich nicht das beste Ergebnis, das man sich wünschen kann, aber es war eine schöne Erfahrung, und ich bin dankbar für diese Gelegenheit. Es war großartig, das Auto mit Valentino und René zu teilen - ein echtes Privileg."


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