24h Spa 2025: McLaren-Pole nach wildem Aston-Martin-Crash und Rossi-Debakel
McLaren-Pilot Marvin Kirchhöfer holt die Pole für die 24 Stunden von Spa 2025 - Rossi deutlich zu langsam - Heftiger Aston-Martin-Crash sorgt für längere Unterbrechung
(Motorsport-Total.com) - Der Garage-59-McLaren #59 (Loake/Kirchhöfer/Goethe) startet bei den 24 Stunden von Spa (hier im Livestream) von der Pole! Mit einer Rundenzeit von 2:15.113 Minuten war Marvin Kirchhöfer in der entscheidenden Superpole am Freitag der Schnellste und sichert sich damit den besten Startplatz für die 77. Auflage des Klassikers.

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Marvin Kirchhöfer (Mitte) fuhr in der entscheidenden Superpole die Bestzeit Zoom
"Das war wahrscheinlich eine meiner besten Runden überhaupt", jubelt Kirchhöfer. "Man weiß es einfach zu schätzen, wenn man eine komplett freie Strecke vor sich hat. Ich habe das Gefühl, ich habe die Runde absolut perfekt getroffen. Das passiert wirklich selten."
"Ich denke, jeder im Fahrerlager weiß, wie schwer es ist, auf dieser Strecke eine perfekte Runde zu erwischen - aber heute haben wir es als Team geschafft. McLaren hat mir ein großartiges Auto gegeben, und das Team, Garage 59, hat einen herausragenden Job gemacht - ich bin einfach überglücklich im Moment."
Damit bestätigte sich, was sich schon im Qualifying am Donnerstagabend angedeutet hatte: Auf eine Runde ist der McLaren 720S GT3 Evo an diesem Wochenende nicht zu schlagen! Dem zweitplatzierten Getspeed-Mercedes #17 (Stolz/Gounon/Schiller, 2.) von Superpole-Fahrer Jules Gounon fehlten bereits 0,414 Sekunden auf die McLaren-Bestzeit.
Dries Vanthoor im WRT-BMW #31 (Vanthoor/Van der Linde/Wittmann, 3.) landet auf dem dritten Startplatz, wobei dem Belgier 0,186 Sekunden auf den Getspeed-AMG fehlten. Die zweite Startreihe komplettiert Maxime Martin im Boutsen-VDS-Mercedes #9 (Grenier/Götz/Martin), der lange vorne lag und erst kurz vor dem Ende von der Spitze verdrängt wurde.
Rossi im WRT-BMW #46 nur Vorletzter
Der Erste, der seine beiden fliegenden Runden auf dem Ardennen-Kurs in Angriff nehmen durfte, war MotoGP-Legende Valentino Rossi. Im Qualifying am Donnerstag hatte der Italiener gemeinsam mit Rene Rast und Kevin Magnussen im WRT-BMW #46 (Rast/Magnussen/Rossi) gerade so den Sprung in die Superpole geschafft.

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Rossi durfte die Superpole fahren, doch am Ende fehlten zwei Sekunden zur Pole Zoom
Rossi fuhr mit dem Messer zwischen den Zähnen. In seiner ersten Runde brauchte der BMW-Pilot dennoch 2:17.674 Minuten, die er im zweiten Umlauf auf 2:17.116 Minuten drücken konnte. Für eine Top-Platzierung war das allerdings viel zu langsam, am Ende springt der 18. und damit drittletzte Startplatz heraus.
"[Die Superpole] ist sehr besonders, weil man den Druck spürt, und das ist gut, denn man ist allein auf der Strecke und kann sich besser auf seine Runde konzentrieren", sagt Rossi. "Ich wollte versuchen, eine 1:16 Minuten zu fahren, aber ich habe eine 1:17,1 Minuten geschafft. Es war nicht genug. Aber ich bin zufrieden, es war ziemlich gut."
Heftiger Aston-Martin-Crash sorgt für Unterbrechung
Dass Rossi keine Chance auf einen vorderen Startplatz hatte, zeigte sich schon kurze Zeit später: Maxime Martin, der als dritter Pilot auf die Zeitenjagd gegangen war, setzte in 2:15.792 Minuten eine neue Bestzeit und war damit bereits 1,3 Sekunden schneller als der WRT-BMW-Pilot.
An die Bestzeit des Belgiers kamen die nachfolgenden Piloten, darunter Kelvin van der Linde im WRT-BMW #32 (De Wilde/Weerts/Van der Linde, 16.) und Patric Niederhauser im Rutronik-Porsche #96 (Müller/Niederhauser/Picariello, 15.) nicht heran. Martin brannte eine gute Zeit in den Asphalt.
Etwa zur Halbzeit der Session musste die Superpole unterbrochen werden, nachdem Henrique Chaves im Walkenhorst-Aston-Martin #34 (Krognes/Pittard/Chaves) heftig in die Reifenstapel eingeschlagen war. Der Portugiese konnte selbstständig aussteigen, doch sein Auto wurde schwer beschädigt. Das Walkenhorst-Team erwartet eine große Aufgabe, damit das Trio am Samstag starten kann.
Auch nach dem Restart hatte die Martin-Bestzeit lange Bestand, wobei die Konkurrenz langsam näherkam. Mattia Drudi, Lucas Auer und Alessio Rovera schoben sich nacheinander jeweils auf den zweiten Rang nach vorne, wobei dem AF-Corse-Ferrari #51 (Rovera/Abril/Pier Guidi) nach dem ersten Versuch lediglich zwei Tausendstel auf die AMG-Bestzeit fehlten.
Entscheidung um die Pole fällt am Ende
Bei den letzten Versuchen ging alles ganz schnell: Erst setzte sich Vanthoor im WRT-BMW #31 an die Spitze, dann übernahm Jules Gounon im Getspeed-Mercedes #17 den Platz an der Sonne. Gegen Marvin Kirchhöfer waren beide Piloten allerdings chancenlos.
Der Deutsche fuhr seine dominante Bestzeit bereits im ersten Versuch und brauchte die zweite Runde gar nicht mehr, um sich noch einmal zu verbessern. Schon im Qualifying am Donnerstag war McLaren deutlich schneller als die Konkurrenz.
"Ja, wir haben auf jeden Fall ein gutes Auto - das steht fest", grinst Kirchhöfer. "Aber in Spa gelten eigene Wetterregeln. Es sieht zwar okay aus, aber heute sah es auch lange gut aus, und dann war plötzlich wieder Zittern angesagt. Der nächste Schritt ist jetzt natürlich das Rennen. Wir müssen sauber durchkommen, nichts riskieren - und dann schauen wir mal, wo wir am Ende landen."
Zwei Hersteller waren in der Superpole am Freitag nicht mehr vertreten und starten den 24h-Klassiker daher nicht aus dem Top 20: Der bestplatzierte HRT-Ford #64 (Maini/Mardenborough/Drouet) landete im Qualifying am Donnerstag auf dem 26. Gesamtrang, der schnellste Attempto-Audi #66 (Mukovoz/Hofer/Nesov/Pereira) startet von der 29. Position.
Der Startschuss für das diesjährige 24-Stunden-Rennen in Spa fällt am Samstag um 16:30 Uhr.
Startreihenfolge der Top 20 bei den 24h Spa 2025
1. Garage59-McLaren #59 (Loake/Kirchhöfer/Goethe)
2. Getspeed-Mercedes #17 (Stolz/Gounon/Schiller)
3. WRT-BMW #31 (Vanthoor/Van der Linde/Wittmann)
4. Boutsen-VDS-Mercedes #9 (Grenier/Götz/Martin)
5. AF-Corse-Ferrari #51 (Rovera/Abril/Pier Guidi)
6. Winward-Mercedes #48 (Engel/Cairoli/Auer)
7. VSR-Lamborghini #163 (Mitchell/Perera/Mapelli)
8. Comtoyou-Aston-Martin #7 (Drudi/Thiim/Sörensen)
9. Herberth-Porsche #92 (Ineichen/Heinemann/Sturm)
10. AF-Corse-Ferrari #50 (Donno/Fuoco/Leclerc)
11. Schumacher-CLRT-Porsche #22 (Güven/Heinrich/Bachler)
12. Grasser-Lamborghini #63 (Bortolotti/Engstler/Pepper)
13. Verstappen.com-Aston-Martin #33 (Vermeulen/Lulham/King)
14. Rowe-BMW #98 (Farfus/Krohn/Marciello)
15. Rutronik-Porsche #96 (Müller/Niederhauser/Picariello)
16. WRT-BMW #32 (De Wilde/Weerts/Van der Linde)
17. Schumacher-CLRT-Porsche #18 (Campbell/Buus/Jaminet)
18. WRT-BMW #46 (Rast/Magnussen/Rossi)
19. Rowe-BMW #998 (Eng/Harper/Hesse)
20. Walkenhorst-Aston-Martin #34 (Krognes/Pittard/Chaves)


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