Evolution statt Revolution: Ferrari präsentiert Evo-Version des 296 GT3

Ferrari hat ein Evo-Modell des erfolgreichen 296 GT3 vorgestellt - Welche technischen Änderungen vorgenommen wurden und wann das Auto zum Einsatz kommen wird

(Motorsport-Total.com) - Der Ferrari 296 GT3 gehört zweifelsohne zu den erfolgreichsten GT3-Boliden der jüngeren Vergangenheit: Mit über 140 Siegen, 405 Podiumsplätzen und 56 Polepositions hat der italienische Rennwagen sein Potenzial in den vergangenen drei Jahren eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Titel-Bild zur News: Ferrari hat ein Evo-Modell des 296 GT3 vorgestellt

Ferrari hat ein Evo-Modell des 296 GT3 vorgestellt Zoom

Im Rahmen des 24-Stunden-Rennens in Spa präsentierte Ferrari nun die Evo-Variante des 296 GT3. Die überarbeitete Version basiert auf den umfangreichen Erkenntnissen der vergangenen Jahre und soll ab 2026 sowohl als komplettes Neufahrzeug als auch in Form eines Upgrade-Kits für bestehende Einsatzfahrzeuge verfügbar sein.

Ziel der Überarbeitung ist insbesondere eine höhere Konstanz unter Rennbedingungen. Die auffälligsten Änderungen betreffen die Aerodynamik: Nahezu sämtliche Karosserieteile wurden modifiziert, darunter Splitter, Unterboden, Radhausentlüftungen und der Heckdiffusor.

Im Fokus der Entwicklung stand eine möglichst stabile aerodynamische Balance, auch im Windschatten anderer Fahrzeuge. Die Strömungsführung im Frontbereich wurde entsprechend verfeinert, während der Diffusor so überarbeitet wurde, dass der Abtrieb auch in verwirbelter Luft möglichst konstant bleibt.

Große Änderungen an Heckflügel und Diffusor

Der Heckflügel wurde fast vollständig neu entwickelt: Neben einer geänderten Trägerstruktur kommt künftig ein Schnellverstellmechanismus zum Einsatz, der ursprünglich im 296 LMGT3 eingeführt wurde. Er ermöglicht eine besonders einfache und schnelle Anpassung des Anstellwinkels per Schraubverbindung.

Der Heckflügel des Ferrari 296 GT3 Evo wurde stark überarbeitet

Der Heckflügel des Ferrari 296 GT3 Evo wurde stark überarbeitet Zoom

Der 2,9-Liter-V6-Biturbo bleibt technisch weitgehend unangetastet. Ferrari vertraut weiterhin auf das kompakte 120-Grad-V-Layout mit innenliegenden Turboladern - ein Konzept, das Vorteile bei Gewicht, Schwerpunkt und Einbaulage mit sich bringt.

Die Positionierung des Aggregats bleibt unverändert, nämlich möglich tief und weit vorne im Chassis, um den Schwerpunkt zu senken und die Torsionssteifigkeit zu erhöhen. Allerdings wurde der Motor um zwei Grad geneigt, um mehr Bauraum für den Heckdiffusor zu schaffen und dessen aerodynamische Wirkung zu optimieren.

Der Heckdiffusor wurde umgestaltet und soll mehr Wirkung zeigen

Der Heckdiffusor wurde umgestaltet und soll mehr Wirkung zeigen Zoom

Auch die Radhausentlüftungen über den vorderen Radhäusern wurden in Abstimmung mit dem Unterboden neu gestaltet. Sie sorgen dafür, dass sowohl in freier Luft als auch im Windschatten anderer Fahrzeuge möglichst "saubere" Luft die hinteren Lufteinlässe erreicht.

Neue Radaufhängung als weitere Verbesserung

Das Getriebe erhält eine technische Anpassung: Basierend auf der Auswertung von Renndaten der letzten Jahre wurde die Übersetzung neu abgestimmt, um das Drehmomentverhalten in niedrigen wie hohen Geschwindigkeitsbereichen gezielt zu verbessern.

Im Bereich der Radaufhängung hat Ferrari die Kinematik an Vorder- und Hinterachse überarbeitet. Ziel war es, die Belastung der Bauteile zu senken, die Standfestigkeit zu erhöhen und das Fahrverhalten noch harmonischer auszubalancieren.

Auch die Frontpartie wurde leicht verändert

Auch die Frontpartie wurde leicht verändert Zoom

Gleichzeitig soll die neue Geometrie eine noch präzisere Rückmeldung zwischen Vorder- und Hinterachse ermöglichen. In der Box soll das Fahrzeug durch die neuen Set-up-Optionen zudem schneller und einfacher einstellbar sein, um schnelle Anpassungen vornehmen zu können.

Bessere Kühlung = höhere Zuverlässigkeit?

Weitere Optimierungen wurden in Hinblick auf die thermische Effizienz getroffen: Neue Luftführungen und zwei zusätzliche Lufteinlässe auf der Fronthaube erhöhen den Luftstrom zu den vorderen Bremsscheiben um über 20 Prozent gegenüber dem bisherigen Modell.

Zwei zusätzliche Öffnungen im Unterboden verbessern außerdem die Kühlung der elektrischen Servopumpe. Die Außenspiegel wurden neu positioniert und in ihrem Winkel verändert. Ziel war eine Reduktion der Vibrationen und eine bessere Rücksicht - auch hier flossen Erkenntnisse aus dem LMGT3-Programm ein.

Kundenteams, die bereits ein älteres Modell besitzen, könnten das Evo-Paket kaufen

Kundenteams, die bereits ein älteres Modell besitzen, könnten das Evo-Paket kaufen Zoom

Im Innenraum bleibt das bewährte Layout des 296 GT3 im Wesentlichen erhalten. Die Schwerpunkte liegen weiterhin auf Ergonomie, Sicht und intuitiver Bedienbarkeit. Neu ist ein verbessertes Klimasystem mit zusätzlichem Lüfter, das vor allem in Langstreckenrennen spürbar höhere Effizienz und Komfort verspricht.

Die Homologation des Ferrari 296 GT3 Evo ist derzeit in Vorbereitung. Die ersten Einsätze im internationalen GT-Sport sind für die Saison 2026 geplant. Für bestehende Kundenteams soll ein umfassendes Evo-Kit angeboten werden, das die Nachrüstung des aktuellen Modells auf den neuen Entwicklungsstand ermöglicht.

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