Porsche bestätigt offenes Geheimnis: Keine neuen 963-Kundenteams

2024 wird es keine neuen Teams mit Porsche 963 geben, die bisherigen Kunden dürften aber aufstocken - Porsche braucht Zeit zum Durchatmen

(Motorsport-Total.com) - Es zeichnete sich bereits ab, nun hat Porsche es offiziell bestätigt: Es wird 2024 keine neuen Kundenteams für den LMDh-Boliden 963 geben. Stattdessen werden die drei bestehenden Kunden - Jota, Proton und JDC-Miller - mit weiteren Fahrzeugen beliefert.

Titel-Bild zur News: Eines von drei Porsche-963-Kundenteams: Proton Competition

Eines von drei Porsche-963-Kundenteams: Proton Competition Zoom

Die Konstellation hat sich bereits abgezeichnet; Proton und Jota haben ganz offen mit weiteren Fahrzeugen geliebäugelt, Jota sogar mit einem Formel-1-Allstar-Aufgebot rund um Sebastian Vettel. Sportscar365 bringt nun auch ein zweites Auto für das IMSA-Kundenteam JDC-Miller Motorsports ins Spiel, allerdings wohl als Ersatzauto. Seit dem Debüt in Laguna Seca hat der gelbe Porsche 963 bei jedem Rennen die Zielflagge gesehen.

"Wir haben mit Proton und JOTA Gespräche über zweite Autos geführt, aber letztlich haben wir es nicht eilig", sagt Porsche-Nordamerika-Chef Volker Holzmeyer. "Wir konzentrieren uns auf die bestehenden Teams. Die bringen vielleicht weitere Autos, aber es wird keine neuen [Kunden-] Teams geben."

Wenn schon, dann richtig, lautet die Devise. Porsche setzt auf Qualität statt Quantität. Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass der 963 nicht wie einst der 962 nach Gruppe-C-Reglement in großen Stückzahlen produziert werden soll.

"Wir haben uns mit dem Einsatz von Kundenautos neben den Werksfahrzeugen schon viel Stress auferlegt", so Holzmeyer weiter. "Jetzt ist es meiner Meinung nach an der Zeit, etwas Ruhe reinzubringen, alles richtig zu machen, alles aufeinander abzustimmen und dann vielleicht darüber nachzudenken, [im Jahr 2025] weitere Autos einzusetzen."

Die bestehenden Kunden mit weiteren Autos auszustatten, mache aber Sinn: "Natürlich sind die Kunden interessiert, und für uns macht es Sinn, wenn die bestehenden Teams ein weiteres Auto bekommen, das reduziert die Komplexität."

JDC-Miller Motorsports liebäugelt mit einem zweiten Chassis, aber wohl nur als Ersatz

JDC-Miller Motorsports liebäugelt mit einem zweiten Chassis, aber wohl nur als Ersatz Zoom

Denn Porsche stellt den Teams einen Ingenieur und einen Techniker zur Verfügung. Mit zwei Autos im Team ist das natürlich effizienter, und mehr Autos liefern auch mehr Daten.

Dass Porsche es überhaupt wagt, gleich im ersten Jahr der LMDh Kundenautos bereitzustellen, sorgt im Fahrerlager für Respekt. "Viele fragen uns, warum wir uns [im ersten Jahr] diesen Stress machen", sagt Holzmeyer.

"Aber es funktioniert. Die Teams helfen sich gegenseitig mit Teilen aus. Penske ist integriert und hilft mit Teilen aus. Wenn wir einen Engpass haben, lösen wir das. Wir arbeiten zusammen. Wenn es um die reine Performance geht, gibt es natürlich einen Krieg, weil die Teams operieren und jeder die letzten Performance-Details selbst herausfinden muss."

Performance-Details werden also nicht zwischen den Kunden und dem Werk ausgetauscht. "Aber alles andere ist ein Joint Venture und das fühlt sich gut an."

Porsche ist der einzige Hersteller in der gesamten Hypercar-Szene, der bislang einen konsequenten Kundensport-Ansatz verfolgt. Der Porsche 963 erhält im kommenden Winter zahlreiche Zuverlässigkeits-Updates.

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