Trotz starkem Fuji-Auftritt: Porsche 963 erhält Updates für 2024

Porsche arbeitet an Zuverlässigkeits-Updates für seinen LMDh-Boliden in WEC und IMSA - Erste Testfahrten haben bereits stattgefunden

(Motorsport-Total.com) - Der Porsche 963 erhält für die Saison 2024 diverse Zuverlässigkeits-Updates. Zwar gelang dem LMDh-Boliden aus Weissach nach mehreren IMSA-Erfolgen mit dem dritten Platz in Fuji auch endlich der lang ersehnte Durchbruch in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Dennoch wird Porsche Penske Motorsport mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein.

Titel-Bild zur News: Porsche ruht sich auf dem Podest-Erfolg in Fuji nicht aus

Porsche ruht sich auf dem Podest-Erfolg in Fuji nicht aus Zoom

Vor allem die Albtraumstunden am Samstagabend bei den 24 Stunden von Le Mans 2023 haben ein Trauma hinterlassen, das man nun mit Updates beheben will. Allerdings setzt das LMDh-Reglement den Möglichkeiten enge Grenzen.

Während das LMH-Reglement bis zu fünf "Evo-Joker" erlaubt, dürfen an Prototypen nach LMDh-Reglement nur bestimmte Komponenten unter bestimmten Umständen neu homologiert werden. Basierend auf den Erfahrungen mit acht Fahrzeugen in der laufenden Saison - vier in Werks- und vier in Kundenhand - will Porsche den Boliden nun in diesem Rahmen überarbeiten.

Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh bei Porsche, sagt gegenüber 'Sportscar365': "Was können wir tun? Wir können innerhalb des Reglements, das wir haben, neue Dinge homologieren. Außerhalb dieses Fensters können wir die Software und das Set-up verbessern."

"Wir müssen unser Auto und unser Paket viel besser verstehen, um den Rückstand aufzuholen. Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Wir wissen, was wir tun können. Wir wollen das Fenster nutzen. Wir haben diese Möglichkeiten, und natürlich werden wir sie nutzen."

Bei einem Test in Spa-Francorchamps wurden die Komponenten bereits erprobt. Dort testeten auch WRT mit dem BMW M Hybrid V8 und das RMG-Team mit dem neuen BMW M4 GT3 Evo. Auch Lamborghini sollte an den Testfahrten teilnehmen, musste aber nach dem schweren Unfall von Mirko Bortolotti in Le Castellet absagen.

Keine sichtbaren Updates

Kuratle räumt ein, dass die Fahrbarkeit eines der größten Probleme ist. Es ist schwierig genug, dieses Problem in den Griff zu bekommen. Zudem gibt es nach wie vor Probleme mit dem Hybridsystem - die schlimmste LMDh-Krankheit seit Beginn des Programms Anfang 2022.

"Die Zuverlässigkeit ist das Wichtigste, woran wir arbeiten. Es gibt Zuverlässigkeitsprobleme mit der MGU. Daran arbeiten wir gemeinsam mit den Hybridpartnern. Aber wir haben auch Probleme mit dem Auto, wie man in Le Mans und bei einigen anderen Rennen gesehen hat. In diesen Bereichen müssen wir zur Konkurrenz aufschließen."

"Es geht nicht um Leistung, es geht um Zuverlässigkeit. Das ist genau das Fenster, in dem man homologieren kann. Daran müssen wir arbeiten", sagt Kurtle, der von "signifikanten" Updates in Sachen Zuverlässigkeit spricht.


Fotos: WEC 2023: 6 Stunden von Fuji


Optisch wird es keine Veränderungen geben: "Das ist nichts, was die Fans oder die Leute an der Strecke sehen. Wir machen keine großen Dinge an der Aerodynamik. Es sind mechanische Dinge. Zuverlässigkeit ist der Schlüssel."

"Wir planen kein großes Karosserie-Update oder ähnliches, denn das Auto ist innerhalb des Aerodynamikfensters homologiert, und da muss es auch bleiben. Das sind auch nicht unsere Schwachpunkte. Wir haben Dinge wie die Servolenkung und solche Zuverlässigkeitsprobleme." Für den großen Kampf mit zehn Herstellern in Le Mans 2024 sind die Updates also willkommen.

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