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6h Fuji: "Verrücktes Gurtproblem" kostet Proton die Chance, Ferrari zu schlagen
Proton war mit dem Kunden-Porsche 963 auf dem Weg, das Ferrari-Werksteam in Fuji zu schlagen - doch ein "verrücktes Gurtproblem" zerstörte diese Hoffnung
(Motorsport-Total.com) - Proton hatte mit dem privat eingesetzten Porsche 963 die Möglichkeit, das Ferrari-Werksteam beim WEC-Lauf in Fuji (Japan) zu schlagen, doch ein "verrücktes" Problem mit dem Sicherheitsgurt machte im Rennen alle Hoffnungen zunichte.

© Motorsport Images
Die beiden Kunden-Porsche von Proton und Jota hinterließen einen guten Eindruck Zoom
Der Zwischenfall ereignete sich nach dem ersten Doppelstint von Harry Tincknell, der an Teamkollege Gianmaria Bruni übergeben wollte. Weil sich die Gurte beim Fahrerwechsel allerdings nicht festziehen ließen, musste Proton das komplette Gurtsystem wechseln und verlor dadurch mehr als fünf Minuten.
"Es war viel möglich", sagt Neel Jani, der den Porsche 963 gemeinsam mit Tincknell und Bruni pilotiert, gegenüber Motorsport.com. "Als ich ins Auto stieg, war ich direkt hinter dem Porsche [#6] und den beiden Toyotas, und ich blieb den ganzen Stint über hinter ihnen."
Ungewöhnliches Gurtproblem beim Proton-Porsche
Erst das Problem mit dem Gurt warf das Proton-Trio weit zurück. "Der Gurt löste sich aus der Schnalle - der Teil, an dem man zieht, um den Gurt zu straffen, rutschte durch das Schnalle und kam heraus", erklärt Jani die Schwierigkeiten.
"Wir konnten die Gurte nicht mehr festziehen, also mussten wir den ganzen Gurt wechseln", war der Schweizer nach dem Rennen enttäuscht. "Das war eine richtige Freakshow. So etwas habe ich noch nie gesehen."
"Es ist schade, denn ich bin sicher, dass wir Vierter geworden wären", glaubt Jani. "Wir waren schneller als die Ferraris. Wir hatten sie auf dem Zettel. Aber wenn man bedenkt, dass das Auto an diesem Wochenende neu war, können genau diese Dinge passieren, wenn man nicht vorher testet."

© Motorsport Images
Proton startete mit einem neuen Porsche 963 Zoom
Denn der Porsche 963, mit dem Proton in Fuji an den Start ging, war ein anderes Chassis als noch in Monza. Dieser Rennwagen wurde nach dem WEC-Debüt nach Amerika verschifft, um dort in der IMSA zu starten.
Mit dem neuen Porsche absolvierte Proton lediglich ein Rollout auf der Porsche-Teststrecke in Weissach. Dabei wurden noch keine Auffälligkeiten mit dem Sicherheitsgurt festgestellt, die im Verlauf des Rennens erstmals auftraten.
Proton "über den Verhältnissen geschlagen"
"Wir haben gesehen, dass wir die Fahrer haben, und wir haben die Pace", so Jani. "Jetzt müssen wir nur noch die Details aussortieren, die bei so wenig Fahrzeit logischerweise noch nicht aussortiert sind."
"Es ist schade, denn es lief so gut", ergänzt Tincknell. "Ich war direkt hinter Calado, bevor ich gestoppt habe. Ich hatte eine wirklich gute zweite Hälfte meines Stints und wir waren mit den Ferraris gleichauf."
"Die Pace des Autos war erstaunlich, wenn man bedenkt, dass wir nicht getestet haben", erinnert der Brite. "Wir machen ständig Fortschritte, und ich denke, unser fünfter Platz im dritten Training war realistisch."
Tincknell weiter: "Ich glaube wirklich, dass wir uns über unsere Verhältnisse schlagen, wenn man bedenkt, wo wir uns im Programm befinden und dass Proton kein etabliertes Prototypen-Team ist." Im Fuji blieb wegen des Problems mit dem Sicherheitsgurt am Ende der neunte Platz.
Auch Jota mit einem guten Auftritt
Auch das zweite Porsche-Kundenteam Jota verpasste die Chance, das Ferrari-Werksteam zu schlagen. Antonio Felix da Costa erhielt im Verlauf der zweiten Rennstunde eine Durchfahrtsstrafe, weil er mit einem LMP2-Boliden kollidierte - ausgerechnet dem Schwesterauto aus dem eigenem Jota-Team.
Dadurch rutschte der Portugiese, der gemeinsam mit Will Stevens und Yifei Ye am Steuer saß, auf den sechsten Platz und damit hinter die beiden Ferrari 499P zurück. Am Ende betrug der Rückstand auf den fünftplatzierten Ferrari lediglich 22 Sekunden.

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Auch Jota verpasste mit dem Porsche 963 die Chance, die Werks-Ferrari zu schlagen Zoom
"Ohne die Durchfahrtsstrafe hätten wir mit dem führenden Ferrari um den vierten Platz gekämpft", glaubt Jota-Teamchef Sam Hignett gegenüber Motorsport.com. "Das Endergebnis ist auch deshalb verzerrt, weil die Full-Course-Yellow weniger als eine Runde lang gedauert hat, während wir die gesamte Gerade unter FCY gefahren sind."
"Wir haben dort 15 Sekunden verloren, also waren wir in Wirklichkeit etwa zehn Sekunden zurück. Wir hätten Vierter werden können, aber uns fehlte ein bisschen auf den Porsche #6, also liegt da noch etwas Arbeit vor uns."


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