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Kontroverse "Grello"-Kollision: Jetzt spricht das Aston-Martin-Team
Dörr Motorsport äußert sich erstmals zu der Kollision mit dem Manthey-Porsche von Kevin Estre, der das Team das Rennen kostete und dem "Grello" die Strafe einbrachte
(Motorsport-Total.com) - "In unseren Augen war es ein Rennunfall." - Das Team Dörr Motorsport bezieht Stellung zum Unfall mit dem Manthey-EMA-Porsche #911 (Estre/Güven/Preining) "Grello", der den Kampf um den Sieg bei den 24 Stunden vom Nürburgring 2025 entschied, für intensive Fan-Diskussionen sorgte, und für Dörr Motorsport mit einem riesigen Schaden endete.

© 24h Nürburgring/YouTube
Rolf Scheibners Aston Martin blieb nach der Kollision auf dem Dach liegen Zoom
Jochen Albig, Motorsportdirektor bei Dörr Motorsport, ließ Motorsport-Total.com ein Statement zukommen (komplettes Statement am Ende des Artikels). Dieses ist bemerkenswert diplomatisch formuliert für das, was dem Fahrzeug widerfahren ist.
Insbesondere heißt es, dass solche Unfalle "bedauerlicherweise nie komplett vermeidbar" und "sicher nicht durch Absicht" entstanden seien. Die 100-Sekunden-Strafe gegen Manthey EMA nennt er eine "bedauerliche Konsequenz". Das Team nimmt ausdrücklich Abstand von Schuldzuweisungen.
Diese Worte, die den "Grello" indirekt in Schutz nehmen, sind bemerkenswert und werden den Druck auf die Rennleitung erhöhen, die die Strafe verhängt hat. Die Sportkommissare wiesen den Manthey-Protest zurück, weil eine Zeitstrafe gemäß DMSB-Rundstreckenreglement nicht protestiert werden kann.
Wichtig ist dem Team auch, dass man selbst nicht Teil der Verhandlung gewesen ist. Zwar war klar zu sehen, wie Kevin Estre und Rainer Dörr gemeinsam zur Rennleitung gingen, in den Raum ging dann aber nur Estre.
Fahrer Rolf Scheibner, einem von Pirelli auf dem Auto nominierter Fahrer, ist ebenfalls kein Vorwurf zu machen. Auf Nachfrage bestätigt Albig, dass die gefahrene Linie an dieser Stelle der Ideallinie entspricht. Scheibner ist ein erfahrener Pilot beim 24-Stunden-Rennen mit 15 Teilnahmen, war Leiter der internen Fahrausbildung bei BMW und ist Klassensieger des Rennens im Jahr 2016 in der Klasse SP8.
Der rennentscheidende Unfall bei den 24h Nürburgring 2025
Allerdings tritt Scheibner ausschließlich beim 24-Stunden-Rennen an und ist damit nur einmal im Jahr auf der Nordschleife in einem Rennen unterwegs. In der NLS war er zuletzt 2017 aktiv. Er wurde nach dem Überschlag im Krankenhaus (nicht Medical Center) durchgecheckt und konnte noch am selben Tag nach Hause fahren.
Dörr Motorsport hatte auch noch etwas zu feiern: In der Klasse SP8T gelang dem Team ein sensationeller Klassensieg mit einem bandneuen McLaren Artura Trophy.
Das Statement von Dörr Motorsport im Wortlaut
Beim diesjährigen 24h-Rennen am Nürburgring kam es - wie wir alle sehen konnten - zu einer Kollision zwischen einem unserer Fahrzeuge in der Klasse SP10 und dem zu dieser Zeit führenden Porsche von Kevin Estre.
Die nachträglich gegen den Manthey EMA Piloten ausgesprochene Strafe zeigt, dass die Rennleitung ihn als verantwortlich für diesen Zwischenfall eingeschätzt hat.
Wichtig ist uns an dieser Stelle festzuhalten: Wir haben die Rennleitung nicht kontaktiert, wurden in diesem Zusammenhang auch nicht angehört und betrachten die Situation mit einer differenzierten Perspektive.

© Jochen Merkle
So sah der Dörr-Aston-Martin #179 vor dem Unfall in seiner ganzen Pracht aus Zoom
Kevin Estre befand sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in der Gesamtführung - auf einer der fahrerisch anspruchsvollsten Rennstrecken weltweit und unter unmittelbarem Druck durch den Verfolger. Gerade in der Spitzengruppe erfordern Überholmanöver schnelle Entscheidungen innerhalb von Sekundenbruchteilen.
In solchen Situationen kann es möglicherweise vorkommen, dass Fahrverhalten, Bewegungen oder Signale vorausfahrender Fahrzeuge nicht eindeutig einzuschätzen oder vorherzusehen sind.
Wir glauben: Solche Unfälle sind im Rennsport bedauerlicherweise nie komplett vermeidbar. Sie entstehen sicher nicht durch Absicht, sondern durch das Zusammentreffen unglücklicher Faktoren.
In unseren Augen war es ein Rennunfall, wie er im Hochleistungsmotorsport passieren kann - tragisch für uns, am Ende mit sehr bedauerlicher Konsequenz für Manthey EMA - aber aus unserer Sicht kein Anlass für Schuldzuweisungen.
Wir stehen für respektvollen, fairen Wettbewerb und Wissen um die Herausforderung, ein Rennen auf diesem Niveau zu fahren.


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