Yuki Tsunoda: Mein Auto ist "nicht das gleiche" wie das von Verstappen

Yuki Tsunoda erklärt seine Schwierigkeiten mit dem Set-up, das bei Red Bull besonders sensibel ist - Max Verstappen mit größerem Update

(Motorsport-Total.com) - Yuki Tsunoda hat derzeit einen schweren Stand. Auch der Japaner kann die hohen Erwartungen von Red Bull nicht gänzlich erfüllen und konnte bislang in fünf Rennen erst sieben Punkte beisteuern - von Teamkollege Max Verstappen ist er dabei ebenfalls noch deutlich weit entfernt.

Titel-Bild zur News: Yuki Tsunoda (Red Bull) vor dem Formel-1-Rennen in Monaco 2025

Yuki Tsunoda hat bei Red Bull noch zu kämpfen Zoom

Mit dem neuen Upgrade in Imola schien aber eine Wende zu kommen, denn am Freitag war der Japaner bis auf eine Zehntelsekunde am Weltmeister dran, was auch Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko positiv hervorhob.

Im Qualifying folgte dann allerdings der Rückschlag: Tsunoda verlor das Auto auf seiner ersten schnellen Runde aus der Kontrolle und flog spektakulär mit einem Überschlag ab.

"Um ehrlich zu sein, so etwas wäre nicht passiert, wenn ich das Auto besser verstanden hätte", hadert er rückblickend und gibt einen Einblick in die Gründe für seinen Unfall. "Ich bin einfach zu viel Risiko gegangen. Ich glaube, das liegt einfach daran, dass ich das Verhalten des Autos bei den verschiedenen Set-ups noch nicht richtig verstehe", sagt er.

Das sei bei seinem alten Rennstall Racing Bulls noch anders gewesen. Dort sei der Unterschied nicht so groß gewesen, selbst wenn man das Set-up veränderte. Anders der RB21: "Das Red-Bull-Auto verändert sich mehr, als ich erwartet habe", sagt Tsunoda und zeigt sich etwas verwundert.

Zwar war die Set-up-Richtung für ihn bei Red Bull neu, generell sei es aber eigentlich in Imola kein neuer Ansatz gewesen. "Ich habe das im Grunde genommen meine ganze Karriere über so gemacht", sagt er.

Nicht das gleiche Auto wie Verstappen

Verstappen hatte am Samstag im Gegensatz zu Tsunoda mit einem anderen Set-up deutlich zulegen können. "Der Unterschied liegt wahrscheinlich darin, dass er das Auto besser kennt - und vielleicht auch die Ingenieure. Er konnte im dritten Training mehr Performance herausholen", sagt Tsunoda.

"Mein Set-up hat einfach nicht funktioniert. Also bin ich auf sein Set-up umgestiegen, und schon in Kurve 2 habe ich gemerkt: Das fühlt sich richtig gut an. Deshalb war ich dann vielleicht etwas zu übermotiviert." Die Folge war der Abflug und ein Start aus der Boxengasse, was ihm am Ende wenigstens noch Rang zehn brachte.


Fotostrecke: Imola: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Was Tsunoda bei der Sache aber erläutern möchte: "Ich bin ehrlich gesagt noch nie mit dem vollständigen neuen Paket gefahren - auch in Imola nicht." Heißt: Verstappen kam in den Genuss des vollständigen Upgrades, Tsunoda nicht. "Es war ein bisschen anders. Aber es ist gut, dass er mit dem neuen Paket einen Schritt nach vorne gemacht hat."

Ob er in Monaco das vollständige Upgrade bekommt, weiß er nicht. "Ich glaube nicht", so Tsunoda.

Tsunoda: "Ich gebe mein Bestes"

Die Aufgabe wird für ihn an diesem Wochenende nicht leichter. Gerade in Monaco muss Tsunoda versuchen, seine Saison geradezurücken - und das auf einer Strecke, die Red Bull in den vergangenen Jahren überhaupt nicht lag.

Nur: Red Bull braucht Tsunodas Punkte, will man gegen McLaren in der Konstrukteurs-WM einen Stich sehen. Und auch Verstappen würde ein starker Tsunoda in der WM helfen.


"Ich gebe mein Bestes", sagt er. "Aber es ist ehrlich gesagt kein leichter Weg, ihm näher zu kommen. Wie gesagt, ich verstehe das Auto noch nicht vollständig - und es ist auch nicht das gleiche Auto", rechtfertigt er sich.

"Ehrlich gesagt, es gibt noch viele Schwankungen. Manchmal komme ich ihm plötzlich näher, wie wohl in Imola. Aber sobald ich ein anderes Set-up ausprobiere, verliere ich komplett den Anschluss. Und wenn ich dann zurückwechsle, fühle ich mich auch nicht wirklich wohl. Es ist noch ein Auf und Ab."