Wie "schockierend" war Lawsons Rückkehr zu Racing Bulls wirklich?
Ein erstes Zwischenfazit, wie sich Formel-1-Fahrer Liam Lawson nach seiner "Degradierung" von Red Bull zu Racing Bulls inzwischen schlägt
(Motorsport-Total.com) - "Ziemlich schockierend." So beschreibt Liam Lawson selbst seine bisherigen Ergebnisse - vier Grands Prix nach dem Neustart bei Racing Bulls, nachdem er zuvor von Red Bull "degradiert" wurde.

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Formel-1-Fahrer Liam Lawson von Racing Bulls 2025 Zoom
"Wir haben keine Punkte", sagte Lawson schlicht nach einem weiteren ernüchternden Rennen in Miami. "In der Formel 1 gibt es natürlich viele Variablen, und ein komplettes Rennen sauber zusammenzubringen, kann ziemlich schwierig sein. Die Pace war meistens da, aber leider hat es bisher einfach nicht geklappt."
In der öffentlichen Wahrnehmung ist bislang klar: Isack Hadjar überzeugt bei Racing Bulls am meisten. Der französische Rookie kämpfte regelmäßig um Punkte und hat Lawson bislang im Qualifying mit 4:1 geschlagen (inklusive Sprint-Qualifying).
Was die Zahlen nicht verraten
Allerdings wurde Lawson zweimal durch technische Probleme eingebremst: In Bahrain machte das Drag-Reduction-System (DRS) Schwierigkeiten, in Miami war es die Batterie.
Und Statistiken lassen sich natürlich verschieden interpretieren. Man könnte argumentieren, dass Lawson in den beiden regulären Qualifyings ohne technische Probleme im Schnitt sogar um 0,048 Sekunden schneller war als Hadjar.
Trotzdem: Die Situation ist problematisch. Hadjars durchschnittlicher Startplatz (im Grand Prix) liegt bei elf, Lawsons bei 14,5. Das erschwert das Punktesammeln an den Sonntagen erheblich.
Wie es Lawson in den Rennen erging
Ein besonders zähes Rennen erlebte Lawson in Japan. Dort fiel er schon am Start von Platz 13 auf 14 zurück und kam schließlich als 17. ins Ziel - unter anderem von Jack Doohan und Nico Hülkenberg unterboten, von Carlos Sainz überholt. Hadjar erzielte derweil einen starken achten Platz.
In Bahrain war die Pace besser, doch zwei Zeitstrafen nach Berührungen mit Lance Stroll und Hülkenberg warfen ihn vom möglichen 13. (vor Hadjar) auf Platz 16 zurück.
In Saudi-Arabien stand Lawson zum ersten Mal vor Hadjar in der Startaufstellung, verlor aber im Chaos der Startphase an Boden. Seine Strategie mit Medium- und Hard-Reifen verlangte einige Überholmanöver - doch eine 10-Sekunden-Strafe für ein Überholmanöver außerhalb der Strecke gegen Doohan warf ihn von Platz elf auf P12 zurück. Hadjar sammelte erneut einen Punkt.
In Miami schließlich sorgte ein Rennzwischenfall - wieder mit Doohan - gleich nach dem Start für einen Dreher Lawsons. Sein Racing Bulls wurde beschädigt, die Chance auf Punkte war dahin. Lawson nannte das beschädigte Auto "ziemlich grauenhaft".
Was Lawson selbst sagt
Nach dem nächsten frustrierenden Rennen wirkte Lawson erschöpft, doch sein Abschneiden sieht womöglich schlechter aus, als es tatsächlich war. Die bislang spärlichen Daten deuten auf ein insgesamt ausgeglichenes Leistungsniveau zwischen ihm und Hadjar hin.

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In Bahrain fuhr Lawson hinter seinem RB-Teamkollegen Hadjar Zoom
"Vom Gefühl her fühle ich mich richtig wohl im Auto", sagt Lawson. "Die Pace war meistens gut, nur leider ohne Resultate."
Wie geht es nun weiter? "Reset - wie immer. So muss man im Motorsport eben ticken. Weiterarbeiten, weiter verbessern", meint Lawson.
"Ich glaube nicht, dass sich etwas wirklich ändern muss. Unser Ansatz für das Wochenende war richtig gut. Das Auto war schnell, es wird schon irgendwann Klick machen."
Was Lawson jetzt braucht? Vor allem: keine Kollisionen und keine Strafen mehr.


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