Qualifying-Schwäche 2025: Kriegt's Lando Norris in Monaco endlich hin?

Lando Norris steht sich 2025 vor allem samstags oft selbst im Weg: In Monaco könnte den McLaren-Piloten seine Quali-Schwäche nun besonders teuer zu stehen kommen

(Motorsport-Total.com) - Nirgendwo im Formel-1-Kalender ist das Qualifying so wichtig wie in Monaco. Für Lando Norris sind das nicht unbedingt gute Nachrichten, blickt man doch auf die jüngste Qualifying-Form des Briten: Nur eine Pole konnte der McLaren-Pilot trotz des schnellsten Autos 2025 bisher einfahren, zuletzt lief es für Norris samstags besonders schlecht.

Titel-Bild zur News: Lando Norris

Lando Norris am Donnerstag bei seiner Ankunft im Fahrerlager von Monte Carlo Zoom

Nach dem Patzer mit Platz sechs im Bahrain-Quali, kam es mit dem Q3-Crash in Dschidda sogar noch schlimmer. Immerhin: In Miami musste sich Norris nur Max Verstappen geschlagen geben, fiel dann aber beim Startduell mit dem Weltmeister entscheidend zurück. In Imola vergangene Woche reichte es schließlich wieder nur zu Startplatz vier.

Vor dem Auftritt in Monaco glaubt Norris dennoch: "Ich bin überzeugt, dass ich die Geschwindigkeit habe. Aber es stimmt: In diesem Jahr ist es mir nicht gelungen, die Dinge so gut zusammenzubringen wie in der Vergangenheit, über viele Jahre hinweg", räumt der WM-Zweite ein.

Norris über Quali: "Dieses Jahr einfach nicht gut genug"

Dabei ist er selbst überrascht: "Das Qualifying war eigentlich immer etwas, wobei ich mich sehr wohl gefühlt habe - nicht unbedingt immer mit Selbstvertrauen, aber mit einer gewissen Stärke und Konstanz. Dieses Jahr war ich darin einfach nicht gut genug. Es ist nicht so, dass ich einen schlechten Job mache - aber wenn man gegen die Besten der Welt antritt, dann ist 'nicht perfekt' praktisch gleichbedeutend mit 'nicht gut genug'."

Deshalb arbeite er mit seinen Ingenieuren intensiv daran, seine "größte Schwäche in dieser Saison" abzustellen. Gleichzeitig will Norris aber nicht unerwähnt lassen: "Meine Rennen am Sonntag waren dafür stark - vielleicht nicht jedes einzelne, aber mein Rennverständnis und meine Entscheidungen waren gut. Mit den Sonntagen bin ich sehr zufrieden, die bereiten mir keine Sorgen. Mein Fokus liegt jetzt also ganz klar auf dem Samstag."

Will den Kopf trotz einiger schlechter Qualis nicht hängen lassen: Lando Norris

Will den Kopf trotz einiger schlechter Qualis nicht hängen lassen: Lando Norris Zoom

Ob er schon in Monaco das Ruder rumreißen kann, will Norris aber nicht sagen, weiß er doch: "Es braucht Zeit. Es ist eine gemeinsame Aufgabe: Von mir als Fahrer, von den Menschen um mich herum und vom Team, das mir das nötige Material und das richtige Fahrgefühl geben muss, damit ich wieder auf dem Niveau performen kann, das ich letztes Jahr hatte."

Denn klar sei auch: "Wenn ich dieses Niveau heute konstant abrufen könnte, hätte ich dieses Jahr schon einige Poles mehr geholt. Ich weiß, dass das Potenzial da ist. Aber es braucht eben Zeit und Arbeit, um es freizulegen", gibt der McLaren-Pilot an, zumindest zu wissen, woran er arbeiten müsse.

"Wochen oder Monate": Wann findet Norris seine Form?

Auf die Nachfrage, wie lange er dafür wohl brauche, antwortet Norris: "Das ist in der Formel 1 immer schwer zu sagen. Manchmal dauert etwas nur ein paar Tage, manchmal Monate. Aber ich würde sagen: Wochen." Wenngleich der 25-Jährige zu bedenken gibt: "Es könnten auch ein paar Monate sein. Es ist ein ständiger Prozess, in dem wir verschiedene Dinge ausprobieren - und aus jedem Versuch ergeben sich neue Erkenntnisse, die wiederum zu weiteren Schritten führen können."

Allerdings macht sich Norris nichts vor: Während er seine Form sucht, erwartet ihn auch im Fürstentum wieder starke Konkurrenz - nicht nur von WM-Spitzenreiter und Teamkollege Oscar Piastri, sondern auch von Imola-Sieger Max Verstappen. Dass Red Bull die vielen langsamen Ecken in Monte Carlo Schwierigkeiten bereiten werden, glaubt er nicht: "In Imola - da gibt es ebenfalls langsame Kurven - waren sie sehr stark", so Norris.


"Ich denke, wir im Team haben ein klareres Bild als viele Leute von außen. Es gibt viele negative Stimmen, die behaupten, ihr Auto sei nicht gut - aber sie sind sehr schnell. Wir sagen das schon die ganze Saison über, doch viele unterschätzen sie", mahnt Norris, der Red Bull deshalb als "konstante Bedrohung" bezeichnet: "Und das werden sie auch weiterhin sein. Schließlich sprechen wir hier über ein Team, das in den letzten fünf bis zehn Jahren viele Titel gewonnen hat."

Außerdem gibt es da noch den Faktor Fahrer: "Und sie haben Max. Man darf sie einfach nie unterschätzen", sagt Norris: "Sie haben letztes Wochenende gewonnen, weil sie es verdient haben. Sie waren sowohl in langsamen als auch in schnellen Kurven gut - sie haben einfach ein starkes Auto."

Bei derart engen Abständen, wie sie derzeit an der Spitze herrschen, schlage das Pendel je nach Strecke eben mal in die eine, mal in die andere Richtung aus. Einen klaren Favoriten für das Highlight des Jahres sieht Norris deshalb nicht: "Sie könnten hier großartig sein - und wir könnten gewinnen", will sich der Brite nicht auf einen Siegertipp festlegen.

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