Trotz Teamorderstreit: Grosjean vertraut Lotus weiter

Obwohl man ihn in Südkorea nicht an Kimi Räikkönen vorbeigelotst hat, vertraut Romain Grosjean weiter auf die Strategie seines Teams - Trost: Immerhin freie Fahrt

(Motorsport-Total.com) - Romain Grosjean hat vor dem Großen Preis von Japan die Vorkommnisse aus Südkorea endgültig abgehakt. Der Franzose in Lotus-Diensten war trotz Platz drei am Sonntag sauer, weil sein Team ihn nicht per Teamorder an Kimi Räikkönen vorbeilotste, obwohl Grosjean an diesem Wochenende der schnellere Mann war. Stattdessen wies man den ehemaligen GP2-Meister an, selbst gegen den Finnen zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean war über die verwehrte Stallorder nicht glücklich Zoom

Mit ein wenig Abstand haben sich die Wogen nun geglättet und der Franzose betont, seinem Team in Sachen Strategie weiter zu vertrauen: "Das ist Teil der Beziehung, die ich mit dem Team habe. Ich vertraue ihnen, dass sie das Beste machen", so Grosjean, der sich in dieser Thematik aber weiterhin im Recht sieht. "Ich hoffe, dass das nicht noch einmal vorkommt und ich werde mein Bestes dafür geben, aber in manchen Situationen ist es besser, die Positionen der Autos mit unterschiedlicher Pace oder Strategie zu tauschen."

Doch in Südkorea war Grosjean in gewisser Weise selbst schuld an seinem Dilemma, weswegen er auf dem Thema nicht weiter herumreiten möchte: "Wir haben nicht einmal im Debriefing darüber gesprochen", erklärt er. "Es war ziemlich einfach, über meine Frustration hinwegzukommen, weil es mein Fehler war", gibt der 27-Jährige zu. Der Lotus-Pilot hatte nicht beachtet, dass in Kurve drei Gelbe Flaggen waren und ein eventueller Konter nach Räikkönens Attacke schon im Keim zerstört wurde.

Zudem hat Grosjean seinen Teamkollegen nach einem Fahrfehler zuvor überhaupt erst eingeladen. "Kimi hat den richtigen Move gemacht. Er hatte die Chance, den zweiten Platz zu attackieren, und wenn ich hinter ihm gewesen wäre, hätte ich das gleiche gemacht", sagt Grosjean, der nach der Situation sein Team gebeten hatte, ihn mittels Teamorder wieder am Iceman vorbeizuwinken. "Wenn man Zweiter ist, möchte man auch Zweiter werden, darum habe ich gefragt."

Immerhin durfte sich der Franzose damit trösten, dass es ihm erlaubt war, seinen Teamkollegen anzugreifen anstatt sich hinter ihm einreihen zu müssen. "Es ist gut, dass wir frei fahren durften", betont Grosjean, der nach dem bevorstehenden Abgang Räikkönens zu Ferrari zur Nummer eins im Team aufsteigen könnte. Mit nunmehr zweieinhalb Saisons auf dem Buckel soll er das Team zu neuen Erfolgen führen.


Fotostrecke: Formcheck: GP Japan

Ob dem Franzosen das auch gelingen wird, davon ist sein aktueller Teamkollege noch nicht überzeugt: "Die Zeit wird es zeigen", sagt er. "Ich habe kein Interesse daran zu raten, was irgendjemandem von uns in Zukunft passieren wird. Das werden wir irgendwann sehen, aber mit Sicherheit ist er ein schneller Fahrer und macht einen besseren Job als zuvor", hat der Finne doch noch ein kleines Lob übrig. "Ja, er ist schnell, aber das sind alle in der Formel 1."

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