• 06.03.2002 15:23

  • von Reinhart Linke

Mosley: "Ein neues Team hat es schwer"

FIA-Präsident Max Mosley erklärt, warum es ein Nachfolgerteam für den Prost-Rennstall schwer haben wird, in die Formel 1 zu kommen

(Motorsport-Total.com) - Die Chancen für ein zwölftes Formel-1-Team, noch in diesem Jahr an der Weltmeisterschaft teilzunehmen, sind zur Zeit eher gering. Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone hat es sogar ausgeschlossen, dass ein zwölftes Team bei den kommenden beiden Rennen in Malaysia (17. März) oder Brasilien (31. März) am Start stehen wird. Auch FIA-Präsident Max Mosley schätzt die Chancen für ein zwölftes Team in der Saison 2002 eher skeptisch ein.

Titel-Bild zur News: Max Mosley

Max Mosley erwartet, dass auch in Zukunft Teams die Formel 1 verlassen werden

"Es ist durch die Tatsache, dass Prost in Frankreich aufgelöst wurde, schwierig", erklärte der Präsident des Automobilweltverbandes in einem Live-Chat auf der Website von 'ITV-F1'. "Das Problem für die Organisation Phoenix ist, dass sie selber nicht in die Formel-1-Saison 2002 eingetragen sind. Das andere Problem ist, dass Prost nicht in Australien war, weil sie zahlungsunfähig waren. Dadurch haben sie ihre Rechte am Concorde-Abkommen verloren." Daher ist es für ein zwölftes Team auch nicht ohne weiteres möglich, noch an der Saison 2002 teilzunehmen.

Mosley: "Es werden immer Teams die Formel 1 verlassen"

Um die Teams in Zukunft finanziell zu entlasten und derartige Probleme, wie sie das Prost-Team hatte, zu verhindern, will FIA-Präsident Max Mosley die Zahl der verwendeten Motoren pro Grand-Prix-Wochenende beschränken. "Ich hoffe, dass wir die Kosten durch Beschränkung der Motoren und Tests reduzieren können", fuhr der Brite fort. "Ich denke, dass die großen Hersteller zustimmen werden."

Darüber hinaus würde Max Mosley die Gelder, die durch den Verkauf der Fernsehrechte eingenommen werden, gerne anders verteilen. Derweil werden die Gelder nach Platzierungen vergeben, so dass die größeren Teams am meisten Geld bekommen. "In der Formel 1 wird Wettkampf betrieben und Geld ist dabei unvermeintlich", stellte der 61-Jährige klar. "Aber schön wäre es, wenn das Geld aus dem Verkauf der Fernsehrechte mehr an die kleinen Teams gehen würde, aber dem würden die großen Teams nie zustimmen. Der neue Vorschlag, die Zahl der Motoren zu beschränken, würde helfen und sicherlich auch Sponsoren anregen, die kleineren Teams zu unterstützen."

Durch eine zweite WM würde die Formel 1 abgewertet werden

Trotzdem glaubt der FIA-Präsident, dass auch in Zukunft Teams aus der Königsklasse des Motorsports aussteigen werden und neue hinzukommen. "Es ist in einem so stark wettkampfgeprägten Sport unmöglich zu vermeiden, dass Teams kommen und gehen", so Max Mosley, der nach wie vor an eine Einigung der Automobilhersteller mit der KirchGruppe glaubt. Die Automobilhersteller streiten noch immer mit der KirchGruppe, die derzeit die Mehrheit an der SLEC hält, da die Automobilhersteller auch Anteile an der SLEC bekommen möchten.

"Ich glaube nicht, dass es eine neue Meisterschaft geben wird", fuhr der Brite fort. "Denn die Automobilhersteller, die Sponsoren, die Streckenbetreiber und vor allem die Öffentlichkeit weiß, dass der Sport dann abgewertet wird. Ich glaube, dass ein Kompromiss gefunden wird und die Meisterschaft so weiter stattfindet, wie sie das jetzt tut."