McLaren-Boss: Teams sollten über Startfreigabe entscheiden

McLaren-Boss Ron Dennis spricht der FIA nach dem Startverbot für Alonso die Kompetenz ab, über derartige Belange zu entscheiden - Im Gegensatz zu den Teams

(Motorsport-Total.com) - Zwei Mal (er probierte es am Freitag erneut) wurde Fernando Alonso in Bahrain von den FIA-Ärzten wegen seiner gebrochenen Rippen die Startfreigabe verweigert. Obwohl FIA-Präsident Jean Todt diese Entscheidung verteidigt, stößt sie McLaren-Boss Ron Dennis sauer auf. "Ich halte das nicht für ein FIA-Thema", sagt der Brite und findet nicht, dass sich die Regelhüter in derartige Belange einmischen sollten.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis, Fernando Alonso

Ron Dennis ist nach dem Startverbot für Fernando Alonso verschnupft Zoom

Er spricht der FIA die dafür nötige Kompetenz ab. "Ich glaube nicht, dass die FIA dazu in der Lage ist, einen Experten für jedes erforderliche Gebiet zu stellen", argumentiert Dennis und gibt Beispiele: "Hast du eine Kopfverletzung, brauchst du einen Neurochirurgen. Hast du Beinbrüche oder ein verletztes Organ, brauchst du andere Experten dafür."

Die FIA-Ärzte könnten nie all diese Bereiche abdecken, was hingegen bei einem Formel-1-Team anders sei. "Wir holen Meinungen bei den Experten dieser Welt ein", erklärt er. "Wenn wir hier in Bahrain sind, verwenden wir Spezialisten aus der Schweiz. Wir gehen nicht zu irgendwelchen Heilpraktikern, sondern zu richtigen Experten, jeweils auf ihrem spezifischen Gebiet."

Die Gefahr, dass sein Team den Fahrer trotz einer Verletzung zu einem Renneinsatz drängen könnte, sieht der 68-Jährige nicht: "Die Sicherheit der Fahrer hat für unser Team oberste Priorität."

Alonso hatte sich bei einem schweren Unfall in Melbourne einige Rippen gebrochen. Weil die Gefahr eines Pneumothorax bestehe und Knochen in die Lunge geschoben werden können, haben ihm die FIA-Ärzte überraschenderweise keine Erlaubnis gegeben. Am Donnerstag zeigte der Spanier noch Verständnis, nach dem starken Freitag-Training der McLaren-Piloten versuchte er, FIA-Chefarzr Jean-Charles Piette aber doch noch umzustimmen.