Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Könnte Verstappen zu Mercedes wechseln?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Harte Kritik von Jos Verstappen an Christian Horner +++ Wie geht es bei Red Bull weiter? +++ Rückblick auf den Auftakt +++
Könnte Verstappen zu Mercedes wechseln?
Im Zuge der ganzen Horner-Affäre spekulieren einige Personen im Fahrerlager darüber, dass diese, falls es komplett eskalieren sollte, dafür sorgen könnte, das Max Verstappen Red Bull überraschend verlässt.
Die Aussagen von Vater Jos haben in dieser Hinsicht sicher noch einmal mehr Öl ins Feuer gegossen, weshalb nun über einen Wechsel des Weltmeisters zu Mercedes spekuliert wird, wo 2025 ein Cockpit frei wird.
Dort will sich Teamchef Toto Wolff aber nicht auf solche Gedankenspiele einlassen. Der Österreicher erklärt: "Ich denke, der Fahrer wird sich immer für das schnellste Auto entscheiden. Darum geht es im Grunde."
Und das ist das Problem für Mercedes, denn: "Im Moment ist der Red Bull das schnellste Auto, also wird das natürlich die Priorität sein", so Wolff, der sich wohl keine großen Chancen bei Verstappen ausrechnet.
Feierabend!
Und damit sind wir auch am Ende unseres Tickers an diesem ungewöhnlichen "Nicht-Rennsonntag" angekommen. Auch die nächste Woche bleibt ungewohnt, denn bereits am Mittwoch geht es mit dem Medientag in Saudi-Arabien weiter.
Auch da wird dann wieder am Samstag gefahren. Was sich nicht ändert: Wir sind natürlich auch am Montag und Dienstag wieder mit einem neuen Ticker für euch am Start. Habt noch einen schönen Rest-Sonntag und bis dann!
Steiner: Hülkenberg "absolut" gut genug für Topteam
Wo wir gerade bei den Cockpits sind, die 2025 frei werden: Günther Steiner wurde am Wochenende bei Sky gefragt, ob Nico Hülkenberg ein Kandidat für die Topteams sein könnte? "Absolut", sagt der Ex-Haas-Teamchef dort.
"Er ist sicher ein Kandidat. Er zeigt, was er kann. Nico war öfters zur falschen Zeit am falschen Platz", sagt Steiner und erklärt, dass der Deutsche den Sprung in ein Spitzenteam deshalb bislang "einfach nie geschafft" habe.
"Da war er ein paar Mal nahe dran, und dann ist es schiefgegangen. Aber ich glaube, er ist noch jung genug, er ist noch motiviert genug. Ich glaube, er wäre sicher eine Alternative", betont Steiner.
"Nico ist im Qualifying fast der Beste hier. Nicht nur im Qualifying, auch im Rennen ist er gut", lobt er und erklärt: "Im Rennen muss man halt auch das Auto dazu haben. Das hatte er letztes Jahr nicht - da habe ich Insiderwissen", lacht Steiner.
Russell: Hamilton-Abgang ändert nicht viel
Der Brite wurde gefragt, ob er durch den bevorstehenden Hamilton-Abgang bei Mercedes an Einfluss gewissen werde? Er stellt jedoch klar, dass das nicht der Fall sein werde, weil er sowieso nie benachteiligt worden sei.
"Natürlich" sei Hamilton schon wesentlich länger als er selbst im Team, so Russell. "Aber das Team hat uns immer auf Augenhöhe behandelt", betont er jedoch und erklärt: "Wir haben die gleiche Verantwortung."
"Es ändert also nichts daran, wie ich mich verhalte oder wie ich meine Arbeit mache, ob ich Lewis als Teamkollegen habe oder nicht", so Russell, der davon ausgeht, dass Mercedes auch weiterhin beide Fahrer gleichbehandeln wird.
Wer 2025 sein Teamkollege wird, das ist aktuell noch offen.
Erfolgreicher Undercut
Hier gibt es das kleine Duell zwischen Hamilton und Piastri gestern noch einmal im Video. Mercedes brachte den Rekordchampion mit einem Undercut erfolgreich am Australier vorbei.
McLaren-Teamchef Andrea Stella gesteht übrigens, dass man da einen Fehler gemacht hat und Piastri früher an die Box hätte holen sollen, um genau diesen Undercut zu verhindern.
"Wir hätten es tun sollen, aber wir haben es nicht getan. Und das müssen wir uns noch einmal ansehen", so Stella.
Vasseur: Erst einmal einige Rennen abwarten
Auch der Ferrari-Teamchef wurde natürlich gefragt, ob Red Bull in diesem Jahr überhaupt schlagbar sei? Er betont: "Zunächst einmal bin ich nicht auf Red Bull fokussiert, sondern auf mich selbst und darauf, das Beste aus dem herauszuholen, was wir haben."
Zudem dürfe man nicht vergessen, dass Dschidda bereits "eine ganz andere" Strecke als Bahrain sei. "Es ist nicht dasselbe Layout, und es ist nicht derselbe Asphalt", erinnert er. Deswegen dürfe man jetzt noch keine Fazit für die komplette Saison ziehen.
Das werde mindestens drei Rennen dauern. "Vor Melbourne wird es schwierig sein, sich ein klares Bild von der Meisterschaft zu machen", so Vasseur, der jedoch auch gesteht, dass Ferrari aktuell "noch immer hinten" sei.
"Aber die Punkte von P3/P4 heute unter den gegebenen Umständen zu erreichen, halte ich nicht für ein Drama", so Vasseur. Und bereits in Saudi-Arabien könnte es ja schon ein ganz anderes Bild geben.
Die Noten sind da!
Auch 2024 gibt es wieder unsere beliebten Fahrernoten! In dieser Fotostrecke seht ihr schon einmal, wie die Redaktion die Piloten bewertet hat, die große Gesamtauswertung folgt dann später auf unserem Portal.
Steiner: Als TV-Experte viel entspannter
Der Ex-Haas-Teamchef gab am Wochenende sein Debüt als TV-Experte für RTL. Gegenüber Sky verrät er: "Es war das erste Mal, dass ich auf dem Zimmer bin in der Früh und an die Strecke gehe, ohne schon zehn Probleme im Kopf zu haben und mich zu fragen, wie ich sie löse."
Es sei "schön" gewesen, ein Rennwochenende einmal ohne den Druck zu erleben, den man als Teamchef hat. Trotzdem sei es auch "eine Umstellung" gewesen, denn ein leichter Job sei die Arbeit für das Fernsehen auch nicht.
"Da steckt viel Arbeit dahinter. Denn ohne die Arbeit der Leute, wie ich sie jetzt auch mache, sehen das die Zuschauer nicht, was da passiert. [...] Man muss den Leuten so viel wie möglich zeigen, damit sie lernen und verstehen, was wir machen", so Steiner.
Zudem hat er sich am Wochenende mit Ralf Schumacher versöhnt!
Hamilton: Red Bull erst einmal unschlagbar
Der Rekordchampion sieht Siege für Mercedes erst einmal nicht in Reichweite. "Sie werden eine Zeit lang alles gewinnen", sagt er über Red Bull. Trotzdem ist er optimistischer als in den vergangenen Jahren.
Er erinnert sich: "In den letzten paar Jahren hatten wir all diese Probleme." Man habe erst einmal "mehrere Rennen damit verbracht", um überhaupt herauszufinden, "was die Probleme waren."
Das sei 2024 anders. Man habe jetzt "eine Plattform", auf der man aufbauen könne. "Von hier aus ist es also ein Aufbauprozess, und ich denke, wir sind ein großartiges Team, um das zu schaffen", so Hamilton.
Für den Moment sei Red Bull aber erst einmal weiterhin klar vorne.
Bottas: Konnte nicht mehr ausweichen
"In der ersten Kurve war es eine 'Sandwich-Situation'", berichtet der Finne, der Hülkenberg in Kurve 1 ins Heck krachte. Im Scheitelpunkt seien fast alle Autos zum Stillstand gekommen, berichtet er.
Tatsächlich wurde Bottas anschließend auch noch selbst von Gasly hinter ihm am Heck berührt. "Ich habe einen Schaden am Frontflügel erlitten, der sich aber nicht so stark auswirkte", erklärt er.
Das größere Problem sei gewesen, dass er danach hinten im Feld feststeckte. "Und dann war der Boxenstopp natürlich 52 Sekunden lang. In einem engen Mittelfeld kann man nicht 52 Sekunden für einen Boxenstopp brauchen", betont er.
Den Stopp gibt es hier noch einmal im Video:
Sainz: Mit dem Ferrari kann man wieder attackieren
Der Spanier war als Dritter gestern der beste Nicht-Red-Bull-Pilot und berichtet: "Es ist eine kleine Erleichterung, denn ich erinnere mich, dass das letzte Rennen, bei dem ich angegriffen habe, Österreich [2023] war."
"Bei den restlichen Rennen im vergangenen Jahr musste man einfach [alles] managen. Man musste nur in die Spiegel schauen. Du musstest einfach dein Tempo kontrollieren", erinnert sich der Spanier.
"Es gab nur sehr wenige Gelegenheiten, Leute zu überholen", so Sainz. Das lasse der neue Ferrari nun endlich wieder zu. "Mit dem letztjährigen Auto war das einfach unmöglich", betont er.
"Sobald wir in der 'Dirty-Air' waren, sobald wir die Reifen überhitzt haben, sobald wir ein bisschen zu viel gepusht haben, war das Spiel vorbei", erinnert er sich. Das sei mit dem SF-24 nicht länger der Fall.
Aston Martin: Topteams zu weit weg
Teamchef Mike Krack ist mit P9 und P10 gestern zufrieden. Er betont, dass man im Qualifying "viel, viel näher" an der Spitze als erwartet gewesen sei. Das habe sich im Rennen dann aber wieder normalisiert.
Oder anders gesagt: P6 von Alonso am Freitag war eher ein positiver Ausreißer, denn Krack stellt im Hinblick auf die vier Topteams klar: "Wir waren sicher nicht in der Lage, sie herauszufordern."
Trotzdem blickt er "zuversichtlich" auf die nächsten Rennen, denn natürlich werde man das eigene Auto noch verbessern. Aber kann man bei der Weiterentwicklung mehr als die anderen Teams finden?
Red Bull zieht mit Williams gleich
Wo wir gerade bei Williams sind: Das Team aus Grove hat insgesamt 114 Siege in der Formel 1 auf dem Konto - und Red Bull seit gestern auch! In der ewigen Bestenliste liegt man nun auf dem geteilten vierten Platz.
Vermutlich aber nicht lange, denn bei der aktuellen Form ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass der 115. Red-Bull-Sieg lange auf sich warten lassen wird.
Ziemlich beeindruckend, wenn man bedenkt, dass die Bullen erst seit 2005 in der Formel 1 an den Start gehen - und Williams bereits seit 1975!
Welche drei Teams noch mehr Siege als Red Bull und Williams auf dem Konto haben, das erfahrt ihr in unserer großen Datenbank!
Albons Kampf mit dem Lenkrad
Der Williams-Pilot kämpfte gestern nicht nur mit den Gegnern auf der Strecke - sondern auch mit seinem eigenen Lenkrad! Denn weil das Auto überhitzte, wurde auf seinem Display immer wieder ein Warnhinweis angezeigt.
Das Problem: "Benzin und Überhitzung sind zwei der Alarme [auf dem Lenkrad], die Vorrang vor allem anderen haben. Sobald diese Alarme ausgelöst werden, ist nichts mehr auf Ihrem Bildschirm zu sehen."
"Als das Team mich aufforderte, Änderungen am Lenkrad vorzunehmen, konnte ich das nicht tun, weil der Alarm den gesamten Bildschirm verdeckte", erklärt Albon, der damit in eine Art Teufelskreis geriet.
Denn die Änderungen, die er vornehmen wollte, sollten eigentlich das Problem mit der Überhitzung beseitigen. Ging aber eben nicht, weil das Lenkrad es wegen des Alarms nicht zuließ ...
Todestag
Heute vor 32 Jahren verstarb Lella Lombardi im Alter von gerade einmal 50 Jahren. Die Italienerin schrieb beim Großen Preis von Spanien 1975 Geschichte, als sie es als erste Frau bei einem Formel-1-Rennen in die Punkte schaffte.
Das gelang nach ihr bis heute auch nie wieder einer Frau. Es wird also mal wieder Zeit! Wir nutzen die Gelegenheit auf jeden Fall, um uns an dieser Stelle noch einmal vor Lella Lombardi zu verneigen und ihre Erfolge zu würdigen.
Gut geschlafen?
Auch in diesem Jahr gibt es natürlich wieder unsere beiden beliebten Montagskolumnen - nur heute eben schon am Sonntag. Und wir beginnen gleich mit einem Kuriosum, denn "Gut-" und "Schlechtschläfer" kommen heute aus dem gleichen Team!
Hier findet ihr die Kolumnen von Christian Nimmervoll und Norman Fischer:
Wer letzte Nacht am schlechtesten geschlafen hat: Christian Horner
Wer letzte Nacht am besten geschlafen hat: Max Verstappen
Durchwachsene Quoten
Die ganz große Formel-1-Euphorie herrscht in Deutschland momentan nicht. Das zeigen auch die eher durchwachsenen TV-Quoten. So sahen das Rennen auf RTL gestern laut DWDL im Schnitt 1,9 Millionen Menschen.
Auf Sky waren es zwar auch noch einmal rund 430.000, aber selbst zusammengenommen schauten damit weniger als 2,5 Millionen Menschen zu. Keine Katastrophe, aber auch kein Vergleich zu früheren Jahren.
Zur Einordnung: Im Jahr 2020 hatte RTL alleine noch regelmäßig die Vier-Millionen-Marke geknackt, zusammen mit Sky kam man damals an den Wochenenden teilweise auf rund fünf Millionen Zuschauer.
Und wenn man bedenkt, dass beim Saisonauftakt in der Regel ein größeres Interesse als bei anderen Rennen besteht, ist das kein gutes Zeichen. Andererseits: Das Rennen fand dieses Mal an einem Samstag statt, weshalb der Vergleich womöglich ein bisschen unfair ist.
Warten wir also mal ab, was die kommenden Rennen bringen.

