Belgien GP

Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Motorenstrafe: Alonso "überholt" Hamilton +++ Harsche Kritik an Pirelli +++ Performance-Sorgen bei Mercedes +++

Der Ferrari-Pilot bewegt sich mal wieder zwischen Wut am Funk und Beschwichtigung im Interview, nachdem er im Qualifying nur Vierter wurde. Über Funk meckerte er nämlich noch, dass er im letzten Sektor keine Kontrolle mehr über sein Heck hatte. Hinterher sagt er: "Ich hatte eigentlich alles so vorbereitet, dass die letzte Ecke gut ist. Aber so war es nicht. Generell haben wir uns heute alle schwer getan, gerade in der letzten Kurve, die Leistung dann auf den Boden zu bringen. Weil die Reifen dann doch sehr heiß werden - an der Stelle zu heiß."

Für das Rennen rechnet sich der viermalige Weltmeister aber noch gute Chancen aus: "Die Abstände sind eng, auch nach ganz vorne. Deswegen ist alles drin. Im Renntrimm sind wir normal noch näher dran. Ich glaube, es wird über die Reifen, die Strategie entschieden. Hoffentlich haben wir da das bessere Ende."

Auch Teamkollege Räikkönen (immerhin Dritter) hätte seiner Meinung nach zum Schluss noch etwas mehr herausholen können: "In Q3 bin ich beim ersten Versuch weit rausgekommen. Das war nicht ideal. Der zweite Run war dann ziemlich gut, aber im Vergleich zu meiner schnellsten Runde in Q2 habe ich in der letzten Schikane einige Zehntel verloren. Die Pole-Position wäre drin gewesen. Es ist also etwas enttäuschend. Aber morgen ist das Rennen und wir haben definitiv die Pace."


"Bis jetzt war es ein schwieriges Wochenende - besonders heute Morgen vor dem Qualifying", erklärt Rosberg. "Da waren wir nicht die Schnellsten. Vor dem Qualifying haben wir das Auto stark verändert, und jetzt hat es gepasst. Es ist echt cool, dass es so gelaufen ist. Für morgen wird es trotzdem definitiv nicht einfach. Mit den Reifen ist es enorm schwierig, die gehen sehr schnell kaputt, weil es enorm heiß ist auf der Strecke. Das ist für Belgien sehr außergewöhnlich. Es wird auf jeden Fall sehr spannend."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso hat jetzt mehr Strafplätze gesammelt als Fernando Alonso Zoom


"Wir überhitzen die Reifen", erklärt Toto Wolff. "Wir haben auch bei anderen gesehen, dass sie die Aufwärmrunde ganz vorsichtig fahren um den Reifen ja nicht zu überhitzen und bei uns ist das Problem noch größer."

Der Mercedes-Boss geht auch nicht davon aus, dass Rosberg das Ding morgen einfach nach Hause fahren kann: "In den Longruns heute Morgen waren wir mit die Schlechtesten. Das wird harte Arbeit, die Position zu verteidigen."


Wir sind alle davon ausgegangen, dass Mercedes bis zum Qualifying einfach nur tief gestapelt hat. Aber vielleicht lagen wir alle falsch. Die Indizien verdichten sich, dass es ernsthafte Performance-Sorgen bei den Silberpfeilen gibt, die mit der Hitze zusammenhängen könnten. Toto Wolff zeigte sich schon vor dem Qualifying besorgt, Rosberg funkt nach seiner Pole-Position: "Gut, dass wir zurückkommen konnten" und Niki Lauda berichtet gar: "Nichts schien zusammenzukommen. Gott sei Dank hat es am Ende geklappt."


Da hat es Mercedes doch wieder geschafft und dem Vizeweltmeister die besten Voraussetzungen geschafft, in der WM-Wertung wieder aufzuholen. Verstappen und Räikkönen starten hinter ihm. Lest hier den Qualifyingbericht und das Ergebnis.


Während es Pascal Wehrlein zum zweiten Mal in dieser Saison in Q2 geschafft hat, konnte sich Rookie Esteban Ocon nur als 18. qualifizieren. "Es war ziemlich schwierig. Mitten in der Saison einzusteigen, macht es nicht einfacher", erklärt er seine Performance. "Ich brauche etwas mehr Erfahrung. Mit den Softreifen war ich schon schnell unterwegs, auf den Supersofts muss ich mich noch verbessern. Aber das ist ganz normal und sollte sich in den nächsten Grands Prix entwickeln."

"Ich hatte nicht erwartet, dass der Verkehr so ein Problem werden würde", räumt er ein. "Es ist ziemlich schwierig zu managen, jeder hat seinen eigenen Rhythmus. Aber je mehr ich fahre, desto mehr lerne ich, damit umzugehen."


Der McLaren-Pilot kann noch nicht sagen, was genau bei ihm schon nach 500 Metern im Qualifying schief gelaufen ist. Aber Fakt ist: Es hat schon auffällige Daten im Training gegeben. Und der Spanier denkt, er könnte noch mehr Strafplätze als Hamiltons aktuell 55 aufgebrummt bekommen. "Ich kann ihn da noch schlagen", zeigt er schon Galgenhumor.


"Wir sind nicht eindeutig die Schnellsten hier", warnt Hamilton. "Es sieht aus, als wir die anderen auch sehr schnell. Was die Temperaturen angeht, was es vielleicht doch nicht der richtige Zeitpunkt für die Strafen. Wir werden morgen alle Probleme mit den Reifen bekommen. Das wird kein einfacher Tag für mich, ich werde nicht einfach so durchs Feld kommen können."

Der Weltmeister zeigt sich außerdem einmal mehr sehr unzufrieden mit Reifenhersteller Pirelli: "Die Reifen werden so heiß. Im vergangene Jahre sind einige geplatzt und jetzt sind die Drücke noch einmal erhöht wurden. Die Strecke ist ziemlich hart und wir haben noch mehr Abtrieb - das geht natürlich extrem auf die Reifen. Es geht also nur noch darum, die Reifen haltbar zu machen."