Formel-1-Newsticker
Formel 1 Österreich 2018: Der Freitag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Neuer Ferrari-Fahrer zum Schnäppchen-Preis! +++ Saftige Geldstrafe gegen McLaren +++ Angst vor Regel-Kompromiss 2021 +++
"Keine Gespräche": Leclerc verneint Ferrari-Gerüchte!
Hat er schon unterschrieben? Sitzt er vielleicht bereits in Spa statt Kimi Räikkönen im Ferrari? Weder noch meint Charles Leclerc und reagiert damit auf die diversen Spekulationen um seine Person. Er sagt nur: "Im Augenblick gibt es absolut nichts. Wichtig ist mir nur, konzentriert zu bleiben – auf diese Saison. Ich will mich nicht davon ablenken lassen, was im nächsten Jahr passieren könnte. Bislang gab es keine Gespräche."
Italienische Medien berichten indes, der Zweijahresvertrag für Leclerc bei Ferrari sei schon fix. Er soll als Teamkollege von Sebastian Vettel bis einschließlich 2020 gut 5 Millionen Euro kassieren. Bestätigt ist dieser Deal bisher aber nicht.
Mysteriöses Boxenproblem bremst Sauber ein
Das Freitagstraining verlief für Sauber nicht nach Wunsch, denn das Team büßte am Nachmittag viel Zeit durch ein mysteriöses Boxenproblem ein. Charles Leclerc erklärt: "Es gab ein Problem in der Garage, das beide Seiten der Box betroffen hat. Dadurch wurde unsere Streckenzeit eingeschränkt. Aber sowas kommt halt mal vor. Hoffentlich gelingt es dem Team, den Fehler über Nacht zu finden und zu beheben."
Klingt wie ein Stromausfall, aber Leclerc äußert sich nicht detaillierter dazu. Wir bleiben dran!
Die Sauber-Fahrer beschlossen das Freitagstraining auf den Rängen 13 und 14 im Mittelfeld.
Longrun-Analyse: So stehen die Ferrari-Chancen
Mercedes geht mit einem leichten Vorteil beim Renntrimm in das Österreich-Wochenende. Das ist das Ergebnis der Longrun-Analyse, die unser Kollege Heiko Stritzke immer für uns vornimmt. Hier sind die einzelnen Erkenntnisse aus dem Freitagstraining:
Soft: Mit dieser Reifenmischung ist Ferrari näher dran. Die Ausdauer der Soft-Variante ist gigantisch: Verstappen gelang selbst mit 26 Runden alten Reifen noch eine Verbesserung!
Ultrasoft: Mercedes ist vorne, Ferrari zweite Kraft. Red Bull fällt hier im Vergleich deutlich ab, wenngleich die Reifen mehr als 20 Runden hergeben.
Unsere Prognose für eine gute Rennstrategie: Im ersten Stint gut 20 Runden auf Ultrasoft-Reifen, dann Wechsel auf Soft bis zur Zieldurchfahrt. Klassische Einstopp-Taktik. Alternativ dazu Supersoft-Soft, mit etwas längerem Stint auf Supersoft zu Beginn. Eine Mischung aus Supersoft und Ultrasoft mit nur einem Stopp erscheint zum jetzigen Zeitpunkt zu riskant.

© Heiko Stritzke (smg)

© Heiko Stritzke (smg)
Vom wegen Feierabend ...
... für die Formel-1-Fahrer! Nach den diversen Medienrunden folgen noch Sitzungen mit den Ingenieuren, in denen die Trainings besprochen und die weiteren Maßnahmen für die Abstimmung der Fahrzeuge diskutiert werden. Und erst wenn die Sonne schon nicht mehr da ist, dann geht's ab ins Hotel!
Beinamputierter Teenager gibt Formel-1-Debüt
Im vergangenen Jahr hat Billy Monger bei einem schweren Unfall in der britischen Formel 4 beide Beine verloren. Diese Woche gab er – mit Prothesen – sein Debüt in einem Formel-1-Auto. In Rockingham in Großbritannien legte der 19-Jährige ein Dutzend Runden in einem Sauber des Jahrgangs 2011 zurück. Damit Monger das Auto überhaupt fahren konnte, war dieses mit einer Handsteuerung ausgestattet worden.
"Im ersten Moment bist du einfach nur baff", sagte Monger. "Die Bremszonen sind dramatisch kürzer und in den Kurven bist du so viel schneller." Er habe seine Ausfahrt jedenfalls sehr genossen. "Für jeden jungen Fahrer ist es eine herausragende Chance, einmal ein Formel-1-Auto zu bewegen."

© LAT
Williams setzt Hoffnung in Silverstone-Update
Letzte Ausfahrt Silverstone? Das hoffnungslos abgeschlagene Williams-Team will mit einem großen Update beim Heimrennen noch einmal einen Schritt nach vorne machen. Das hat Stammfahrer Sergei Sirotkin erklärt. "Wir werden ein paar interessante neue Teile bekommen. Damit hoffen wir die grundlegenden Probleme des Autos in den Griff zu kriegen", so der Russe. Williams habe sich dafür entschieden, lieber ein großes Paket an den Start zu bringen statt Woche für Woche mit Kleinigkeiten an einem ohnehin bockigen Fahrzeug herumzudoktern.
Und was wird das große Update bringen? Sirotkin: "Ich denke nicht, dass wir sofort ganz einfach in die Punkte fahren werden. Doch es sollte uns zumindest dabei helfen, sofort einen Unterschied auszumachen."
Man darf gespannt sein …
Unsafe Release: Haas kommt mit Geldstrafe davon!
Im 2. Training erhielt Kevin Magnussen von seinem Haas-Team das Zeichen zum Losfahren nach einem Boxenstopp, doch das rechte Vorderrad saß nicht ordentlich fest. Zwar wurde der Fehler fast sofort bemerkt, Magnussen aber hatte das Auto bereits wieder in Bewegung gesetzt.
Das wurde von der Rennleitung nun mit einer Geldstrafe in Höhe von 5.000 Euro geahndet, weil Artilel 28.13 b) der Formel-1-Regeln verletzt worden war. Darin heißt es: Jedes Rad muss ordnungsgemäß befestigt sein, bevor das Auto losfahren kann.
Strafmildernd wirkte sich aus, dass Magnussen noch nicht wieder in die Fast-Lane eingebogen war. Deshalb verzichtet die Rennleitung auch auf eine Startplatz-Strafe und belässt es bei einer Geldstrafe.
Randsteine: "Dann bist du halt nur noch Passagier …"
Die aggressiven Randsteine des Red-Bull-Rings stoßen manchen Piloten sauer auf. Max Verstappen etwa bezeichnet sie als "nicht ideal", rechnet aber nicht damit, dass die Verantwortlichen die höheren Randsteine am Kurvenausgang entschärfen oder gar abbauen. "Es ist eben für alle gleich", meint Verstappen.
Laut Sebastian Vettel seien den Piloten im Falle eines Ausritts jedoch die Hände gebunden. "Da bist du gewissermaßen nur noch Passagier. Manche sind einfach über die Randsteine hinweggefahren, andere wiederum haben sich Aufhängungsschäden eingefangen oder ihre Flügel brachen. Das ist eher nicht im Sinne des Erfinders, glaube ich."
Die höheren Randsteine sollen die Piloten in erster Linie davon abhalten, die Auslaufzone in die Ideallinie einzubeziehen. "Wir Fahrer wissen ja, dass wir da nicht hinfahren sollen. Doch das ist leicht dahingesagt", meint Vettel. "Wenn du ans Limit gehst, passiert es vielleicht doch." Siehe Pierre Gasly, Stoffel Vandoorne, Kevin Magnussen …
Video: Der Unfall von Pierre Gasly
Mitfliegen in der Zielkurve von Österreich und im Video sehen, wie Pierre Gasly seinen Toro Rosso STR13 zerlegt! Zumindest die linke Vorderrad-Aufhängung muss dran glauben ...
Red Bull: Renntrimmt die "größte Schwäche"
Daniel Ricciardo sorgt sich um die Leistung seines RB14 im Renntrimm und meint nach dem Freitagstraining: "Unsere Longruns waren nicht so gut. Daran müssen wir arbeiten. Das scheint derzeit unsere größte Schwäche zu sein. Ferrari und Mercedes haben wieder eine starke Pace."
Und Ricciardo sorgte zumindest in der Boxengasse für Aufsehen, mit einem Drift hinein in die Fast-Lane. "Das war meine Lieblingsszene heute. Wenn man in Monaco gewonnen hat, hat man keine Angst mehr vor Mauern", witzelt der Australier und meint: "Das war lustig. Aber ich hatte alles unter Kontrolle."
Vettel: Endlich mal ein solider Freitag!
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel zieht ein positives Fazit zum Formel-1-Trainingsauftakt am Red-Bull-Ring. "Bei uns war es okay", so der Deutsche. "Wir hatten uns auf eine Runde vielleicht mehr erwartet, aber ich glaube, das ganze Feld hat sich sehr schwer getan, da mehr rauszuholen. Vielleicht waren wir da am besseren Ende des Feldes." Damit spielt Vettel natürlich auf die Pirelli-Reifen an, die sich beim Österreich-Grand-Prix bislang als schwierig erwiesen haben.
Dennoch: Vettel meint, die Ferrari-Longruns seien "ganz okay" gewesen und "relativ konstant", womit sein Team wohl "nicht weit weg" von Mercedes sei. Insgesamt urteilt der viermalige Weltmeister: "Heute war ein besserer Freitag als die vergangenen."
Übrigens: Vettel beantwortet inzwischen auch Interview-Fragen auf Italienisch. Das hat er sich angeeignet, seitdem er für Ferrari fährt. Und mittlerweile spricht er es auch sehr flüssig! Kompliment, das ist Einsatz!
Das Trainingsergebnis in Bildern
Das Freitagstraining ist im Kasten! Höchste Zeit, das Feld zu sortieren. Das tun wir mit unserem beliebten Ergebnis in Bildern, dem Trainingsergebnis zum Durchklicken im Daumenkino-Format!
Red Bull verläuft sich im Set-up-Dschungel
Das Heimspiel von Red Bull beginnt wenig vielversprechend für das Team um Max Verstappen und Daniel Ricciardo, wie Sportchef Helmut Marko einräumt. Er sagt beim 'ORF': "Egal, welche Reifen wir fahren, wir kommen auf keine Balance." Man habe zwar schon an der Abstimmung gearbeitet und kleine Fortschritte erzielt, sei aber noch weit weg von einem idealen Set-up. Deswegen meint Marko: "Wir werden morgen schauen und vielleicht etwas riskieren. Aber so eine konfuse Situation haben wir das ganze Jahr noch nicht gehabt."
Im kombinierten Tagesergebnis fuhren die Red-Bull-Piloten auf die Ränge 4 (Ricciardo) und 5 (Verstappen).


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