Ungarn GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Nico Rosberg nach Endlos-Saga Pole-Mann +++ Diskussionen um Verlangsamen +++ Regen und rote Flaggen im Qualifying +++
Hamilton relaxt
Lewis Hamilton, dem die Pole durch den Vorfall durch die Lappen gegangen ist, scheint sich das ganze noch ruhig anzuschauen: "Solche Dinge passieren. Ich bin nicht allzu sehr enttäuscht", sagt er nach der Qualifikation, die ihn auf Rang zwei gebracht hat. "Ärgerlich ist nur, was mit Fernando passiert ist." Denn als der sich drehte, war Hamiltons Pole-Versuch dahin. "Bis dahin war ich mit der Runde zufrieden", meint er.
Der Brite weiß, dass er morgen im langen Rennen noch eine Chance hat. Außerdem ist ja nicht klar, ob sein Teamkollege vorne bleiben darf...
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Timo Glock sieht keinen Fehler
Holen wir mal eine Meinung ein, die Ahnung haben sollte und eigentlich auf keiner Seite steht. Ex-Pilot Timo Glock kennt die Situation aus Fahrersicht und hat Verständnis für Nico Rosberg. Ob eine Strafe kommt, weiß er nicht. "Das ist die Frage, das müssen die Stewards entscheiden. Aber ich würde sagen, da war jetzt keine Gefahrenstelle. Da wurde natürlich so lange gelb geschwenkt, wie das Auto da noch stand. Das ist die Verzögerung, bis dann oben auf grün gedrückt wird. Ich sehe da jetzt keine Gefahr, deswegen glaube ich, dass er da keinen wirklichen Fehler gemacht hat."
Übrigens: Sollte Rosberg bestraft werden, wäre es nach dem Crash mit Hamilton in Spielberg und dem Funkvergehen von Silverstone bereits die dritte Strafe in Folge. Keine guten Aussichten im Kampf um den WM-Titel.
Vettel will sich überraschen lassen
Abseits der Gelb-Diskussionen gab es ja auch noch andere Protagonisten - etwa Sebastian Vettel, den wir hier auch zu Wort kommen lassen wollen.
Der hatte vor allem im Nassen seine Schwierigkeiten: "Ich denke, es war am Anfang sehr schwierig. Das Problem ist, dass unsere echten Regenreifen einfach nicht gut genug sind, um das Wasser zu verdrängen. Sonst könnten unter den Bedingungen rausfahren, auch wenn's ganz viel Wasser hat, aber dafür ist der Reifen nicht gemacht", erzählt er.
Für morgen ist aber noch einiges möglich: "Ein guter Start und dann lassen wir uns mal überraschen. Es ist ja ein langes Rennen. Man kann nicht so gut überholen, das stimmt. Vor allem die Autos vor uns sind, denke ich mal, genauso schnell wie wir. Es ist normal, dass es vorne raus immer ein bisschen schwieriger wird. Trotzdem ist morgen einiges drin."
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Redaktion rechnet mit harter Strafe
Wenn ich mich so in der Redaktion umhöre, dann sind die Meinungen eindeutig: Rosberg muss bestraft werden. "Das wäre ein Witz, wenn er damit durchkommt" oder "ich persönlich rechne mindestens mit dem letztem Startplatz dafür" sprechen eine deutliche Sprache.
Kollege Markus Lüttgens meint knallhart: "Ich finde das schrecklich, dass dieses bisschen Lupfen lange toleriert wurde. Selbst wenn er da 10 km/h langsamer durch die Kurve fährt, ist das nicht wirklich sicherer und immer noch gefährlich." Aber wir sind nicht die Rennkommissare - auf deren Entscheidung müssen wir warten.
Apropos Daten: Werden die Rosberg zum Verhängnis?
Zwar beteuert Rosberg, vom Gas gegangen zu sein, doch der Blick auf die Sektorenzeiten sagt etwas anderes aus: Während Hamilton in 36,653 Sekunden gestoppt wurde, benötigte Rosberg für den strittigen Abschnitt nur 28,759 Sekunden. Zum Vergleich: Im trockenen Abschlusstraining am Samstagvormittag hatte er dort eine Bestzeit von 28,858 Sekunden erzielt.
Ricciardo hadert
Daniel Ricciardo sauer auf die Flaggen-Situation: "Uns hat die gelbe Flagge getroffen und ich war in dieser letzten Runde sehr wütend. Ich hatte bessere Zwischenzeiten und wäre der Pole nahegekommen", sagt der Australier. "Es wäre ohne gelber Flagge interessant gewesen. Deswegen bin ich etwas enttäuscht. Trotzdem ist das Qualifying für uns gut gelaufen, denn wir waren bei allen Streckenverhältnissen konkurrenzfähig."
Rosberg: Habe gelupft
Nico Rosberg verteidigt sich und sagt, dass er gelupft habe. Das will Mercedes anhand der Daten ja auch beweisen können. Schaut euch unten einfach mal die Runde an und entscheidet selbst...
Helmut Marko schäumt
Ganz anders sieht man die Situation bei Konkurrent Red Bull. Besonders Helmut Marko regt sich über das Verhalten von Rosberg massiv auf: "Er ist in dem Sektor absolute Bestzeit von allen Fahrern gefahren, obwohl doppelt Gelb geschwenkt wurde. Das heißt: Er muss zum Anhalten bereit sein. Dann müsste er ja drei Sekunden schneller sein. Das ist eine derartige Farce! Ich bin gespannt, ob da endlich reagiert wird", ist der Österreicher sauer. Einen Protest wird man aber nicht einlegen: "Sie haben es von sich aus gesehen. Sie haben die Daten. Das ist sowas von offensichtlich. Zumindest diese Zeit muss gestrichen werden."
Bei Red Bull behauptet man, dass Daniel Ricciardo, der verlangsamt hat, ansonsten auf Pole gewesen wäre: "Ricciardo war bereits drei Zehntelsekunden gegenüber seiner anderen Zeit vorne. Er ist bei doppelt Gelb vom Gas, sonst wäre er auf Pole-Position-Kurs gewesen", so Marko, während Teamchef Christian Horner etwas ruhiger bleibt: "Rosberg war hinter Daniel und ist im zweiten Sektor die schnellste Zeit gefahren. Die Rennkommissare müssen entscheiden."
Auch Lauda auf Rosbergs Seite
Natürlich sind die Mercedes-Verantwortlichen alle für Nico Rosberg. Auch Niki Lauda spricht den Deutschen vom Vorwurf frei: "Die gelbe Flagge sagt, dass man dort Geschwindigkeit reduzieren muss. Nach unseren Daten ist er langsamer geworden. Wieviel, das ist die große Frage. Aber hat auf jeden Fall gelupft. Wir können beweisen, dass er langsamer geworden ist", ist er sicher, dass der Deutsche die Pole behalten darf.
Toto Wolff: Rosberg-Runde legal
Motorsportchef Toto Wolff glaubt, dass die Bestzeit von Rosberg legal war: "Er ist unter Gelb vom Gas gegangen. Das sollte in Ordnung sein. Dann ist es eine echte Pole", sagt er und ist zufrieden mit dem Ergebnis: "Unter diesen Bedingungen kann man mehr falsch machen als richtig. Insofern bin ich glücklich. Rang eins und zwei sind genau richtig. Wir haben heute alles hinbekommen."
Lob gibt es für Gegner Red Bull, die heute wie erwartet erster Verfolger waren: "Die Red Bull waren unheimlich schnell, sie hätten es auch verdient. Als Alonso sich gedreht hat, war für alle die Runde weg – man kann nicht sagen, was gewesen wäre, wenn... Sie waren heute ein echter Gegner und auf den Longruns auch nicht schlecht."
Ganz klar Gelb
Die Replays zeigen, dass Rosberg im zweiten Sektor eindeutig mehrere doppelt geschwenkte gelbe Flaggen hatte. Martin Brundle will zwar gehört haben, dass Rosberg gelupft hat, doch Bestzeit unter diesen Bedingungen ist schon seltsam. In Gedenken an Jules Bianchi könnte das noch in einer saftigen Strafe enden. Mal sehen, wie die Stewards entscheiden.
Rosberg auf Pole, oder?
Kurioses Ende der Qualifikation. Lewis Hamilton muss seine Runde abbrechen, weil sich vor ihm Fernando Alonso gedreht hatte. Als alle mit dem Ende der Zeitenjagd rechnen, schiebt sich Rosberg trotzdem auf 1 - mit absoluter Bestzeit im Mittelsektor, wo Alonso abflog. War da noch Gelb? Das müssen wir erst noch herausfinden...
Wehrlein im Pech
Pechvogel Pascal Wehrlein äußert sich. Der Deutsche hatte Pech und konnte durch die rote Flut keine richtige Runde fahren. Im letzten Versuch war er bereits auf Q2-Kurs, als sein Teamkollege erneut für Rot sorgte. "Es war ganz klar Q2 heute, ich war auf Platz neun als ich meine Runde beendet habe, und dann wurde meine Runde gestrichen, weil die rote Flagge schon zwei, drei Sekunden vorher raus kam. Somit hatte ich keine einzige Runde heute im Qualifying", hadert er.
"Es ist einfach ärgerlich. Es war ein wirklich chaotisches Qualifying, da macht es keinen Spaß. Keine einzige Runde zu haben und jedes Mal durch die rote Flagge gestoppt zu werden...", verschlägt es ihm die Wort. Das Rot berechtigt war, gibt er aber zu. Einfach Pech für Wehrlein...
Finale
Die letzten Minuten in Q3 stehen an. Kann sich Lewis Hamilton jetzt auf Pole schieben, nachdem er dem Aus in Q2 nur um ein Zehntel entkommen ist? Das wäre ein Schlag für Rosberg, nachdem er das ganze Wochenende vorne war...
Auch Massa schuldbewusst
"Ich habe das Auto mit Aquaplaning in Kurve 4 verloren", erklärt der Williams-Pilot. "In den Kurven davor spürte ich, dass der Intermediate der schnellere Reifen ist. Leider habe ich das Auto in dieser Kurve verloren und bin in die Reifenstapel geprallt. Das ist natürlich nicht schön, wenn du ein Qualifying auf diese Weise verlierst. Es tut mir für mein Team leid. Wir müssen uns jetzt auf morgen konzentrieren."
