powered by Motorsport.com

Trotz 107 Prozent: Startaufstellung in Ungarn bleibt gleich

Da mehrere Fahrer in Q1 über der 107-Prozent-Zeit blieben, herrschte in Ungarn lange Unklarheit über die Startaufstellung für den Grand Prix

(Motorsport-Total.com) - Mehr als fünf Stunden nach dem Ende der Qualifikation für den Grand Prix von Ungarn gibt es nun auch eine offizielle Startaufstellung. Da im ersten Qualifikationsabschnitt alle Fahrer ab Position zwölf über der 107-Prozent-Zeit geblieben sind, gab es einige Konfusion, inwieweit die Regel angewendet wird und Fahrer zurückversetzt werden. Das betraf unter anderem die beiden Red Bull, die beiden Force India und den Williams von Valtteri Bottas.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Red Bull wäre von einer strengen Regelauslegung betroffen gewesen Zoom

Die betroffenen Teams fragten bei den Rennkommissaren nach einer offiziellen Starterlaubnis für ihre Fahrer an. Die Rennkommissare berieten am Abend und kamen zu dem Schluss, dass die betroffenen Fahrer laut Artikel 35.1 des Sportlichen Reglements am Grand Prix teilnehmen dürfen, denn sie waren in den Freien Trainings schnell genug gewesen. Außerdem bestätigten die Rennkommissare, dass Artikel 35.2 Vortritt vor Artikel 35.1 hat. Darin ist von außergewöhnlichen Umständen im Qualifying zu lesen.

Damit bleibt die Startaufstellung letztendlich unverändert. Außerdem gibt es für Konkurrenzteams nicht die Möglichkeit eines Protests. Ferrari hätte zum Beispiel von der Rückversetzung der beiden Red Bull profitiert. Außerdem lösten die Rennkommissare mit ihrer Entscheidung kein Chaos aus, denn wenn sie das Reglement anders ausgelegt hätten, dann hätte es eine komplett andere Startaufstellung gegeben.

Im Reglement heißt es: "Jeder Fahrer, der in Q1 über den 107 Prozent der Bestzeit bleibt oder keine Zeit aufstellt, darf nicht am Rennen teilnehmen. Unter außergewöhnlichen Umständen, die auch eine ausreichend schnelle Zeit in einem der Freien Trainings umfassen kann, können die Rennkommissare eine Starterlaubnis erteilen. Dieser Fahrer wird ans Ende der Startaufstellung gereiht, hinter allfällige Strafen anderer Fahrer. Sollten das mehrere Fahrer sein, werden sie nach ihrem Ergebnis im dritten Training aufgestellt."

Da sich die Rennkommissare auf außergewöhnliche Umstände beriefen, wie es bei den Wetterkapriolen und der vier Abbrüche im ersten Qualifying-Abschnitt der Fall waren, bleibt die Startaufstellung so wie sie am Ende des Qualifyings lautete. Allerdings wird ein Fahrer am Sonntag von der Boxengasse aus starten. Sauber-Pilot Marcus Ericsson braucht nach seinem Unfall in Q1 ein neues Chassis. Damit rücken die Manor-Fahrer Pascal Wehrlein und Rio Haryanto um einen Platz in der Startaufstellung nach vor.