Private Hypercars dürfen in der asiatischen Le-Mans-Serie starten!
Das WEC-Feld platzt aus allen Nähten, weshalb private Hypercar-Einsätze ab 2026 in der ALMS erlaubt sind - Erste Rahmenbedingungen stehen auch schon fest
(Motorsport-Total.com) - Hypercars werden ab dem Winter 2026/27 erstmals auch in einer kontinentalen Le-Mans-Serie an den Start gehen: Wie der ACO am Freitag in Le Mans im Rahmen seiner großen Jahrespressekonferenz bekanntgegeben hat, werden private Entries ab der Saison 2026/27 in der asiatischen Le-Mans-Serie (ALMS) erlaubt sein.

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Big in Japan? Der Proton-Porsche könnte bald auch in der ALMS starten Zoom
Damit kommt der Automobile Club de l'Ouest als Ausrichter den Anfragen einiger interessierter Hersteller nach. Porsche hat sich ein ganzes Netzwerk an Kundenteams aufgebaut und AF Corse setzt in der Langstrecken-WM einen Ferrari 499P privat ein. Dazu hat auch BMW sein Interesse bekundet, den M V8 Hybrid an potenzielle Kunden zu verkaufen.
Das Kontingent an privat eingesetzten Hypercars in der WEC hat sich schon für dieses Jahr reduziert, nur noch AF Corse (mit Ferrari) und Proton Competition (mit Porsche) starten in der Privatwertung. Im Vorjahr setzte das Jota-Team noch zwei Porsche 963 auf eigene Faust ein. Und durch die bevorstehenden Einstiege von Genesis, Ford und McLaren ist für Privat-Einsätze kaum noch Platz.
Private Hypercars haben kaum noch Platz im WEC-Feld
Eine Lösung für dieses Dilemma musste gefunden werden, und so öffnet der ACO die ALMS für private Hypercar-Einsätze. "Damit soll die Attraktivität des Langstreckensports in Asien weiter gesteigert werden", sagt ACO-Präsident Pierre Fillon.

© Rainier Ehrhardt
Der privat eingesetzte AF-Corse-Ferrari mit der Startnummer 83 Zoom
Und weiter: "Das Interesse an der ALMS ist in den letzten Jahren exponentiell gewachsen, wie die großen Starterfelder in der vergangenen Saison gezeigt haben. Immer mehr chinesische und asiatische Teams haben sich der Serie angeschlossen."
"Der asiatische Motorsportmarkt boomt und es gibt ein starkes Interesse von Herstellern und Teams, die bei den 24 Stunden von Le Mans im Mittelpunkt stehenden Autos vor den Fans in ihrer Heimat fahren zu lassen. Der ACO unterstützt dieses Interesse durch die Aufnahme der Hypercar-Kategorie in die ALMS."
Einsätze in der ALMS unter Pro-Am-Regularien
Die Klasse soll - wie alle anderen Kategorien in der ALMS auch - unter Pro-Am-Regeln stattfinden. Damit muss in jedem Hypercar auf jeden Fall ein Bronze-Fahrer sitzen. Das könnte noch spannend werden, denn bislang ist nur ein Bronze-Fahrer jemals ein Rennen in einem Hypercar gefahren: Ben Keating bei den 24h von Daytona 2024.
Ob die Hypercars eine Ergänzung zu den bestehenden Klassen in der ALMS sind oder ob für sie eine andere Kategorie weichen muss, steht noch in den Sternen. Aktuell sind in der asiatischen Le-Mans-Serie die Klassen LMP2, LMP3 und LMGT3 startberechtigt.
Außerdem steht noch nicht fest, ob die Meister in der Hypercar-Kategorie eine Einladung zu den 24h von Le Mans erhalten. In diesem Jahr haben Algarve Pro Racing in der LMP2-Klasse und Manthey Racing in der LMGT3-Klasse den Titel in der ALMS eingefahren und sich damit eine Einladung an die Sarthe verdient.


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