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Starkes Debüt: Aston Martin überrascht sich selbst in Le Mans
Das THOR-Team qualifiziert sich für die Hyperpole: "Das Tempo des Autos hatte es auf jeden Fall verdient," betont Teamchef James gegenüber Motorsport-Total.com
(Motorsport-Total.com) - Der erste Auftritt für Aston Martin in Le Mans mit seinem neuen Hypercar gestaltet sich bisher erfolgreicher als gedacht. Selbst im Team zeigt man sich davon überrascht. Das liegt nicht nur daran, dass man mit der #009 auf Platz 15 der Startaufstellung steht.

© Alexander Trienitz
Aston Martin schaffte es - wenn auch mit Glück - in die Hyperpole Zoom
"Den Sprung in die Hyperpole hatten wir nicht unbedingt erwartet", erklärte der 34-jährige dänische Pilot nach der Session. Ian James, Teamchef von The Heart of Racing (THOR), dem Einsatzteam von Aston Martin, äußerte sich gegenüber Motorsport-Total.com ähnlich überrascht: "Das hätte ich nie für möglich gehalten."
Beide betonten jedoch, dass die Platzierung gerechtfertigt sei. Sörensen ist überzeugt, dass das Ergebnis auch ohne externe Unterstützung erreicht worden wäre: "Ehrlich gesagt bin ich überzeugt, dass wir es auch ohne die Disqualifikation des Porsche #6 geschafft hätten - wenn ich in der entscheidenden Runde mit dem zweiten Reifensatz eine freie Bahn gehabt hätte."
Verkehrsbehinderung kostete Zeit
Der Verkehr auf der Strecke beeinflusste die Qualifikationszeiten erheblich. Sörensen beschreibt den kritischen Moment: "Ich war zu diesem Zeitpunkt richtig im Flow. Bis dahin war ich vier Zehntel schneller." In der vierten Kurve wurde er von mehreren langsameren Fahrzeugen aufgehalten, was ihn wertvolle Zeit kostete. James bestätigte: "Marco wurde ein paar Mal aufgehalten, als wir am letzten Eck zwei oder drei Zehntel schneller waren. Das Tempo des Autos hatte die Hyperpole also auf jeden Fall verdient."
Le Mans als technische Herausforderung
Der Circuit de la Sarthe stellt spezielle Anforderungen an Fahrer und Material. "Le Mans ist in dieser Hinsicht eine fantastische Strecke - man kann unglaublich viel Rundenzeit gewinnen, einfach indem man anders denkt und fährt", erklärt Sörensen. Die langen Geraden, harten Bremszonen und Spurrillen erfordern ein anderes Fahren als auf anderen Rennstrecken.
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Für Sörensen markierte die Qualifikation einen wichtigen Fortschritt: "Am Mittwoch war es das erste Mal in diesem Auto, wo ich wirklich dachte: Okay, jetzt vertraue ich dem Wagen. Es war das erste Mal, wo ich den Höhepunkt der Reifen richtig gespürt habe."
Entwicklungsrückstand zu etablierten Teams
Das Aston Martin-Team befindet sich im ersten Jahr in der Hypercar-Klasse, während die Konkurrenz bereits im dritten Jahr Erfahrungen sammelt. "Dass wir jetzt schon so nah dran sind, ist mehr, als ich erwartet hätte", erklärte James. Sörensen räumt ein: "Die anderen Teams haben über die Jahre in so vielen Bereichen Fortschritte gemacht, während wir noch dabei sind zu lernen."
Seit Saisonbeginn konzentrierte sich Aston Martin auf die Weiterentwicklung der Elektronik. "Der größte Fortschritt war definitiv in diesem Bereich. Motorsteuerung, Traktionskontrolle, elektronische Bremsen - darauf lag unser Fokus", führte James aus. Die Stärken des Aston Martin liegen in schnellen Kurven, dem allgemeinen Fahrverhalten und auf glatten Streckenoberflächen.
Bei den Long Runs zeigte Aston Martin konkurrenzfähige Zeiten. James berichtete von einer 3:27er-Runde von Sörensen, die mit der Pace der etablierten Konkurrenz mithalten konnte.
Schon nach dem ersten Auftritt in Katar zeigte sich das Team um Ian James zufrieden mit der eigenen Performance. "Dort waren wir schon sehr stark, das war ein guter Auftakt", betont James. Doch die Euphorie bekam danach einen kleinen Dämpfer: "Dann kam Imola, das war ein kleiner Rückschlag." Auf die Frage, ob das Team damit gerechnet habe oder ob vor allem die Streckencharakteristik ausschlaggebend war, erklärt James: "Ja, wir wussten, dass Imola für uns schwierig werden würde, einfach weil die Strecke so uneben und eng ist."

© Rainier Ehrhardt
Der Aston Martin Valkyrie fährt zum ersten Mal in Le Mans Zoom
Sein Blick richtet sich auch auf die kommenden Rennen nach Le Mans. "Wir freuen uns auf Brasilien und den Rest der Saison. Besonders Fuji, das ist eine sehr glatte Strecke, das sollte unserem Auto liegen." Gleichzeitig bleibt James realistisch: "Wir wissen aber auch, dass es Strecken gibt, die uns weniger entgegenkommen."
Unterstützung durch IMSA-Programm
Das parallele IMSA-Programm in Nordamerika beschleunigt die Entwicklung. "Wir arbeiten als ein Team, die Ingenieure besprechen sich nach jedem Event", beschreibt James die Zusammenarbeit. Der Austausch von technischen Daten und Set-ups zwischen beiden Programmen habe das gesamte Projekt vorangebracht.
Ziele für das 24-Stunden-Rennen
Für das Rennen am Samstag formulierten beide zurückhaltende Erwartungen. "Zunächst möchte ich ein sauberes Rennen ohne technische Probleme. Wenn wir das schaffen, ist schon viel gewonnen", betont Sörensen. James ergänzt: "Wenn wir beide Autos ins Ziel bringen, wäre das schon ein riesiger Erfolg für das Programm."
Die Rennstrategie setzt auf Stärken in der späteren Phase jedes Stints. "Wenn der Tank leerer wird, kommen wir vermutlich näher heran, als wenn wir vollgetankt sind", erklärt Sörensen. Trotz des Qualifikationserfolgs bleibt das Team realistisch. "Wir werden auch im Renntrimm nicht das schnellste Auto sein - definitiv nicht", gibt Sörensen zu. "Wir hinken den anderen Herstellern zwei Jahre hinterher. Sie haben alle Daten gesammelt, während wir noch dabei sind, unsere Erfahrungen zu machen."


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